Am Wochenende wurde Deutschland deutlich gemacht, dass die Sendung Wetten Dass? in diesem Format und sein Moderator Thomas Gottschalk mit allen mitteln versuchen die Zuschauergunst der Quotenstatistiker auf sich zu ziehen. Ein Beleg für den Anfang vom Ende.
Mit Unsummen werde Stars und Sternchen wie Robbie Williams oder Lady Gaga eingeflogen, die versuchen sollen die jungen Fernsehkonsumenten für Wetten Dass? anzufixen. Günstigster Gast dürfte dabei Harald Schmidt gewesen sein, der mittlerweile selbst mit dem Alter und der Quote kämpft, er dürfte sicher in eigener Sache umsonst dort gesessen haben.
Mit Dauerassistentin Hunzinger, deren Hauptbeschäftigung im Rahmen der Sendung im Outfitwechsel besteht, sucht Gottschalk vor allem die Schweizer an das Format zu binden und mit Freizügigkeit und Attraktivität die männliche Klientel mit der Fernbedienung bei der Stange zu halten. Da hat selbst Robbie Williams große Augen gemacht. Aber wenn gar nichts mehr – Sex sales!
Peinliche Momente der Selbstdarstellung, wie die Suche nach der Kamera oder die Umarmung der 4 Köpfe kleineren Chinesin, der es sichtlich unangenehm war, sorgen zwar noch immer für Lacher, jedoch nicht für bewusst Inszenierte.
Immerhin spricht man heute über Wetten Dass? – ein kleiner Erfolg – was aber eher als Abgesang gelten dürfte. Doch der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat kein anderes Format mehr zu bieten. Vorbei sind die Jahre, in denen eigenständig Fernsehformate entwickelt wurden, längst machen sie es den privaten Sendern gleich und kaufen die Trash-Formate aus England oder anderswo. Die Kreativität hat die öffentlich-rechtlichen Sender verlassen, nicht zuletzt eine Folge der miserablen Personalpolitik.
Die GEZ-Gebühren werden immer höher die Einnahmen immer umfangreicher, doch der Output immer schlechter in der Qualität. Es ist Zeit für eine komplette Neustrukturierung des öffentlich-rechtlichen Bereichs. Wenn mit meinen GEZ-Gebühren nur noch Trash produziert wird und das Geld den Promis in die Hosentasche oder Handtasche gesteckt wird, damit sie sich auf die Gottschalk-Couch setzen, dann ist das Fass kurz vor dem Überlaufen.
Die Kritik des Bundestagspräsidenten Lammers war nicht ganz korrekt, aber im Kern sehen alle bis auf die Betroffenen selbst eine neue Struktur und Qualität der Sendeformate für wichtig und notwendig. Der digitale Wandel wird eine Zusammenführung von ARD und ZDF unumgänglich machen, auch die einzelnen regionalen Sender müssen in Umfang und Qualität hinterfragt werden.