In diesen Monaten purzeln nicht nur die Pfunde durch den angefressenen Weihnachtsspeck, sondern auch die Pfunde der Inselbewohner in der Nordsee.
Das englische Pfund ist nur noch ein Schatten seiner selbst und das letzte Relikt des Empire, welches nicht zu Grabe getragen werden darf und künstlich beatmet wird. Der Untergang des Pfund als englische Währung war schon zu Tony Blairs Zeiten abzusehen, was dieser auch weitsichtig schon damals realisierte, aber nicht aussprechen durfte.
Zu groß sind noch immer die nationalen Erinnerungsträume der Engländer, als das sie sich davon verabschieden könnten. Natürlich sollte man nicht verallgemeinern, aber ein Großteil der Engländer sieht sich noch immer als Herrscher über die Welt – Rule Britannia! – und das nicht nur bei dem zahlreichen „White Trash“.
Ob die Engländer den Euro einführen oder in China der sprichwörtliche Sack mit Reis umfällt interessiert mich persönlich ungefähr gleich viel. Lediglich aus makroökonomischer Sicht fände ich es von der EU unverantwortlich, wenn sie jetzt den Briten überhaupt das Angebot macht und versucht „ein fallendes Messer zu fangen“. Unter diesem Aspekt finde ich den Narzismuss der Briten hingegen positiv, weil ich der festen Überzeugung bin, dass es in Brüssel genug Idioten gibt, die England zum jetzigen Zeitpunkt sogar die Einführung des Euro anbieten würden.