Entgegen der Meinung von Bildungsexperten strömen immer weniger Studenten an die Unis. Trotz geburtenstarker Jahrgänge und 17% mehr Abiturienten und Menschen mit Fachhochschulreife, verzeichnet das Statistische Bundesamt 5% weniger Erstsemester. Ja, wo laufen sie denn? In die betriebliche Ausbildung, die mit 28% einen ernormen Zuwachs verbucht. Der überall beklagte Fachkräftemangel wird durch sinkende Studenten in den Ingenieurs- und Naturwissenschaften weiter forciert.
Doch auch, wer sich für eine akademische Ausbildung entscheidet, hat nicht unbedingt die Möglichkeit, diese aufzunehmen. Numerus Clausus, Studiengebühren und Finanzierung des Lebensunterhaltes beeinflussen massgeblich die Lebensplanung. Vor allem die Zulassungsbeschränkungen zeigen, wie es um das deutsche Hochschulwesen steht: durch die betreuungsintensiveren Bachelor- und Master Studiengänge fehlen 1500 Professorenstellen. Verrückt! Es ist also de facto gar kein Platz da für mehr Studierende. Und: Nirgendwo ist die Abhängigkeit zwischen sozialer Herkunft und Bildung so groß wie in Deutschland (Sozialstruktur Analyse).
Was also tun? Klassenzüge ändern, Nur die Besten in den Lehrerstand holen, für die beste Ausbildung der Kinder, mehr Investition des Bundes in Bildung, keine Studiengebühren, keine Verschuldung aus Studiendarlehn, Erhöhung des Bafög, mehr Studienplätze und Professorenstellen. Und dann läufts? Die skandinavischen Länder, allen voran Finnland, zeigen es.