Deutschland ist eines der tolerantesten Länder der Welt. Das Problem ist nur, bei einigen Themen verfallen bestimmte Kreise immer wieder in rechtes Lagerdenken oder die Antifa-Parolen der 80er Jahre. Wir haben eine Frau als Kanzlerin, einen schwulen Aussenminister und einen behinderten Finanzminister, außerdem tolerieren wir Personen wie Dirk Niebel. So what?
Man muss sich einmal überlegen, dass all diese Regierungspersonen von der konservativen Seite des Landes kommen. Wer da noch von allgemeiner Diskriminierung spricht, der verkennt einfach die Realitäten und genau um diese Realitäten geht es aber im Alltag.
Wir werden von vielen Ländern beneidet und der Ruf der Deutschen hat sich in den letzten Jahrzehnten komplett gewandelt, zumindest in den meisten Ländern. Bei den Engländern und Amis werden wir wohl immer die Nazis bleiben, aber was soll es, für uns sind sie oft ja auch immer noch die Imperialisten, welche seit der East-India-Company des 16. Jhd. die Macht über die Welt anstreben.
Doch Toleranz und Akzeptanz haben auch ihre Grenzen, das haben die Grünen zum Beispiel jahrelang nur einseitig realisiert, andere ebenso. Wir müssen niemanden tolerieren und akzeptieren, der selbst keine Toleranz und Akzeptanz ausübt, das gilt für deutsche Neo-Nazis genauso wie für türkische Nationalisten, das gilt für Banker wie für Hartz4-Bezieher.
Doch genau um diese Menschen geht es dieser Tage und während man sich bei den Neo-Nazis relativ einig ist und diese permanent auf die Fresse bekommen, macht man um ausländische Fundamentalisten, die selbst keine Toleranz und Akzeptanz zeigen, eine Art von Freifahrtschein.
Sicherlich wird die Debatte politisch ausgenutzt, um zu polarisieren und auf Stimmenfang zu gehen, man siehe Seehofer. Sicherlich auch, um daraus persönliches Kapital zu schlagen, man sie Thilo Sarrazin. Doch gibt es die Debatte schon seit mehr als 10 Jahren und bis dato ist relativ wenig passiert. Auch in der Rot-Grünen Regierungszeit ist kein Lösungsansatz entstanden.
Es ist in der Tat ein deutsches Phänomen, dass wir unsere öffentlichen Diskussionen in Fernseh-Talkshows abarbeiten, doch Änderungen folgen nur sehr selten. Meistens gilt das Motto, gut das wir mal drüber gesprochen haben, anschließend ist wieder business as usual. Wie kann das sein?