Es ist schon erstaunlich! In einer Nacht sprechen Barack Obama und Steve Jobs an unterschiedlichen Orten, zu unterschiedlichen Zeiten zur Welt. Der eine US-Präsident, der andere Chef des amerikanischen Unternehmens Apple, doch beide landen mit ihren Statements unter den ersten beiden Artikeln fast aller deutschen Online-Tagesmedien.
Während die Financial Times Deutschland die Apple-Chef Jobs sogar mit den ersten 3 Artikeln belegt, bringen die anderen wie Spiegel, oder Zeit den US-Präsidenten „first“. Die Tatsache, dass Angela Merkel gestern eine Rede im Bundestag gehalten hat, wird in den deutschen Medien noch nicht einmal erwähnt!
Ok, zugegeben, ein neuer Apple-Computer begeistert die Nerd-Gemeinde – worunter ich mich mittlerweile auch fast schon zähle – mehr, als die drögen Politikparolen – wie „Sparen, Wachstum oder Friedensmission“. Außerdem muss unser Angela erst nach Amerika fahren, um gute Reden halten zu können. Ihre Rede gestern zum Einsatz in Afghanistan war wohl eher ein Pausenfüller, als wirklich eine Hau-Ruck-Rede. Naja, Schwamm drüber.
Wenn Steve Jobs sein Wunderkiste aufmacht (oder sollten wir lieber sagen „Büchse der Pandora“), dann hält die Welt den Atem an. Nicht nur die Wirtschaftswelt, welche auf neue Ideen, Absatzmärkte oder Inspirationen hofft. Steve Jobs ist so etwas wie eine Muse geworden, er inspiriert mit seinen eigenen Ideen ganz viele Menschen und nicht wenige stürzen sich für diese Art Mercedes unter den Computern sogar in Schulden, nur um mitspielen zu dürfen.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was mich heute mehr überrascht, die noch immer absolute Blickrichtung der Medien in Richtung USA, oder die Tatsache, dass eine Rede von Angela Merkel abgehakt wird unter „was hat sie nochmal gesagt?“ und ein Barack Obama zur US-Wirtschaft aufgehangen wird, als hätte Jesus uns alle erleuchtet.