An der University von Atlanta haben Sarah Brosnan und Frans de Waal Experimente mit Kapuzineraffen gemacht, die auch Aussagen darüber zulassen, wie wir Menschen mit De- und Motivation umgehen, und dass das Verhalten unserer „primitiven“ Artgenossen auch uns scheinbar in den Genen steckt.
Die beiden Forscher boten ihren Versuchstieren im Tausch um einen Granitstein Gurkenstücke an. Gurke-lecker, empfanden die Affen, und gaben recht zuverlässig, bis ein Artgenossen für dieselbe Leistung eine Traube bekam. Traube-lecker, Gurke -doof, war der Tenor und fortan kam nur noch in 50% der Fälle ein Handel zustande: entweder wurde der Stein nicht gegeben, die Gurke nicht angenommen oder durch den Käfig geworfen. Bekam der eine Affen eine weitere Traube, ohne etwas dafür tun zu müssen, fiel die Tauschquote der Anderen auf ca. 20%.
Interessanter Transfer: Was können Führungskräfte von unseren Vorfahren lernen?
Wer seine Mitarbeiter durch Belohnung anspornen will, läuft Gefahr die Übrigen zu demotivieren. Jede Auszeichnung für den Einen reduziert zwangsläufig die Anderen. Belohnung sollte leistungsbezogen sein, wenn alle gelobt werden, wird die gute Tat sinnleer.
Ein weiterer Pferdefuß ist schon seit längerem in der Arbeitspsychologie bekannt: die gut gemeinte Belohnung als Anerkennung (extrinsische Motivation) verringert bei selbst-motivierten Mitarbeitern (intrinsische Motivation) die Leistungsbereitschaft. Der Effekt wendet sich ins negative, weil zu jedem Beitrag ein extra Schmankerl erwartet wird. Schlimmere Folgen birgt ein Anreiz mit Zuckerguß: eine im Verhältnis zu große Aufmerksamkeit kann den Teamgeist erheblich stören.
Es braucht also besondere Qualitäten des Vorgesetzten, mit seinem Belohnungssystem ökonomisch umzugehen, ohne mehr Schaden als Nutzen anzurichten und sich und andere zum Affen zu machen.