Die Musiklandschaft hat sich in den letzten Jahren verändert. Weg von den neuen Trends, Styles und Legenden – hin zu One Hit Wondern und einer Industrie die nur noch Profit und nicht mehr Gefühl im Auge hat. Doch vor allem das Internet hat Musik zu einem Massenprodukt gemacht, welches mit einem Klick auf dem MP3-Player landet.
Seit heute ist es offiziell! Paderborns letzter unabhängiger Musikladen (Unger Sound & Vision) mit vielen Vinylplatten und einem umfangreichen CD-Sortiment, macht dicht. Am Freitag dem 14. Mai startet der Ausverkauf.
So wirklich davon zu leben, Musik in Form von Platten und CDs zu verkaufen, kann heute anscheinend niemand mehr. Das hat bestimmt unterschiedliche Gründe, allein dafür die Musikindustrie selbst verantwortlich zu machen oder die Discounter wie Media Markt wäre zu kurz gegriffen.
Es findet quasi eine gesellschaftliche Revolution statt, von der viele noch nichts mitbekommen haben. Hauptfaktor ist hier sicherlich das Internet, welches nicht nur den Konsum von Musik radikal verändert hat, sondern auch die Lebensweisen von Jugendlichen.
Die Jugend war immer das Zugpferd für Musik und Geburtsstätte neuer Musikrichtungen, die sich aus Subkulturen bis hin zum Mainstream entwickelten. Doch viele Jugendliche identifizieren sich nicht mehr über eine Musikrichtung, sondern eher über Computerspiele oder andere Dinge.
Der Stellenwert der Musik in der alltäglichen Bedeutung ist stark zurückgegangen und auf der anderen Seite wird Musik durch die Medien fast inflationär benutzt. Das Angebot an Musik und auch an Bands ist relativ konstant geblieben. Eher mehr als weniger Jugendliche machen heute durch Vereine, eigene Bands oder Schulbands selbst Musik, doch die Masse, welche immer für die Finanzierung des ganzen verantwortlich war, interessiert sich eher für das Casting und konsumiert Musik häufig über TV, Radio oder andere Medien.
Doch es liegt vermutlich auch an dem Konzern Apple, der geschickt sein i-Pod einsetzt und über i-Tunes die Musik verkauft. Für viele Menschen ist der Gang in den Plattenladen durch das surfen bei i-Tunes ersetzt worden. Somit landet das Geld jetzt bei i-Tunes und nicht mehr im örtlichen kleinen Plattenladen.
Wie gesagt, die Ursache für das Musikladen-Sterben liegt nicht allein bei i-Tunes und Co. sondern auch in einer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung.