Feedback, auf deutsch Rückkopplung, gibt die Möglichkeit, jemandem zu sagen, oder zu erfahren, wie Sie ihn, oder er Sie, sieht. Natürlich ist die Sichtweise rein subjektiv und erhebt keinen Wahrheitsanspruch. Es geht nicht um das Urteil eines „falsch“ oder „richtig“. Methodisch allerdings ein Feedback richtig zu geben, kann nicht nur hilfreich sein, wenn die Partnerin nach dem Gefallen des neu erstandenen Traumkleides fragt. Gerade wenn es darum geht, Verhalten zu analysieren, zu interpretieren und neue Wege aufzuzeigen, Verhaltensänderungen anzuregen und Potentiale sichtbar zu machen, hat sich diese Form etabliert. Feedback fördert die offene Kommunikation, verbessert die Atmosphäre und allgemein Zusammenarbeit. Die Kunst ist, den richtigen Ton zu treffen, mit „jemandem die Meinung sagen“, ist es nicht getan.
Feedback geben
- Formulieren Sie Ihre Aussagen in Ich-Botschaften. Das ist persönlicher, birgt einen hohen Selbstoffenbarungsanteil und übernimmt Verantwortung für das Gesagte. („Ich habe das Gefühl, dass du…“, statt „Du machst immer…“.) Wir wissen eben nie, was die Vorgeschichte zu einer Handlung ist
- Geben Sie nur dann Feedback, wenn es gewünscht wird
- Seien Sie bei Ihren Äußerungen ehrlich
- Begegnen Sie Ihrem Gegenüber mit Wohlwollen und Respekt
- Jeder sollte gestärkt aus einer Feedback-Situation gehen. Bleiben Sie konstruktiv, beginnen Sie mit den Stärken des Feedback-Nehmers
- Motivation und Konstruktivität sind wichtig! Der Empfänger soll sich weiterentwickeln können. Bringen Sie neue Aspekte ein, statt gebetsmühlenartig zu wiederholen
- Probleme haben Vorrang: Geben Sie Ihr Feedback zum richtigen Zeitpunkt, kontextabhängig
- Seien Sie sich darüber im Klaren, dass Sie sich in Ihren Annahmen auch irren können. Bilden Sie Ihr Feedback entsprechend „reversibel“
- Stellen Sie Ihre individuellen Wahrnehmungen, Gefühle, Meinungen dar, ohne zu urteilen
- Das Feedback stellt einen Jetzt-Moment dar. Es ist jederzeit veränderbar. Achten Sie darauf, umsetzbare Anregungen zu geben, neue Sichtweisen zu konstruieren
- Bleiben Sie sachlich korrekt, nehmen sie Bezug auf eine konkrete Situation und teilen Sie „das Ganze“ in Etappen und Teile ein
- Das heißt auch, in verdaubaren Happen zu reden und den Empfänger nicht zu überschütten
- Formulieren sie beabsichtigte Veränderungen oder Kritik als Wunsch. Denken Sie daran, dass sie konstruktiv ein Verhalten „kritisieren“, nicht die Person.
Feedback nehmen
- Geben Sie eindeutig zu verstehen, ob und wann Sie Feedback wünschen
- Sehen Sie das Feedback als einen Weg an, der einen Teil näher beleuchtet. Gehen Sie nicht in eine Verteidigungsposition. Es sollte vom Geber weniger persönlich gemeint sein. Wenn es jedoch so scheint, teilen Sie sich mit. (s. Feedback geben)
- Bleiben Sie ruhig und konzentriert. Niemand will Ihnen etwas
- Begegnen Sie Ihrem Gegenüber mit Wohlwollen und Respekt
- Sehen Sie das Feedback als Chance. Wie und Wo erfahren Sie sonst etwas über Ihre Aussenwirkung?
- Hören Sie erstmal zu, das ist schwerer als es scheint. Unterbrechen Sie nicht und Schwächen Sie sich nicht durch plötzliche Rechtfertigungen und Erklärungen. Warten Sie das Feedback ab
- Fragen Sie nach bei Unklarheiten und vergewissern Sie sich durch Rückfragen und Zusammenfassungen, ob Sie alles richtig verstanden haben
- Geben Sie dem Feedback-Geber ein Feedback darüber, ob seine Äußerungen für sie konstruktiv, produktiv und brauchbar waren
- Nehmen Sie die Anregungen mit und nutzen Sie die Chance, einen Appell, eine Unterstützung, einen Wunsch zu formulieren, um etwaige Verbesserungen durchführen zu können. Jetzt ist der Moment eines Austauschs. Seien Sie Teil des Prozesses. Was brauchen Sie, um das Feedback umzusetzen? Was erleichtert Ihre Situation?
- Danach: Überlegen Sie noch mal in Ruhe, was Sie aus dem Feedback ziehen können. Was haben Sie erfahren, gibt es Kongruenzen zu Ihrer ehrlichen Selbstkritik und entscheiden Sie, welche Anregungen Sie schließlich umsetzen wollen