Eine Bewerbung zielt darauf ab, die fachlichen und persönlichen Fähigkeiten einer Person so hervorzuheben, dass jeder Arbeitgeber begeistert ist. Viele Arbeitgeber, so scheint es zumindest, suchen aber erst einmal nicht nach einem Quereinsteiger. Schließlich fehlt diesen die fachliche Kompetenz, sie sind nicht für diesen Beruf ausgebildet. Doch sie haben viele andere Vorteile – und genau die gilt es, in der Bewerbung hervorzuheben.
Für Quereinsteiger beginnt das Schreiben einer Bewerbung nicht mit der Überlegung nach der geeigneten Formulierung, sondern mit einer Selbstanalyse. Bevor die ersten Sätze geschrieben werden, überlegen sich Quereinsteiger genau, welche Fähigkeiten und Kenntnisse sie für den neuen Job überhaupt mitbringen. Als Quereinsteiger kommen Sie aus einer anderen Branche, das heißt, Sie bringen hauptsächlich fachfremde Kenntnisse mit. Das muss kein Nachteil sein, aber Sie sollten sich vorher damit auseinandersetzen.
Andere Branche – anderes Wissen
Welches Wissen Sie haben, wissen Sie wahrscheinlich am besten, aber Sie können auch Arbeitskollegen und Freunde fragen. Vielleicht erkennen diese ein Talent – oder aber auch ein Defizit – das Ihnen vorher unbekannt war. Am besten ist es im Anschluss eine Liste anzufertigen mit Ihren fünf ausgeprägtesten Eigenschaften und darüber nachzudenken, welche von diesen in dem neuen Beruf von Vorteil sein können.
Branchen haben zumeist eigene Konventionen, zum Teil sogar eine eigene Sprache. Eignen Sie sich diese an. Vermutlich ist es das erste Mal, dass Sie eine Bewerbung für eine fremde Branche schreiben, Sie sind also nicht geübt. Sieht der Personaler beim Lesen Ihrer Bewerbung, dass Sie sich trotz des Quereinstiegs mit der Branche auseinandergesetzt haben und sich auskennen, macht das einen guten Eindruck. Wenn Sie sich mit der Branche in ihren Einzelheiten beschäftigen, werden Sie auch Informationen darüber finden ob Quereinsteiger gute oder schlechte Chancen haben eingestellt zu werden.
Quereinsteiger punkten mit sanften Tönen
Für Quereinsteiger wichtig: Die Stellenanzeige genau auswerten. So lassen sich einerseits ganz individuelle Anschreiben verfassen und andererseits zeigt sich gleich, ob sich eine Bewerbung überhaupt lohnt. Natürlich können Quereinsteiger nie ganz den Anforderungen eines Stellenangebots entsprechen, da sie nun einmal aus einer anderen Branche kommen. Für sie gilt es weniger auf die harten, fachlichen Fähigkeiten, also die Hard Skills, zu achten, sondern ihre weichen, die Soft Skills, geschickt hervorzuheben.
Die Wichtigkeit von Soft Skills, auch soziale Kompetenzen genannt, wird oft unterschätzt. Dabei achten etwa drei von vier deutschen Unternehmen auf eine hohe Leistungsbereitschaft. Natürlich sind Soft Skills nicht so einfach nachzuweisen wie Hard Skills, die sich aus dem Arbeitszeugnis und abgeschlossenen Ausbildungen ableiten lassen. Soft Skills sind nicht messbar – aber das, womit Quereinsteiger am besten punkten können. Teamfähigkeit, Menschenkenntnis oder Motivation sind Kompetenzen, die viele Arbeitgeber sich bei ihren Mitarbeitern wünschen. Doch wie lassen sich diese beweisen, ohne dass sie nur leere Wörter in der Bewerbung sind?
Quereinsteiger zeigen Motivation einfach allein durch die Tatsache, dass sie einen sicheren Beruf zugunsten des Quereinstiegs aufgeben. Haben sie bereits, vielleicht durch Weiterbildung, Wissen in der neuen Branche erlangt, zeigen sie auch Einsatz-, Lern- und Leistungsbereitschaft. Belegen Sie Ihre Soft Skills immer mit konkreten Beispielen. Auf diese Weise können Quereinsteiger sich bei der Bewerbung nämlich hervorheben. Wenn sie dann auch noch ein besonderes Talent mitbringen, das der Firma irgendwie nutzt, dann stehen die Chancen gar nicht mal schlecht, auch einen Job zu bekommen.