Seit einigen Jahren erfreuen sich Splatter-Filme einer wachsenden Beliebtheit unter den DVD-Konsumenten. Die Videotheken sind voll davon, teilweise stellen sie sogar den überwiegenden Teil der Filmauswahl. Doch was war zuerst, die Nachfrage oder das Angebot?
Es ist wohl mittlerweile unbestritten, dass gewaltverherrlichende Filme einen negativen Einfluss auf einen vorwiegend männlichen Teil der Gesellschaft haben. Nicht selten werden mittlerweile sogar Szenen nachgespielt und anschließend stolz bei Youtube präsentiert. Verletzte und Tote können natürlich nicht ausgeschlossen werden.
Die Tatsache, dass unter anderem Filmemacher wie Quentin Tarantino den Splatter-Anteil in ihren Filmen salonfähig gemacht haben ist nicht positiv zu betrachten. Seine Filme wie „Four Rooms“ oder From Dusk till down“ haben Kultstatus, seine neueren Filme wie „Kill Bill“ oder „Inglourious Basterds“ sind eher der Abteilung „nett gemeint, aber Griff ins Klo“ zuzuordnen. Gerade „Inglourious Basterds“ wurde in Deutschland gelobt bis zum Abwinken, vermutlich jedoch nur, weil die beteiligten deutschen Schauspieler stolz waren endlich mal was mit der Hollywood-Posse zu filmen. Lediglich Herr Waltz hat in diesem Film gutes Schauspielertalent bewiesen.
Die „Henne-EI“-Frage, was war zuerst, die Nachfrage oder das Angebot an Splatter-Trash-Filmen lässt sich nicht so einfach beantworten. Quentin Tarantino hat mit Sicherheit den Boden bereitet für mehr unzensierte Gewalt in Filmen, dennoch hat es auch etwas mit Mode zu tun, aber auch mit gesellschaftlicher Entwicklung. Vielleicht gebe es ja noch mehr Gewalt in der Gesellschaft, wenn sie nicht in Splatter-Filmen kanalisiert wäre?
Keine Generation zuvor war so audiovisuell geprägt wie die aktuelle junge Generation, keine Generation zuvor war so gewaltbereit, aber auch keine Generation zuvor war so perspektivlos wie die Jetzige.