Du besitzt handwerkliches Talent? Die Arbeit mit mechanischen Prozessen und Maschinen macht dir Spaß? Vielleicht ist dann dieses Berufsbild genau richtig für deine Ausbildung.
Der Beruf Industriemechaniker/in ist 1987 durch die Zusammenlegung der Berufe Feinmechaniker/in, Maschinenschlosser/in, Mechaniker/in, Betriebsschlosser/in, Gürtler/in, Systemmacher/in, Metallgewerbemacher/in sowie Schloss- und Schlüsselmacher/in entstanden.
Im gleiche Jahr erfolgte zudem die Einordnung in unterschiedliche Fachrichtungen, die jedoch mit der umfassenden Neustrukturierung des Berufsbildes im Jahr 2004 wieder abgeschafft wurde.
Industriemechaniker sind in der Herstellung von Produktionsanlagen beschäftigt. Sie bauen diese Anlagen nach geänderten Anforderungen um oder richten diese entsprechend aus. Die regelmäßige Überwachung und Optimierung kann ebenso erforderlich sein, wie Reparaturarbeiten oder Wartungsarbeiten.
Die Wirkungsstätte der Industriemechaniker/innen kann in allen Bereichen der Wirtschaft liegen. Dies können beispielsweise Industrieunternehmen im Maschinenbau, Fahrzeugbau, Metallbau, Elektroindustrie oder der Textilindustrie sein.
Video zum Ausbildungsberuf Industriemechaniker/in
Gehalt als Industriemechaniker/in
Das Gehalt für Industriemechaniker wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Neben der Qualifikation, der Berufserfahrung und dem Verantwortungsbereich haben beim Verdienst natürlich ebenso Faktoren wie die jeweilige Branche und die Region eine große Auswirkung.
Die Vergütung ist in der Regel an tarifvertragliche Bedingungen angelehnt, kann aber ebenso davon abweichen. Ein mögliches Gehalt als Industriemechaniker kann zum Beispiel bei einem monatlichen Lohn von 3.060 bis 3.360 Euro brutto liegen.
Ausbildung als Industriemechaniker/in
Im Berufsbildungsgesetz ist die Ausbildung klar geregelt. Die Ausbildungsdauer für diese Lehre beträgt 3,5 Ausbildungsjahre. Eine Zugangsberechtigung, die eine bestimmte schulische Bildung voraussetzt existiert nicht. Jedoch ist die Einstellung der Azubis in der betrieblichen Ausbildung natürlich den Unternehmen überlassen. Die Mehrheit der Azubis hat einen mittleren Bildungsabschluss.
Wer einen betrieblichen Ausbildungsplatz als Industriemechaniker/in bekommt absolviert eine duale Ausbildung mit dem praktischen Teil im Ausbildungsbetrieb sowie dem theoretischen Teil in der Berufsschule.
Wer hingegen keinen betrieblichen Ausbildungsplatz erhält, hat die Möglichkeit zur schulischen Berufsausbildung an einer Berufsfachschule, hierfür ist allerdings ebenfalls eine Bewerbung notwendig.
Während deiner Ausbildung lernst du Maschinen und Systeme richtig zu warten und instand zu setzen. Dir wird zudem der richtige Umgang und die Eigenschaften von Werkstoffen vermittelt. Darüber hinaus lernst du zum Beispiel wie Bauteile hergestellt und angepasst werden.
Die betriebliche Ausbildungsvergütung als Industriemechaniker/in kann wie folgt aussehen (Beispiel Metall- und Elektroindustrie):
976 bis 1.053 EUR
1.029 bis 1.102 EUR
1.102 bis 1.199 EUR
1.141 bis 1.264 EUR
In der schulischen Berufsausbildung erfolgt keine Ausbildungsvergütung.
Obwohl die Einteilung in Fachrichtungen abgeschafft wurde, erfolgt eine Vertiefung während der Lehrzeit in die Einsatzgebiete Feingerätebau, Instandhaltung, Maschinenbau und Anlagenbau sowie Produktionstechnik.
Die Abschlussprüfung erfolgt in 2 Teilen, wobei der erste Teil der Abschlussprüfung bereits nach dem zweiten Ausbildungsjahr erfolgt. Diese schriftliche und mündliche Prüfung geht mit 40 % in die Gesamtnote ein. Mit ca. 60 % fließt die Prüfungsnote der 2. Prüfung am Ende der Ausbildungszeit in das Gesamtergebnis ein.
Die Abschlussprüfung wird bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer abgelegt.
Eigenschaften und Voraussetzungen
Der Beruf Industriemechaniker ist ohne Zweifel ein technischer Beruf, daher ist ein Interesse am Umgang mit Maschinen, Anlagen und Geräten der unterschiedlichsten Art, genauso erforderlich wie ein gutes technisches Verständnis.
Das Berufsbild ist gekennzeichnet durch eine praktische, körperliche Tätigkeit, was bedeutet, dass man auch mal zupacken muss. Dabei ist ebenso handwerkliches Geschick gefragt, in erster Linie natürlich bei der Montage von Bauteilen.
Auch in stressigen Situationen, die einen enormen Zeitdruck beinhalten können, sollte ein Industriemechaniker stets einen kühlen Kopf bewahren und die Montage oder Reparatur mit Sorgfalt erledigen.
Bewerbung als Industriemechaniker/in
Die Bewerbung als Industriemechaniker erfolgt mittlerweile in der Regel als Online-Bewerbung. Diese beinhaltet ein Bewerbungsschreiben, einen Lebenslauf und die entsprechenden Zeugniskopien.
Das Bewerbungsschreiben, auch Motivationsschreiben genannt, sollte neben der Motivation ebenso die Qualifikation ideal beschreiben.
Der Lebenslauf wird in tabellarischer Form erstellt und kann entweder chronologisch nach den einzelnen Stationen im Werdegang angelegt werden, oder aber unterteilt in Rubriken wie Schulbildung und berufliche Stationen.
Beschäftigungszahlen und Trends
Neue Stellenangebote für Industriemechaniker gab es in den letzten 8 Jahren vor allem im Bereich von Maschinenbau und Fahrzeugbau. Im gleichen Zeitraum ist allerdings die Gesamtzahl der beschäftigen Industriemechaniker um ca. 30.000 gesunken. Besonders viele der 25 bis 35 Jahre alten Arbeitnehmer sind aus diesem Berufszweig ausgeschieden und haben sich Alternativen gesucht.
Die Verlagerung von Produktionsstandorten ins Ausland ist besonders in diesem Beruf deutlich zu spüren, was ursächlich für den Rückgang der Beschäftigungszahlen ist. Natürlich ist dieser Beruf auch von den konjunkturellen Entwicklungen der Gesamtwirtschaft abhängig, genauso wie von der Branchenentwicklung.
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