Der Streit um die Ampelregelung für Lebensmittel zeigt auf, dass die EU-Komission zu eng mit der Wirtschaft verknüpft ist. Die EU hat eben auch nur Beamte und Politiker und diese sind nunmal für Lobbyarbeit sehr anfällig. Die Lebensmittelindustrie ist gerade auf EU-Ebene sehr stark, denn gerade Lebensmittel sind die Motoren der Globalisierung.
Für die Verbraucher wäre die Lebensmittelampel eine sehr große Erleichterung und ein erster Schritt zu gesunder Ernährung. Allerdings hätte die auffällige Kennzeichnung von Lebensmitteln die Folge, dass gute von schlechten Lebensmitteln auf einen Blick unterschieden werden können – und das ist schlecht für den Geldbeutel der Lebensmittelkonzerne wie Nestle, Kraft oder Unilever, denn sie stellen viele ungesunde Lebensmittel her.
Nehmen wir das Beispiel Zucker. Mittlerweile findet sich kaum ein Produkt der Lebensmittelkonzerne ohne diese Zutat. In den meisten Lebensmitteln wurde der Zuckergehalt sogar kontinuierlich erhöht, denn mit Zucker schmeckt einfach alles. Das der Zuckerwahn mittlerweile ganze Generationen in Übergewicht und Diabetes treibt ist den Konzernen egal, denn für die Folgen ihrer Produkte müssen sie nicht gerade stehen.
Zucker ist der Schmierstoff für die Geldpresse der Lebensmittelindustrie und Gesundheitsprogramme werden da schnell mit Kanonen beschossen und zu Fall gebracht. Jedes Kind darf soviel Zucker es wie es will, aber bitte nur eine halbe Stunde in den Fernseher schauen. Viele Eltern wissen gar nicht was sie ihren Kindern körperlich mit jedem Zuckerschock zufügen. Es ist ja auch zu verführerisch, es schmeckt gut und macht Kinder glücklich (und Erwachsene ebenso 😉
Es gibt jedoch einen kleinen Hoffnungsschimmer …
Die Eltern begehrenen auf und die Ernährungswissenschaftler bekommen starke Unterstützung. Vorbei sind die Zeiten, wo sich die Deutschen alles in den Hals geschüttet haben. Gute und ausgewogene Ernährung ist wichtig und verbreitet sich immer mehr. Selber kochen ist wieder In und wer dies noch gesund vollzieht liegt voll im Trend.
Die Streiter für eine gute Ernährung stoßen in der EU-Komission jedoch auf die errichtete Mauer der Lobbyarbeit. Diese droht das schöne Konzept von gesunder Ernährung mir fadenscheinigen Argumenten zu verwässern und damit unwirksam zu machen. Selbst auf nationaler Ebene darf es keine Alleingänge für den Verbraucherschutz geben. Diese Tatsache wirft jedoch die Frage auf, in wie weit sich Deutschland in eine EU-Fremdherrschaft begeben hat, was das Bundesverfassungsgericht jüngst bereits bemängelte.
Zeigt die EU jetzt ihr wahres Gesicht?