Du hast eine unbändige Leidenschaft für das Tanzen? Deine Fähigkeiten möchtest du gerne anderen Menschen beibringen? Dann ist dieses Berufbild vielleicht ideal für dich.
Bereits im Mittelalter gab es den Beruf Tanzlehrer, allerdings hießen die damals noch Tanzmeister. Der Beruf ist also nicht gerade jung, dennoch hat er sich in den letzten Jahrzehnten extrem verändert.
Waren Tanzlehrer früher eher so etwas wie Lehrer für Benimmregeln, sind sie heute eher für die Freizeitgestaltung zuständig. Das hängt in erster Linie mit den gesellschaftlichen Entwicklungen zusammen.
Tanzlehrer arbeiten in Tanzschulen, Tanzstudios, Vereinen oder Fitnessstudios. Sie sind entweder selbstständig oder aber in einem Angestelltenverhältnis beschäftigt. Nicht selten wird dieser Job auch nebenberuflich ausgeübt, oftmals in Kursen an Volkshochschulen.
In der Regel erfolgt die Arbeit als Tanzlehrer in Tanzkursen. Die Tanzkurse sind zeitlich gegliedert und dauern oftmals zwischen 45 und 90 Minuten. Es kann Unterricht für Einzelpersonen geben, doch meistens besteht ein Tanzkurs aus mehreren Personen, mindestens zwei Tanzpartnern.
Tanzlehrer sind nicht selten auf bestimmte Tänze spezialisiert und bieten Unterricht für einen bestimmten Tanzstil. Oftmals erfolgt jedoch auch eine Einführung in die gängigsten Tanzstile, wobei allerdings meistens keine Zeit für eine Vertiefung der Techniken vorhanden ist.
Video zum Berufsbild Tanzlehrer/Tanzlehrerin
Gehalt als Tanzlehrer/Tanzlehrerin
Der Beruf Tanzlehrer/in unterliegt keiner tariflichen Vorgabe. Aus diesem Grund ist auch keine Aussage über das Gehalt als Tanzlehrer möglich. Die Kunden bzw. Kursteilnehmer oder Tanzschüler bezahlen eine Kursgebühr, die sich nach Umfang und Inhalt der Tanzkurse gestaltet.
Erst ab einer gewissen Anzahl von Tanzschülern lohnt sich daher erst die Durchführung eines Tanzkurses. Viele Vereine, die sogar professionelles Tanzen anbieten, welches mit nationalen und internationalen Wettkämpfen verknüpft ist, verlangen Mitgliedsbeiträge.
Das Gehalt als Tanzlehrer im Angestelltenverhältnis liegt bei einem Einstiegsgehalt von ca. 2.000 bis 2.200 € brutto. Je nach Berufserfahrung kann das Gehalt deutlich höher liegen. Der Beruf kann auch auf freiberuflicher Basis ausgeübt werden.
Während der Ausbildung wird in der Regel keine Ausbildungsvergütung gezahlt.
Ausbildung und Weiterbildung als Tanzlehrer/in
Die Ausbildung zum Tanzlehrer ist durch Vorschriften der Bundesverbände klar geregelt. Wer die offizielle Berufsbezeichnung tragen möchte, muss einen Lehrgang bei den Verbänden absolvieren. Die Ausbildungsdauer als Tanzlehrer beträgt drei Jahre.
Die Ausbildung erfolgt im praktischen Teil an einer Tanzschule, wobei diese mit dem Azubi einen Ausbildungsvertrag abschließt. Für die Ausbildung als Tanzlehrer erfolgt jedoch keine Vergütung, es können aber hingegen teilweise Kosten anfallen, zum Beispiel als Prüfungsgebühren. Folgende Ausbildungswege sind möglich:
Tanzschulen und Tanzakademien
Viele Tanzschulen und -akademien bieten spezialisierte Programme in Tanzpädagogik an, die die Auszubildenden auf eine Karriere als Tanzlehrer vorbereiten. Diese Programme können Kurse in Pädagogik, Choreografie, Tanzgeschichte, Musikalität und verschiedenen Tanzstilen umfassen.
Hochschulstudium
Einige Hochschulen und Universitäten bieten Studiengänge in Tanz an, die auch Aspekte der Tanzpädagogik abdecken. Der Abschluss in Tanz oder Tanzpädagogik kann die Qualifikationen eines Tanzlehrers stärken.
Zertifikatsprogramme
Es gibt spezialisierte Zertifikatsprogramme für Tanzpädagogik, die eine kürzere Dauer haben als traditionelle Studiengänge. Solche Programme können praktische Unterrichtserfahrung, pädagogische Methoden und Tanztheorie abdecken.
Workshops und Fortbildungen
Tanzlehrer können ihre Fähigkeiten durch die Teilnahme an Workshops und Fortbildungen verbessern, die von erfahrenen Tanzpädagogen oder Tanzorganisationen angeboten werden. Diese Veranstaltungen können spezifische Tanzstile, Unterrichtsmethoden oder pädagogische Ansätze abdecken.
Praktische Erfahrung
Die praktische Erfahrung ist entscheidend für angehende Tanzlehrer. Dies kann durch die Teilnahme an Tanzklassen, die Assistenz beim Unterricht oder die Durchführung von eigenen kleinen Workshops erreicht werden.
Online-Ressourcen
Es gibt auch Online-Ressourcen, einschließlich Kursen und Videotutorials, die angehenden Tanzlehrern dabei helfen können, ihre Fähigkeiten zu verbessern und pädagogische Ansätze zu erlernen.
Voraussetzungen als Tanzlehrer und Choreograf
Der Tanz lebt von der Bewegung. Für angehende Tanzlehrer ist daher eine gute körperliche Konstitution notwendig. Ausdauer und Beweglichkeit gehören zum Arbeitsalltag.
Pädagogische Fähigkeiten sind ebenfalls entscheidend, um Tanzschüler effektiv zu unterrichten. Dies umfasst die Fähigkeit, Anweisungen klar zu kommunizieren und auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler einzugehen. Unterrichtserfahrung, sei es durch Praktika, Assistenz beim Unterricht oder eigenständige Klassen, ist oft von Vorteil.
Ein Abschluss oder Zertifikat in Tanzpädagogik oder einem ähnlichen Bereich kann die pädagogischen Qualifikationen stärken. Es gibt sogar spezialisierte Schulen und Programme, die sich auf Tanzpädagogik konzentrieren.
Tanzen erfordert Selbstsicherheit, wem diese nicht innewohnt, wird Probleme in der Ausbildung bekommen, aber auch im Unterricht vor den Tanzschülern ist ein selbstsicheres Auftreten wichtig. Gute Kommunikationsfähigkeiten sind daher entscheidend, um effektiv mit Schülern, Eltern und anderen Mitarbeitern zu interagieren.
Bewerbung als Tanzlehrer/in
Eine typische Bewerbung beinhaltet ein Bewerbungsschreiben, einen Lebenslauf und die entsprechenden Nachweise. Doch genauso kann es sein, dass anstatt der Bewerbungsunterlagen eher ein persönliches Gespräch gefordert wird.
Die meisten Tanzschulen sind kleine Familienunternehmen, hier zählt eher, ob man ins Team passt. In den meisten Fällen bilden Tanzschulen ihren Nachwuchs selbst aus. Der Stellenwechsel ist daher relativ selten.
Aktuelle Trends und Entwicklungen im Tanzstudio
Als Tanzlehrer muss man sich immer auf Änderungen einstellen, egal ob hauptberuflich oder nebenberuflich. Tanzen hat viel mit Mode und Kultur zu tun. Entsprechend ändert sich auch der Tanz permanent sowohl inhaltlich, als auch in seiner Verbreitung.
Online-Tanzunterricht
Die Nutzung von Online-Plattformen für den Tanzunterricht hat aufgrund von Technologiefortschritten und der globalen Vernetzung zugenommen. Tanzlehrer könnten weiterhin Online-Kurse anbieten, um Schüler weltweit zu erreichen.
Vielfalt der Tanzstile
Tanzlehrer, die eine Vielzahl von Tanzstilen anbieten, könnten gefragt sein, da Schüler nach unterschiedlichen Bewegungsformen und kulturellen Einflüssen suchen.
Inklusiver Tanzunterricht
Ein wachsendes Bewusstsein für die Bedeutung von Inklusion im Tanzunterricht könnte dazu führen, dass Lehrer ihre Klassen für Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten zugänglicher gestalten.
Gesundheitsorientierter Tanzunterricht
Tanz als Form der körperlichen Betätigung und des Fitnesstrainings wird immer beliebter. Tanzlehrer könnten verstärkt darauf achten, gesundheitsfördernde Aspekte in ihre Kurse zu integrieren.
Kombination von Technologie und Tanz
Die Integration von Technologie, wie z.B. Wearables oder Apps, könnte dazu dienen, den Fortschritt der Schüler zu verfolgen und personalisierte Empfehlungen zu geben.
Community-Events und Performances
Tanzlehrer könnten vermehrt dazu neigen, Community-Events und Aufführungen zu organisieren, um ihre Schüler zu fördern und die Tanzgemeinschaft zu stärken.
Nachhaltigkeit im Tanzunterricht
Ein wachsendes Interesse an nachhaltigen Praktiken könnte dazu führen, dass Tanzlehrer umweltfreundliche Ansätze in ihren Studios implementieren, sei es bei der Auswahl von Materialien oder beim Energieverbrauch.
Es ist wichtig zu beachten, dass sich die Trends im Tanzunterricht ständig ändern können, und lokale Gegebenheiten können einen erheblichen Einfluss darauf haben. Tanzlehrer sollten daher flexibel bleiben und ihre Angebote den Bedürfnissen ihrer Schüler und der sich entwickelnden Tanzkultur anpassen.
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