Du magst den Umgang mit Tieren und möchtest gerne mit ihnen arbeiten? Verantwortungsbewusstsein und Pflichtbewusstsein zählen zu deinen Stärken? Dann könntest du dieses Berufsbild ins Auge fassen.
Im Jahr 1949 wurde bereits der Lehrberuf Tierpfleger/Tierpflegerin eingeführt. Bis dahin gab es oft nur ungelernte Arbeitskräfte innerhalb von Zoos und Tierparks.
Einige Jahre später, Mitte der 80er Jahre, wurden dann die zwei Fachrichtungen Zootierpflege und Haus- und Versuchstierpflege unterschieden. Grund hierfür war die Erforschung von Krankheiten durch die Wissenschaft und Pharmaindustrie. Im Jahr 1999 kam dann als letzte der drei Fachrichtungen noch die Tierheimpflege hinzu.
Wer heute den Beruf Tierpfleger auswählt, muss sich für eine der drei Fachrichtungen (1. Forschung und Klinik, 2. Tierheim und Tierpension, 3. Zoo) entscheiden.
Im Bereich Forschung und Klinik widmen sich die Tierpfleger der Fütterung und Käfig- und Stallhaltung der Tiere, eventuell sind sie ebenfalls mit der Zucht von neuen jungen Tieren beauftragt. Die Verabreichung von Medikamenten gehört genauso zu den täglichen Aufgaben, wie die Untersuchung von Gewebeproben oder der Erstellung eines Verhaltensprotokolls.
Wer sich für Tierheim und Tierpension entscheidet, kümmert sich um halterlose Tiere oder um Tiere mit kurzzeitiger Abwesenheit der Tierhalter. Dazu zählt die komplette Betreuung rund um die Uhr.
Der klassische Bereich ist der Zoo. Hier findet die artgerechte Betreuung von überwiegend exotischen Tieren und die Zucht von Jungtieren statt. Zu den Arbeitsgebieten zählen alle Arten von Tierparks, auch die Aquarien.
Gehalt als Tierpfleger/Tierpflegerin
Wie viel verdient man so als Tierpfleger? Nun, dort wo der Träger der Einrichtung ein öffentliches Unternehmen ist, richtet sich die Vergütung in der Regel nach TVöD. Je nachdem in welcher Entgeltgruppe der Arbeitsplatz eingeordnet ist, schwankt auch die Höhe des Gehalts.
Für einen Pfleger im Fachbereich Zoo sowie im Fachbereich Tierheim und Tierpension kann das Gehalt zwischen 2.600 und 2.900 € liegen. (Quelle: Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD)
Im Fachbereich Forschung und Klinik sieht das schon anders aus. Hier ist im öffentlichen Dienst ein Gehalt von 2.576 bis 3.059 € möglich. In der Chemie- und Pharmaindustrie liegen die Gehälter noch höher, hier ist ein Verdienst von 2.940 bis 3.469 € brutto im Monat drin. (Quellen: Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) und Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales)
Die Ausbildungsvergütung im ersten Jahr der Ausbildung zum Tierpfleger kann zwischen etwa 500 und 800 Euro brutto pro Monat liegen, im zweiten Jahr bei 600 bis 900 € und im dritten Jahr bei 700 bis 1.000€.
Ausbildung zum Tierpfleger / zur Tierpflegerin
Die Ausbildung als Tierpfleger ist ein dualer Ausbildungsberuf und auf eine Ausbildungsdauer von drei Jahren angelegt. Innerhalb des dritten Ausbildungsjahres entscheidet sich der Azubi dann für die favorisierte Fachrichtung, bis dahin erfolgt für alle die gleiche Ausbildung mit den gleichen Inhalten.
In der Ausbildung werden umfangreiche Inhalte vermittelt. Die Tier- und Artenschutzbestimmungen müssen gekannt und angewendet werden, Futtertiere müssen gepflegt, gehalten und auch fachgerecht transportiert werden. Quarantäne-Maßnahmen müssen durchgeführt und Arbeitsergebnisse dokumentiert und beurteilt werden.
Die Ausbildungsvergütung während der Berufsausbildung kann wie folgt ausfallen:
Für diesen Beruf ist keine bestimmte Schulbildung als Zugangsvoraussetzung vorgeschrieben, die Mehrzahl der Auszubildenden hat jedoch einen mittleren Bildungsabschluss.
Alternative Ausbildungsberufe sind Tierwirt/in oder Veterinärmedizinisch-technischer Assistent. Ein Praktikum vor der Ausbildung in diesem Bereich, kann ein großer Vorteil sein.
Video zum Berufsbild Tierpfleger/Tierpflegerin
Eigenschaften und Voraussetzungen in der Tierpflege
Nur weil man Tiere mag ist der Beruf nicht gerade nahe liegend, umgekehrt ist diese Voraussetzung für Tierpfleger natürlich unerlässlich.
Mit dem Leiden, dem Tod der Tiere oder der veranlassten Tötung der Tiere muss man in diesem Beruf natürlich umgehen können. Der Beruf erfordert es, dass man sich selbst vor den Tieren, aber ebenso die Tiere vor sich selbst und anderen Tieren schützen kann.
Die Säuberung der Käfige von Verunreinigungen und Kot gehört genauso zum Arbeitsalltag nicht nur im Tierheim. Ebenso wie die Entnahme von Blut oder das Verabreichen von Medikamenten.
Tierpfleger sollten daher als Voraussetzung robuste Persönlichkeiten sein und über eine gute Körperbeherrschung verfügen. Die Tiere zu beobachten und aus ihrem Verhalten bestimmte Rückschlüsse zu ziehen, erfordert analytisches Denken und die Fähigkeit zur organisierten Dokumentation.
Bewerbung als Tierpfleger / Tierpflegerin
Die Bewerbung für einen Arbeitsplatz oder Ausbildungsplatz erfolgt entweder auf dem Postweg oder als Bewerbung über das Internet. Mittlerweile ist die Online-Bewerbung der Standard.
Was gehört in eine erfolgreiche Bewerbung? Die Bewerbung besteht aus einem Bewerbungsschreiben, einem tabellarischen Lebenslauf und den notwendigen Bescheinigungen und Zeugniskopien.
Ein Bewerbungsanschreiben wird als gewöhnlicher Geschäftsbrief erstellt und beinhaltet in idealer Weise die eigene Qualifikation und Motivation für die Stelle.
Der tabellarische Lebenslauf dient eher als Faktensammlung und Überblick zu den einzelnen schulischen und beruflichen Stationen. Zudem bietet er eine Einschätzung zu ihrer Person.
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Trends und Zukunft für Tierpfleger
Die Anzahl der Zoos und Tierparks ist überschaubar und verändert sich nur geringfügig. Eine Schwankung der Stellen in diesem Fachbereich ist marginal.
Anders sieht es da schon bei der Forschung aus, viele Pharmaunternehmen haben ihre Forschung in den letzten Jahren ins günstigere Ausland verlegt und hier Stellen abgebaut.
Tierkliniken haben jedoch ein gestiegenes Potential, ebenso Tierpensionen und Tierheime. Es gibt eine Konzentrierung auf einige große Betreiber, die viele Tierkliniken aufkaufen.
Immer mehr Menschen legen sich heute zudem Haustiere zu, teilweise um fehlende soziale Kontakte zu kompensieren, oftmals sind auch exotische Tiere darunter. Hierdurch steigt der Bedarf an Tierkliniken, Tierpensionen und Tierheimen.
Die Verwendung von Technologien wie Überwachungskameras, Sensoren und Datenanalyse könnte zukünftig in Tierheimen, Zoos und anderen Einrichtungen zunehmen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere besser zu überwachen.
In einigen Bereichen der Tierpflege könnten zudem Robotik und Automatisierung eine größere Rolle spielen, insbesondere bei Aufgaben wie der Fütterung, Reinigung von Gehegen und Überwachung.
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