Das medienforum.nrw 2010 findet jedes Jahr in Köln statt. Bezahlt vom Steuerzahler durch die Landesanstalt für Medien und durchgeführt von der LfM Nova GmbH. Doch außer heißer Luft und Business-Networking passiert hier oft nicht viel, den Trends läuft man meistens hinterher.
Köln gilt als Medienmetropole in NRW, aus diesem Grund ist das medienforum.nrw dort wieder vom 28. bis 30. Juni verortet. Die Eintrittspreise für interessante Beiträge sind hoch und nur von Unternehmen zahlbar, es gibt zwar günstige Tickets für „Young Professionals“, doch allein der Begriff macht schon deutlich, hier geht es nicht um Fortschritt sondern Networking.
Die üblichen Verdächtigen machen dann den Kongress auch wieder zur Showbühne und vor allem die Unternehmen üben sich in bezahlter und guter Public Relation. Beiträge lauten dann zum Beispiel im digitalen Sektor: Was Google lieb und teuer ist“, oder „Was Microsoft lieb und teuer ist“ und so weiter mit Bertelsmann über Electronic Arts.
Genau dieser Sachverhalt zeigt, dass die Unternehmen hier im Vordergrund stehen und das Forum als Bühne nutzen. Gleichzeitig versucht das Publikum zu erhaschen, was die Unternehmen vor haben und welche Innovation folgt. Doch wer Innovationen erwartet ist hier falsch, Google wird hier nicht seine geheimen Ziele offenbaren. Die Unternehmen versuchen lediglich, das Augenmerk auf das eigene Unternehmen und die jeweilige Produktpalette zu richten.
Das medienforum.nrw ist weniger ein Forum für Innovation, sondern eher ein Erklärungsversuch für aktuelle Trends und eine Vertriebs- und Personalplattform für Unternehmen.
Die Landesregierung NRW täte gut daran das Konzept medienforum.nrw kritisch zu hinterfragen, vor allem in Zeiten von Sparsamkeit und Effizienz.