Tischler/in bzw. Schreiner/in – Ausbildung, Gehalt und Voraussetzungen

Du arbeitest gerne mit Holz und liebst den Geruch des Materials? Handwerkliches Geschick zählt zu deinen Talenten? Dann hast du bereits gute Voraussetzungen für eine Ausbildung in diesem Berufsbild.

Der Beruf „Tischler“ wird in anderen deutschen Regionen als „Schreiner“ bezeichnet, besteht jedoch aus den gleichen Tätigkeiten. Daher werden im Folgenden beide Begriffe verwendet. Es handelt sich hier um einen alten Handwerksberuf der intern durch Innungen organisiert ist.

Das Tischlerhandwerk ist zudem noch immer ein Beruf, der überwiegend von Männern ausgeübt wird. In der Ausbildung liegt der Beruf bei Jungen hoch im Kurs, der Anteil der Mädchen an der Gesamtzahl der abgeschlossenen Berufsausbildungen eines Jahrganges liegt bei einer einstelligen Prozentzahl.

Die Aufstiegsmöglichkeiten liegen in der Weiterbildung zum Meister oder Techniker, wobei dieser Weg sehr oft zu einer Selbstständigkeit mit einer Tischlerei bzw. Schreinerei führt.

Video zum Berufsbild Tischler/in bzw. Schreiner/in

Handwerker gesucht: So attraktiv ist der Tischler-Beruf | hessenschau

Das Berufsbild Tischler/in bzw. Schreiner/in

Das Element eines Tischlers ist das Holz, ähnlich wie beim Beruf Zimmermann. Das Aufgabengebiet liegt aber eher im Innenraum, während der Zimmermann seinen Arbeitsbereich eher im Hausbau findet.

Gegenstände wie Tische, Schränke, Kommoden, Deckenverkleidungen, aber auch Särge werden vom Tischler hergestellt. Genauso zählt die Restaurierung von alten Möbeln zu den Aufgaben.

In diesem Zusammenhang arbeitet der Schreiner mit einer Vielzahl unterschiedlicher Werkzeuge und Maschinen. Vom Hobel, über die Säge, bis zum Schleifgerät sind verschiedene Gerätschaften in unterschiedlichen Arten und Größen notwendig.

Ausbildung als Tischler/in bzw. Schreiner/in

Die Berufsausbildung erfolgt über einen Zeitraum von 3 Ausbildungsjahren. In der Regel findet sie als duale Ausbildung im Betrieb und an der Berufsschule statt.

Nicht nur die Tischlereien sind die Wirkungsstätten in dieser Ausbildung. Das Berufsbild hält immer häufiger im Bereich der industriellen Möbelproduktion seinen Einzug. Hier ist zunehmend eine computergestützte Produktionsweise zu beobachten, die allerdings mit der eigentlichen Ausbildung in der klassischen Form nicht mehr viel zu tun hat.

Ein weiteres Ausbildungsschwerpunkt kann zudem im Messebau, bei der Fertigung von Ständen, liegen.

Aber was lernt man eigentlich in der Ausbildung zum Tischler?
Zum Beispiel wird vermittelt wie der richtige Umgang mit Werkzeugen erfolgt, welche verschiedenen Holzarten es gibt und welche Eigenschaften diese besitzen. Weiterhin wie mit Plänen und Zeichnungen die Herstellung von Produkten erfolgt oder wie unterschiedliche Oberflächen geschützt und behandelt werden können.

Während der dualen Ausbildung erfolgt natürlich eine Vergütung. Für die dreijährige Ausbildung ist folgende Ausbildungsvergütung möglich: (Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales)

Ausbildungsvergütung 1. Jahr: 500 bis 800 €
Ausbildungsvergütung 2. Jahr: 600 bis 900 €
Ausbildungsvergütung 3. Jahr: 700 bis 1.000 €

Voraussetzungen und Eigenschaften für die Schreinerei

Der angehende Tischler sollte über ein gutes handwerkliches Geschick verfügen und eine gewisse Leidenschaft für die Arbeit mit dem Material „Holz“. Die Lärmbelästigung ist in dieser Berufssparte sehr groß, dieser Sachverhalt sollte klar sein, bevor Sie sich für den Beruf entscheiden.

Ebenso gehören Staub und Schmutz zu den täglichen Begleitern am Arbeitsplatz. Eine besondere körperliche Konstitution ist aber in der Regel nicht notwendig.

Ein gewisses Maß an Kreativität ist in diesem Berufsbild notwendig. Eigene Kreationen können geplant und umgesetzt werden. Bei der Umsetzung von Kundenaufträgen hat die Tischlerei zudem meistens einen gewissen kreativen Spielraum.

Bewerbung als Tischler bzw. Schreiner

Die Bewerbung als Tischler im Handwerk ist eher persönlich und führt meistens nicht über die Online-Bewerbung. Wer sich beim Tischler im Ort bewerben möchte, geht in der Regel kurz vorbei und reicht seine schriftliche Bewerbung ein. Die Bewerbung über das Internet ist hier noch nicht der Standard.

Die Bewerbungsunterlagen bestehen aus einem Bewerbungsschreiben, einem tabellarischen Lebenslauf und den relevanten Zeugnissen in Kopie.

Das Bewerbungsanschreiben stellt das Herzstück der Bewerbung dar. Die Formulierung ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Erfolgreiche Bewerber stellen hier ihre Qualifikation und ihre Motivation in idealer Weise vor.

Der Lebenslauf in tabellarischer Form überzeugt den potenziellen Arbeitgeber über die schulischen und beruflichen Stationen. Bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz sind in der Regel noch nicht so viele berufliche Erfahrungen vorhanden. Das ist natürlich den Unternehmen bewusst – mit Zusatzqualifikationen, Interessen und Hobbies können angehende Azubis dann punkten.

Alle Infos zur Bewerbung auf einen Blick!

Gehalt als Tischler/in bzw. Schreiner/in

Schreiner, die sich durch zusätzliche Qualifikationen oder Spezialisierungen weiterbilden, können tendenziell höhere Gehälter erwarten. Zum Beispiel können Schreiner, die sich auf restaurative Arbeiten oder die Verarbeitung spezieller Materialien spezialisiert haben, höher bezahlt werden.

Einsteigergehalt
Ein Schreiner im ersten Jahr nach Abschluss seiner Ausbildung kann mit einem Bruttojahresgehalt von etwa 25.000 bis 30.000 Euro rechnen.

Berufserfahrung
Mit zunehmender Berufserfahrung steigt in der Regel auch das Gehalt. Ein erfahrener Schreiner mit mehreren Jahren Berufspraxis kann ein Bruttojahresgehalt zwischen 30.000 und 40.000 Euro oder sogar mehr verdienen.

Das Gehalt kann natürlich deutlich unterschiedlich ausfallen, je nachdem in welcher Region sich die Tätigkeit befindet. Zudem bezahlen die Handwerksunternehmen teilweise Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld sowie eine betriebliche Altersvorsorge, was ebenfalls beachtet werden sollte.

Das Tischlerhandwerk hat schwierige Zeiten hinter sich. Viele Kunden greifen heute eher auf die billig produzierten Möbel zurück, anstatt auf langlebige Handarbeit. Das liegt sicherlich daran, dass sich viele keine angefertigten Möbel mehr leisten können, aber ebenso an den sich schnell ändernden modischen Geschmäckern.

Langfristig gesehen sind die Perspektiven für dieses Handwerk jedoch nicht schlecht. Es fehlt der Nachwuchs im Handwerk aufgrund des stattfindenden Generationswechsels.

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