Die Erwartungen an Barack Obama waren hoch. Er wurde als Messias gehandelt, einer der die Welt verändern wird, einer der vor allem Amerika rettet. Doch er konnte nicht über das Wasser gehen, genau deshalb sind viele Amerikaner enttäuscht und genau davor haben alle gewarnt.
Was Barack Obama bei seinem Amtsantritt vorfand war ein Scherbenhaufen. Die USA waren komplett pleite, in teure Kriege verwickelt und standen zudem noch vor der größten Depression seit den 30er Jahren. Daran hat sich nicht viel geändert, wie auch, der Handlungsspielraum für Obama war klein.
Obama musste quasi scheitern und genau das machen sich die Tea-Party-Bewegung zu nutze. Sie alleine hätte kaum eine Chance Obama wegzufegen, doch die Zahl der Menschen, die von ihrem Messias enttäuscht sind wird immer kleiner. Das Erstaunliche ist jedoch. dass ausgerechnet die Republikaner davon profitieren, die Partei, die alles zu verantworten hat und Obama ein völlig zerstörtes Amerika übergab. Wie ist es möglich, dass kurze Zeit später niemand mehr wahrhaben will, wer das Dilemma der USA zu verantworten hat?
Das liegt vielfach an der Mentalität und Bildung vieler Amerikaner, die in den sogenannten „Over-Flighing-Countrys“ leben, also in den Bundesstaaten zwischen Westküste und Ostküste. Hier schlägt das Herz der Stammtisch-Rhetorik und das Bildungsniveau liegt deutlich niedriger als an den Küsten. Bildung vollzieht sich hier über das Fernsehen und Internetleitungen findet man kaum, nur in den Großstädten.
Die amerikanische Mittelschicht brökelt weg, genau wie in Deutschland. Genau wie in Deutschland suchen immer mehr Menschen nach Auswegen und während bei uns die Grünen derzeit davon profitieren, so sind es in den USA die Republikaner. Alleine aus dem Grund, weil es nur 2 Parteien gibt, das ist der Nachteil beim 2-Parteien-System. Wenn man von den einen enttäuscht ist, muss man halt wieder die anderen wählen, egal welche Inkompetenz sie noch vor 2 Jahren an den Tag legten.
Die politische Stimmung in Amerika ist so wechselhaft, wie bei einem manisch Depressiven. Das mag vor allen Dingen auch von populistischen Kampagnen abhängen, in welche Unsummen von Geld investiert wird. Amerika ist nun einmal das Paradies für Lobbyisten, vor allen Dingen, seitdem es keine Begrenzung mehr für Geld-Summen gibt, die in Lobbyarbeit investiert werden dürfen.
Sollten sich die Erzkonservativen allerdings wirklich in den USA durchsetzen und vielleicht sogar den nächsten Präsidenten stellen, dann kann es zumindest nicht besser werden, aber die Welt müsste sich wärmer anziehen.