Ich pendle dreimal die Woche zwischen Soest und Münster mit der Bahn. Was eh schon ein Horror ist, weil in Hamm ein Hyper-Elektromagnetisches-Feld zu sein scheint, dass ständig für Zugausfälle sorgt und meine Weiterfahrt extrem stört, werden jetzt auch noch die Sitzplätze knapp. Nicht nur wer zur rush-hour unterwegs ist, wird bestätigen können, dass immer mehr Menschen mit der Bahn unterwegs sind. Ein Resultat des momentanen Ölpreises.
Und richtig: meine subjektive Wahrnehmung spiegelt sich in den Unternehmenszahlen wieder. Von Anfang des Jahres bis zum April konnte der Konzern 20 Millionen (!) Kunden im Nah- und Fernverkehr dazu gewinnen. Besonders gefragt waren ICE-Verbindungen, bei denen, auch statistisch erhoben, die meisten und zeitintensivsten Verspätungen auftreten. Mir ist völlig klar, dass auf 34000 km Strecke einiges passieren kann. Allein der traurige Rekord von ca. 1000 Suizidfällen trägt einen großen Teil zur schlechten Bilanz bei.
Aber ein Anliegen von Verkehrs- und Unternehmenspolitik müsste es sein, schnell und, wenn nicht schon effizient, dann doch effektiv, auf Veränderungen zu reagieren: Mehr Passagiere= mehr Wagen anhängen. Das ist ein Problem von Monopolen: veraltete Strukturen und Glaubenssätze, rigide Hierarchien, gepaart mit Ignoranz und „das haben wir nicht nötig, bisher ist alles noch gut gegangen“-Überzeugungen. Auch die Teil-Privatisierung dürfte Prozesse nur verschlimmern. Siehe die subway in London..