Du liebst es, in verschiedene Rollen zu schlüpfen? Es macht dir Spaß, dieses kreative Können vor Publikum zur Schau zu stellen? Dann ist der Ausbildungsberuf Schauspieler/in vielleicht genau die passende Berufswahl.
Schauspieler/innen leben davon, unter vollem Einsatz von Körper, Stimme, Gestik und Mimik die unterschiedlichsten Charakterformen darzustellen. Das erfordert neben entsprechendem Talent auch ein hohes Maß an Geduld. Denn es bedarf sehr viel Übung und Lernbereitschaft, um verschiedene Rollen einzunehmen.
Schauspieler/innen finden ihre Engagements neben dem Bereich Film und Fernsehen auch im Theater. Zudem arbeiten sie als Sprecher/innen in für verschiedene Audioproduktionen. Sie sprechen beispielsweise Hörbücher ein, übernehmen Rollen in Hörspielen oder synchronisieren Filmrollen. Dementsprechend wechseln die Orte, an denen Schauspieler/innen agieren, regelmäßig ab. Sie sind in verschiedenen Aufnahmestudios oder im Freien zu Außenaufnahmen unterwegs.
Während einer Schauspielausbildung erlernst und trainierst du drei wesentliche Bereiche. Dazu gehören das Rollen- und Stimmtraining sowie die Fähigkeit zur Improvisation. Du lernst hierbei, wie du eine Rolle entwickelst und ausführst, deine Stimme pflegst und auch in spontanen Situationen agierst.
Video zu Ausbildung und Beruf als Schauspieler/in
Gehalt als Schauspieler/in
Für die Ausbildung Schauspieler/in erhältst du keine Ausbildungsvergütung. Zudem fallen je nach Einrichtung, bei der du deine Schauspielausbildung absolvierst, unterschiedliche Gebühren für die Teilnahme an. Diese reichen von Kosten für die Aufnahme bis hin zu jenen für die Teilnahme an deiner Abschlussprüfung.
Du bist demnach darauf angewiesen, einen Job neben dem Studium auszuführen oder finanzielle Unterstützung zu beantragen. Du verfügst auch über die Möglichkeit, dich für ein Schauspielstipendium zu bewerben. Die Chancen für eine Zusage variieren natürlich je nachdem, an welchem Institut du dich vorstellst und wie hoch die Nachfrage dort konkret ist.
In dem Berufsbild schwanken deine Verdienste stark. Das liegt besonders daran, dass du zeitlich begrenzte und unterschiedlich hoch vergütete Tätigkeiten übernimmst. Um deine beruflichen und damit deine finanziellen Aussichten zu verbessern, solltest du bereits frühzeitig Kontakte knüpfen. Das hilft dir später dabei, regelmäßige und auch besser bezahlte Engagements zu erhalten.
Ausbildung als Schauspieler/in
Eine Ausbildung im Bereich Schauspiel dauert drei, in manchen Fällen auch vier Jahre. Nach dieser Zeit legst du eine offizielle Abschlussprüfung ab. Die Ausbildung erfolgt ebenso an speziellen Berufsfachschulen wie auch an privaten Schauspielschulen.
Neben der praktischen Umsetzung widmest du dich viel den theoretischen Grundlagen des Schauspiels. Das umfasst beispielsweise wichtige Grundlagen der Dramaturgie oder Literaturgeschichte. Diese Inhalte ermöglichen es dir, dich besser mit dem Beruf Schauspieler/in auseinanderzusetzen.
Schließlich geht es nicht nur darum, eine Rolle auszufüllen, sondern auch ein Verständnis für das „Drumherum“ zu besitzen. Dementsprechend beinhaltet die Abschlussprüfung regulär einen theoretischen und einen praktischen Teil. Bei Letzterem stellst du dein Können durch bestimmte Rollen und einzelne Szenen unter Beweis.
Beachte, dass sich der Ablauf deiner Ausbildung und die damit verbundenen Lehrpläne zum Teil stark unterscheiden. Es kommt immer darauf an, in welchem Bundesland, welcher Region und Einrichtung du deine Ausbildung aufnimmst. Dementsprechend folgt sie den landesrechtlichen Regelungen. Hinzu kommen teilweise Einzelbestimmungen der jeweiligen Schauspielschule.
Schauspieler werden – Voraussetzungen und Eigenschaften
Neben einem mittleren Schulabschluss entscheiden die individuellen Voraussetzungen der Schauspielschulen über deine Aufnahme. Da der sprachliche Ausdruck im Schauspiel eine zentrale Rolle spielt, ist es von Vorteil, über gute Noten in Deutsch und Fremdsprachen zu verfügen.
Dies wird dir auch die Kommunikation in deinem späteren Berufsalltag erleichtern. Da du dich in unterschiedliche Rollen einarbeitest, gehören kreativer, gestalterischer Ausdruck und auch strukturierte Arbeitsweise zu deinen Stärken. Und weil du immer nach Zeitplan arbeitest, musst du deine Arbeit gut und sorgfältig organisieren können.
Eigenverantwortliches Handeln spielt daher eine große Rolle. Gleiches gilt für deine Kommunikationsstärke. Du arbeitest schließlich nach Anweisung und musst dich bei Schauspielprojekten regelmäßig mit anderen absprechen. Ein Filmprojekt beispielsweise ist eine umfassende Gemeinschaftsarbeit.
Bewerbung an Schauspielschule für Ausbildung als Schauspieler/in
Der Bewerbungsprozess besteht im Wesentlichen aus zwei Schritten. Der erste ist die schriftliche Bewerbung. Danach folgt mit etwas Glück die Einladung zu einer persönlichen Vorstellung beziehungsweise eine Vorauswahl.
Zu den Bewerbungsunterlagen für die Ausbildung Schauspieler/in gehören mindestens ein tabellarischer Lebenslauf sowie das letzte Schulzeugnis. Hieraus sollten natürlich deine Stärken und deine bisherigen Schauspielerfahrungen hervorgehen.
Für die Vorauswahl bereitest du nach Vorgabe eigenständig etwas zur Aufführung vor. Was genau, hängt von der jeweiligen Schauspielschule ab. Häufig sind es ein bis zwei kleinere Rollenausschnitte. Nach den eingereichten Bewerbungsunterlagen und der Vorauswahl folgt meist eine offizielle Zulassungsprüfung.
Im Zulassungsverfahren gibt es allerdings teilweise große Unterschiede im Bezug auf Voraussetzungen und Ablauf des Verfahrens. Informiere dich daher immer genau darüber, wie die jeweilige Schauspielschule die Zulassung handhabt. Berücksichtige auch die Kosten, die für eine Vorauswahl beziehungsweise eine Aufnahmeprüfung anfallen. Diese musst du üblicherweise im Voraus begleichen.
Zukunft und Trends für das Beruf als Darsteller
Der Ausbildungsberuf Schauspieler/in ist ein begehrter und für viele noch immer eine Vorstellung von Glamour und Erfolg. In der Realität erfordert es jedoch viel harte Arbeit, um sich in dem Beruf als Darsteller zu etablieren. Natürlich herrscht auch ein dementsprechender Konkurrenzdruck.
Wer als bekannter Schauspieler in der Öffentlichkeit steht, gehört einer verhältnismäßig kleinen erfolgreichen Gruppe an. Den Schauspielberuf auszuüben heißt daher auch, sich praktisch täglich neu zu behaupten.
Neben Talent erfordert er daher auch viel Durchhaltevermögen das Schauspiel zu studieren. Auch künftig werden Schauspieler ihre Tätigkeit vielfach freiberuflich und eher weniger in Festanstellungen ausüben müssen. Eine erfolgreiche Karriere im Schauspielgeschäft bedeutet daher weniger große Rollen und Ruhm. Es gilt eher, mit viel Fleiß ein verhältnismäßig regelmäßiges Einkommen zu erwirtschaften.
Engagements an renommierten Theatern
Schauspieler, die Engagements an renommierten Theatern oder in bedeutenden Produktionen erhalten, können ihre Karriere vorantreiben und sowohl Anerkennung als auch weitere Möglichkeiten gewinnen.
Selbstvermarktung und soziale Medien
Darsteller können durch die Nutzung von sozialen Medien ihre eigene Marke aufbauen und sich selbst vermarkten. Ein starker Online-Präsenz kann dazu beitragen, mehr Aufmerksamkeit und Rollenangebote zu erhalten.
Digitalisierung und Online-Plattformen
Mit dem Aufstieg von Streaming-Diensten und digitalen Plattformen könnten Darsteller vermehrt in digitalen Originalinhalten auftreten. Die Möglichkeit, auf globalen Plattformen präsent zu sein, eröffnet neue Chancen, erfordert aber möglicherweise auch eine Anpassung an neue Produktionsmethoden und Vertriebswege.
Künstliche Intelligenz (KI) und Deepfake-Technologie
KI-Technologien könnten in der Filmproduktion und Postproduktion eine Rolle spielen. Dies könnte dazu führen, dass Darsteller mit neuen Technologien arbeiten müssen, und es könnten ethische Fragen bezüglich der Nutzung von Deepfake-Technologie auftauchen.
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