Ab diesem September wird die Arbeitsagentur in NRW das anonymisierte Bewerbungsverfahren testen. Andere Unternehmen wollen bereits folgen.
Die anonyme Bewerbung hat den Vorteil, dass sibve nicht nur die Herkunft des Bewerbers verschleiert, sondern auch dessen Geschlecht, Nationalität, äußere Erscheinung oder Religionszugehörigkeit. Von der Idee her ist die anonyme Bewerbung für den leistungsstarken Bewerber nicht schlecht, denn sie stellt nur seine reine Leistung in den Vordergrund. In der Praxis wird es mit Sicherheit die ein oder andere Verschiebung geben.
Der Einstieg in einen Arbeitsmarkt für Bewerber wäre mit der anonymen Bewerbung vollzogen, allerdings müsste die Wirtschaft mitziehen und danach sieht es bis dato nicht aus, eher das Gegenteil. Die Personalverantwortlichen sind mit der aktuellen Situation sehr zufrieden und sehen eher Nachteile durch höhere Kosten in dem anonymen Bewerbungsverfahren.
Der Arbeitsmarkt ist momentan klar den Unternehmen unterworfen, die anonyme Bewerbung wäre die erste Abkehr von diesem Sachverhalt. Die Unternehmen müssten auf die Bewerber zu gehen, was sie in den nächsten Jahren durch demografischen Wandel vermutlich eh machen müssen. Doch gerade in den Unternehmen zählt nur, was Vorteile oder Geld bringt und das dürfte bei dem anonymen Bewerbungsverfahren nicht der Fall sein.