Die neue Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung belegt zum ersten Mal schriftlich, dass es alleinerziehende Mütter in Deutschland besonders schwer haben. Keine andere gesellschaftliche Gruppe hat größere Nachteile und ist so intensiv von Armut bedroht.
Kinder sind in Deutschland ein Armutsrisiko, diese Tatsache ist schon mehrfach bewiesen und belegt, auch in internationalen Studien. Die Tatsache, dass in Deutschland ca. 50 % aller Hartz 4-Bezieher mit Kindern alleinerziehend sind ist jedoch relativ neu, war allerdings zu erwarten.
Ursächlich für diese Problematik ist allerdings nicht nur der Staat, vor Allem die deutsche Wirtschaft erweist sich noch immer wieder als größtes Hindernis. Viele der alleinerziehenden Mütter geht nämlich durchaus arbeiten, allerdings bekommen sie einen so geringen Lohn, das sie aufstockende Sozialleistungen des Staates in Anspruch nehmen müssen. Die Arbeitsvermittlung durch die örtliche ARGE ist jedoch vielfach als sehr gut zu bewerten. War die Sozialhilfe bis zur Einführung von Hartz 4 nur eine Verwahrungsstelle für alle Notleidenden, so ist mit der Hartz 4-Reform wieder die aktive Arbeitsvermittlung eingekehrt und im Fallmanagement bekommen die Arbeitssuchenden die Möglichkeit auf eine zukünftige positive Entwicklung.
Die meisten alleinerziehenden Mütter mit Hartz 4-Bezug sind jung und relativ schlecht ausgebildet, sie haben somit das größte Risiko die Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen. Hier zeigt sich dann auch die Verantwortlichkeit des Staates, der noch immer nicht genügend Betreuungsplätze für Kinder zur Verfügung stellen kann.
Ich denke, der Schlüssel zu diesem Problem liegt in der Schulbildung der Heranwachsenden. Wer nicht endlich die Schulbildung radikal reformiert wird, kann sich die Gesamtsituation nicht ändern. Mehr Betreuungsplätze und höhere Gehälter sind sinnvoll und wichtig, stellen aber nur die Symptome ab und bekämpfen nicht die Ursache. Allerdings mache ich mir da für die nähere Zukunft in Deutschland wenig Hoffnungen. Egal welche Partei gewählt wird, die Staatskassen sind geplündert und wir haben so große Schuldenberge, dass wir sie schon nicht mehr überblicken können.
Quelle: süddeutsche.de