Du bist ein wahres Organisationstalent? Du möchtest Verantwortung für dein Team und Patienten/Patientinnen übernehmen? Strebst du die Leitung einer eigenen Praxis an? Dann solltest du darüber nachdenken, dich als Praxismanager/in ausbilden zu lassen.
Bei der Ausbildung Praxismanagerin handelt es sich um eine zertifizierte Form der Weiterbildung. Diese kannst du anstreben, wenn du bereits als Medizinische/r Fachangestellte/r, Therapeut/in oder Arzthelfer/in arbeitest.
Der Lehrgang der Fortbildung erfolgt berufsbegleitend, häufig über Fernstudium. Es existieren aber auch Kursangebote bei Weiterbildungsinstituten. Ein Einstieg in die Fortbildung ist theoretisch jederzeit möglich.
Die Weiterbildung Praxismanagerin kannst du natürlich auch direkt an eine abgeschlossene Ausbildung anknüpfend absolvieren. Grundsätzlich richtet sie sich jedoch an Berufserfahrene.
Neben allgemein gehaltenen Lehrgängen im Praxismanagement gibt es auch jene, die bestimmte Berufsbereiche fokussieren. Du kannst beispielsweise an einer Weiterbildung teilnehmen, die sich auf Zahnarztpraxen spezialisiert.
Auch bestimmte Arbeitsbereiche wie Abrechnungen greifen einzelne Angebote auf. Dadurch eröffnen sich für dich vielfältige Möglichkeiten, um dich im Praxismanagement zu spezialisieren.
Praxismanager/innen übernehmen die serviceorientierte Organisation ihrer Einrichtungen. Sie arbeiten daran, Praxisabläufe zu optimieren. Dabei spielen betriebswirtschaftliche und wirtschaftliche Aspekte eine zentrale Rolle.
Video zu Ausbildung und Beruf als Praxismanagerin
Gehalt als Praxismanagerin
Da es sich um eine Weiterbildung und keine Ausbildung im eigentlichen Sinne handelt, erhältst du für die Teilnahme keine Vergütung. Du bezahlst die jeweilige Einrichtung für deinen Lehrgang. Die Kosten variieren dabei zwischen den einzelnen Anbietern. Förderungen sind bei Bedarf in fast jedem Fall möglich. Auch ist es möglich, dass sich Arbeitgeber an den Kosten für die Weiterbildung beteiligen.
Im Beruf als Praxismanager/in hängt das Gehalt stark vom jeweiligen Bundesland ab. Auch Unternehmensgröße, Alter und Berufserfahrung spielen eine Rolle. Das Minimum für den Einstieg liegt bei 1.843 Euro. Der bundesweite Durchschnitt beläuft sich auf 2.806 Euro brutto pro Monat.
Neben den genannten Faktoren hängt dein Gehalt auch von deiner medizinischen Ausrichtung ab. Denn die Tätigkeit als Praxismanager/in ist nicht nur in der Human-, sondern auch in der Veterinärmedizin möglich.
Ausbildung und Fortbildung als Praxismanagerin
Je nach Anbieter für Fernlehrgänge kann die Fortbildung im Praxismanagement zwischen vier und 15 Monaten in Anspruch nehmen. Auch für Kursangebote von Instituten variiert die Dauer der Ausbildung. Einzelne Anbieter vermitteln sie sogar als Intensivkurs, welcher nur wenige Tage in Anspruch nimmt.
Wichtig ist neben Dauer und Inhalten der zertifizierte Abschluss. Teilweise geschieht die Zertifizierung durch die zuständige IHK (Industrie- und Handelskammer). Die Art des Abschlusses und die dafür notwendige Abschlussprüfung hängen vom jeweiligen Bildungsangebot ab.
Zu den Themengebieten für die Fortbildung gehören Teamleitung, Betriebswirtschaftslehre, Abrechnung, Arbeitsrecht, Patientenbetreuung, Qualitätsmanagement, Marketing und Persönlichkeitstraining. Wie intensiv sich ein Lehrgang den einzelnen Themen widmet, hängt von dessen Dauer und Ausrichtung ab.
Wichtig ist es, dass du lernst, als Schnittstelle in einer Praxiseinrichtung zu agieren. Du bist später dafür verantwortlich, Arbeitsabläufe zu optimieren und die Praxis wirtschaftlich voranzubringen. Zudem achtest du auf eine serviceorientierte und patientenfreundliche Arbeitsweise.
Die Ausbildung bereitet dich darauf vor, wie du diese zahlreichen verantwortungsvollen Aufgaben ausführst und untereinander koordinierst.
Eigenschaften und Voraussetzungen für das Praxismanagement
Voraussetzung für die Teilnahme an der Weiterbildung ist, dass du bereits über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügst. Für diese kommen mehrere Varianten infrage. Die Ausbildung im Praxismanagement baut auf dieser vorhandenen Grundlage auf.
Sie gibt dir die Gelegenheit, dich beruflich weiterzuentwickeln und gleichzeitig die Grenzen deines Fachbereiches zu überschreiten. Daher solltest du neben hohem Verantwortungsgefühl auch eine gewisse Leidenschaft für Herausforderungen mitbringen.
Ein ausgeprägtes Organisationstalent und eine starke, aufgeschlossene Kommunikationsweise sollten als selbstverständlich gelten. Zudem gehören betriebswirtschaftliche und kaufmännische Grundkenntnisse zu deiner Qualifikation.
Es ist auch nicht unüblich, dass Teilnehmer/innen eines Lehrgangs für Praxismanagement bereits eine entsprechende Tätigkeit ausüben. In diesem Fall geht es besonders darum, diese berufliche Qualifikation offiziell anerkennen zu lassen. Einige Bildungsanbieter akzeptieren auch Quereinsteiger für ihre Lehrgänge. In diesem Fall musst du allerdings bereits über mehrere Jahre Berufserfahrung in einer Praxis verfügen.
Bewerbung als Praxismanagerin
Die Bewerbung oder besser gesagt Anmeldung für eine Weiterbildung im Bereich Praxismanagement erfolgt je nach Einrichtung online oder schriftlich. Für Letzteres druckst du die Unterlagen entweder aus oder forderst sie an. Die Lehreinrichtung sendet dir die Anmeldeunterlagen dann via Post zu. Für diese Variante musst du natürlich etwas mehr Zeit einkalkulieren.
Nach Erhalt füllst du das vorgefertigte Formular aus, welches deine persönlichen Daten und deinen Berufsstand abfragt. Die Zulassung erhältst du dann zeitnahe, meist innerhalb von circa zwei Wochen. Bei einem Fernlehrgang bekommst du zeitgleich dein Studienmaterial und kannst sofort mit dem Lehrstoff beginnen. Bei einem Präsenzkurs absolvierst du die vorgegebenen Termine am jeweiligen Veranstaltungsort.
Eine Bewerbung auf ein Stellenangebot ist in der Regel nicht notwendig, weil diese Fortbildung berufsbegleitend erfolgt und bereits ein Arbeitsverhältnis vorhanden ist.
Trends und Perspektiven im Beruf
Der offiziell anerkannte Beruf Praxismanager/in ist das Produkt von Veränderungen im Gesundheitswesen. Die Zahl der größeren Praxisgemeinschaften und medizinischer Versorgungszentren wächst. Das bedeutet, künftig steigen auch die Ansprüche an die Organisation medizinischer Einrichtungen.
Diese Entwicklung ergibt einen Versorgungsbedarf, dem Praxismanager/innen mit ihrer Arbeit entgegenkommen. Dementsprechend positiv gestalten sich deine Berufsaussichten, wenn du dich für eine Ausbildung im Praxismanagement entscheidest. Sie erlaubt es dir, in unterschiedlichen Einrichtungen Fuß zu fassen.
Aufgrund des steigenden Bedarfs wachsen auch die Anzahl der Stellenangebote und damit deine Wahlmöglichkeiten. Auch, wenn du eine eigene Praxis beziehungsweise Praxisgemeinschaft anstrebst, gibt dir die Weiterbildung das Werkzeug an die Hand, um dein Geschäft erfolgreich aufzubauen.
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