Apple- Chef Steve Jobs wird diese Frage sicherlich eindeutig beantworten, für ihn ist seine Erfindung die Cash-Cow schlechthin und vermutlich das Beste, was ihm in seinem Leben widerfahren ist. Für die Gesellschaft stellt sich hier eine ganze andere Frage und Perspektive, welche nicht so eindeutig erscheint.
Wenn das iPhone jetzt durch Preisverfall in den Geschäften aller Netzanbieter zu haben ist, wird sich wohl noch ein Massenmarkt entwickeln, welcher bisherige Schichten ausklammerte. Das iphone war bisher ein teures Spielzeug und hat mit seinen kostenpflichtigen „Apps“ und der Dauerflatrate die Menschen allerorten ins Netz gebracht. Doch genau hier liegt auch das gesellschaftliche Problem.
Bereits mit der Einführung des Handys, was eigentlich erst wenige Jahre zurück liegt, gab es eine Debatte über die Dauertelefonierer, welche permanent, in Restaurants, Verkehrsmitteln, auf dem Klo, in der Kirche oder sonst wo telefonierten. Daran hat sich die Gesellschaft heute gewöhnt. Niemand schaut mehr einen Menschen kopfschüttelnd an, wenn dieser im Restaurant plötzlich das Handy zückt und lauthals mit seinem Gegenüber auf der anderen Leitung kommuniziert. Von guten Manieren zeugt es trotzdem nicht.
Jedoch hat das iPhone die ganze Situation noch verändert, wenn auch auf einer anderen Ebene. Nun wird weniger telefoniert, aber dafür mehr gesurft. Immer häufiger sehe ich Menschen, die während der Konversation mit anderen auf ihrem iPhone surfen, überall und immer häufiger.
Das iPhone ist die neue Mensch-Maschine-Schnittstelle, welche inhaltlich nichts Neues ist. Neu ist nur die Mobilität und somit die ungehemmte Nutzung in allen Lebenslagen. Sicherlich gab es auch schon den einen oder anderen, der beim Sex mal eben das Kamasutra-App verschlang, um noch informierter zu sein. Doch die manierlichen Auswirkungen sollen hier nicht im Vordergrund stehen.
Das iPhone hat zwei wesentliche Funktionen. Zum einen vernetzt es Menschen weltweit wesentlich umfassender als es das Handy getan hat und zum anderen ist es nun möglich permanent informiert zu sein, wenn man will.
Dieser Fortschritt hat seinen Preis, nicht nur materiell, sondern auch in der „realen“ Welt. Eine ungehemmte Bilderflut und Informationsflut ergießt sich seit kurzem ins Netz. Wer einmal identifiziert wurde, und das werden wir ja mit dem bimetrischen Ausweis alle, der kann jederzeit auf einer Aufnahme erkannt werden, wenn ein Programm diese Aufnahme scannt.
Dafür muss man noch nicht einmal selbst ein iPhone besitzen, der Gang über eine Kirmes, der Besuch eines Fußballstadions, der Einkauf im Supermarkt, die Fahrt mit dem Bus oder Zug – überall werden Fotos mit dem iPhone geschossen und gleich online verbreitet. Wer zufällig ebenfalls auf einer solchen Aufnahme landet hinterlässt eine Spur. Ganz zu schweigen von den Social Networks, welche alles speichern und keine Datensicherheit bieten. Die Anonymität außerhalb der eigenen 4 Wände ist nicht mehr vorhanden.
Welche Auswirkungen die Geräte a la iPhone haben, wird erst in ein paar Jahren deutlich werden, wenn zum Beispiel die Privatdetekteien oder staatliche Organe mit spezieller Software innerhalb von ein paar Stunden komplette Profile erstellen können, inklusive Bewegungsmuster, Freundeskreis und allen relevanten Informationen. Ein inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit wäre somit nicht mehr notwendig, alles passiert in Echtzeit, je nach Bedarf.
Stasi 2.0 ist die Realität und die Zukunft!