Es war eine der größten Geheimdienstaktionen der Welt und vielleicht war es sogar die größte bisherige internationale Geheimdienstmission überhaupt. Nicht weniger als 20 internationale Geheimdienste waren auf der Suche nach dem Holz-Frachter „Arctic Sea“. Dass es hierbei um Waffenschmuggel ging ist fast schon Gewissheit, vielleicht war es Uran für den Iran?
Die Welt wächst zusammen, so auch im Geheimdienstmilieu. Seite an Seite auf geheimer Mission? Bisher kannten wir das nur im bilateralen Umfang aus den Bond-Streifen, die fast immer miteinem kopulierenden englischen Bond gipfelten. Die Mission „Arctic Sea“ dürfte vermutlich nicht ganz so intim abgelaufen sein, dennoch wird sie eventuell eines Tages die Phantasie von Hollywood beflügeln.
Warum der vermeintliche Waffenschmuggel von Atomwaffen oder anderen Massenvernichtungswaffen auf der „Arctic Sea“ letztlich ans Licht kam wird man wohl nie erfahren. Die Tatsache, dass die Welt gerettet wurde muss hier genügen. Dabei ist es schon erstaunlich, wie öffentlich diese Aktion abgelaufen ist. Selten gelangen Operationen ans Licht der Öffentlichkeit, meistens erst Jahrzehnte später und nur weil einer auf dem Totenbett plaudert.
Bei der Operation zur Auffindung der Artic Sea scheint die internationale Einbindung und Aufmerksamkeit letztlich dafür verantwortlich zu sein, dass die Welt erfahren musste, wie eng es war. Die Estonia musste untergehen und hunderte Menschen sterben, um den Waffenschmuggel zu verbergen. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Aktion „öffentlich“ ziemlich friedlich abgelaufen. Wieviele Tote es hinter den Kulissen wirklich gab? Auch das werden wir nicht erfahren.
Theorien, was wirklich hinter der ganzen Aktion steckt, kursieren jedoch wieder zuhauf. Verständlich, beim Blick auf Ausmaß und Dimension der Angelegenheit. Natürlich möchte ich mich nicht ausschließen und meine persönliche Theorie mit einbinden …
Der Frachter „Arctic Sea startet in Finnland ganz normal als Transport für finnisches Holz mit dem Ziel Algerien. An Bord befindet sich ein Mitglied einer russischen Verbrecherbande als Matrose oder vielleicht sogar Kapitän, vielleicht sind sogar alle Besatzungsmitglieder gekauft worden, wer weiß? Als die 12-köpfige Verbrecherbande vor der russischen Küste mit einem kleineren Schiff die Arctic Sea entert wird sie von eben diesem/diesen Matrosen unterstützt. Doch die 12 Männer kommen nicht allein an Bord, im Gepäck der Verbrecher befindet sich ein Atomsprengsatz aus einer alten russischen SS 20-Rakete für den Weitertransport um die halbe Welt zum Auftraggeber.
Die Atom-Waffenschmuggler haben also die Arctic Sea geentert, mit dem Ziel das Schiff als Transportmittel für ihre Waffenlieferung zu nutzen. Denn Atomwaffen und Uran gibt es in Russland an jeder Ecke, nur kriegt man sie nicht so einfach um die halbe Welt transportiert. Die Arctic Sea scheint dafür ideal zu sein, niemand vermisst den Holz-Frachter und die Reichweite und Größe des Schiffes scheint ideal.
Aus irgendeinem Grund fliegt die ganze Aktion auf, jemand hat ausgepackt, ausgewertete Beweisketten weisen den Weg oder jemand hat etwas gehört, was er nicht hören sollte. Egal, der Waffenschmuggel ist aufgeflogen, die Arctic Sea unsichtbar und die Russen müssen sich den anderen Geheimdiensten erklären, die natürlich in die Sache eingreifen wollen. Doch die Russen wollen das Ding alleine durchziehen und bitten lediglich um Ortunghilfe des Objekts.
Die Waffenschmuggler wollten eigentlich in Algerien ebenfalls von Bord und die Reise durch Afrika auf dem Landweg fortsetzen, inklusive Ladung. Aber sie haben erfahren, dass der Schmuggel aufgeflogen ist und versuchen jetzt direkt den Durchbruch mit dem Schiff in den persischen Golf.
Das vorläufige Ende ist bekannt, nur im Iran dürfte jemand sauer und traurig sein, dass dieses Schiff nicht um das Horn von Afrika herum gekommen ist und seine Fracht übergeben konnte. Was für eine Geschichte … 😉