Du reitest gerne und verbringst deine freie Zeit überwiegend im Reitstall? Dann ist vielleicht eine Ausbildung zum/zur Pferdewirt/in ideal. Täglich pflegst und fütterst du die Pferde und je nach Fachrichtung deiner Ausbildung kümmerst du dich um Zucht und Ausbildung, bereitest sie auf Turniere oder für Rennen vor oder bist im Bereich der Reitausbildung tätig.
Bei der Ausbildung als Pferdewirt/in entscheidest du dich für eine bestimmte Fachrichtung, die maßgeblich deinen späteren Berufsweg mitbestimmt. Pferdewirte sind überwiegend in folgenden Betrieben tätig:
– Reitschulen und Reitvereinen
– Rehabilitationseinrichtungen für Sportpferde
– Pferderennställen und Trainingsbetrieben
– Pferdepensionsbetrieben
– Pferdezucht- und -ausbildungsbetrieben
– Deckstationen und Hengstdepots
Welche Tätigkeitsfelder im Vordergrund stehen, hängt in erster Linie vom Schwerpunkt deiner Ausbildung ab. Je nach fachlicher Ausrichtung gehören zusätzlich zu Pflege, Fütterung & Co. noch weitere Bereiche wie die Planung von Trainingszeiten, die Grundausbildung von Jungtieren oder die Bewertung der Tiere nach Zuchtkriterien zu deinen Aufgaben.
Video zu Ausbildung und Beruf als Pferdewirt/in
Gehalt als Pferdewirt/Pferdewirtin
In diesem Beruf kannst du monatlich etwa zwischen 1.600 und 3.100 Euro verdienen. Die genaue Verdiensthöhe wird von unterschiedlichen Kriterien bestimmt, zu denen beispielsweise die Region, deine Qualifikationen und insbesondere deine Berufserfahrung zählen. Als Berufseinsteiger wird dein Gehalt eher im unteren Bereich angesiedelt sein und erst mit der Zeit kontinuierlich ansteigen.
Wenn du zusätzliche Qualifikationen erwirbst, kann sich dies positiv auf dein Einkommen auswirken und deine beruflichen Chancen verbessern. Ein wichtiger Aspekt ist zudem der Bereich, in dem du tätig bist. In der Landwirtschaft liegt das Einkommen deutlich niedriger als in der öffentlichen Verwaltung. Hier greift eine tarifliche Vergütung und das monatliche Durchschnittseinkommen liegt bei rund 2.250 bis 2.300 Euro brutto.
Ausbildung als Pferdewirt/Pferdewirtin
Der Beruf Pferdewirt/in ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf mit einer Ausbildungsdauer von drei Jahren. Die duale Ausbildung erfolgt parallel in Berufsschule und Ausbildungsbetrieb. Vor Ausbildungsbeginn musst du dich für eine der nachfolgenden Fachrichtungen entscheiden:
– klassische Reitausbildung
– Spezialreitwesen
– Pferdehaltung und Service
– Pferdezucht
– Pferderennen
Unabhängig von der gewählten Fachrichtung gehören zu den schulischen Ausbildungsinhalten allgemeine Fachkenntnisse wie Pflege und Ernährung der Pferde, Verhaltensweisen der Tiere und Gesundheitscheck. Fächer wie Deutsch und Sozialkunde stehen ebenfalls auf dem Lehrplan.
Im Betrieb wendest du die theoretischen Kenntnisse an und lernst den richtigen Umgang mit den Pferden und die korrekte Anwendung von Hilfsmitteln und Ausrüstungsgegenständen. Ebenfalls relevant sind Themen wie Umweltschutz, Organisation im Betrieb und gesetzliche Vorschriften.
Je nach Fachrichtung erwirbst du spezielle Kenntnisse, wie die Organisation von Trainingszeiten, spezielle Reittechniken oder die Analyse von Renneinsätzen. Zum Ende des 2. Ausbildungsjahres absolvierst du eine Zwischenprüfung und die Abschlussprüfung findet zum Ende des 3. Ausbildungsjahres statt. Nachstehend findest du Angaben zur durchschnittlichen Ausbildungsvergütung:
Voraussetzungen als Pferdewirt/in
Für die Ausbildung zum/zur Pferdewirt/in benötigst du einen Schulabschluss, meist stellen die Betriebe Bewerber/innen mit Realschulabschluss oder Abitur ein. Vorerfahrungen im Umgang mit Pferden, reiterliches Talent sowie eine versierte Reitausbildung sind wichtige Kriterien, denn einschlägige Vorerfahrungen sind für eine erfolgreiche Berufsausbildung in diesem Beruf unverzichtbar.
Neben Gefühl und Verständnis für die Belange der Tiere ist pädagogisches Geschick für den täglichen Umgang mit Reitschülern unumgänglich. Verantwortungsbewusstsein, Einfühlungsvermögen sowie ein ruhiges und ausgeglichenes Wesen sind ebenfalls wichtig.
Du solltest zudem kein Problem mit Stress und langen Arbeitstagen haben, denn ein Achtstundentag ist in diesem Beruf eine Seltenheit. Körperliche Fitness und eine gute Gesamtkonstitution sind unerlässlich, da du täglich mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen konfrontiert wirst. Pferde verladen, Kontrolle der Hufe und die Reinigung der Boxen sind nur einige Beispiele für die typischen Arbeitsbereiche.
Bewerbung als Pferdewirt/Pferdewirtin
Du kannst deine Bewerbung in schriftlicher Form verfassen oder online an das betreffende Unternehmen senden. Zu den gängigen Bewerbungsunterlagen zählen das Anschreiben, der Lebenslauf, ein Bewerbungsfoto und relevante Zeugniskopien.
In diesem Beruf kann es sich zudem als Vorteil erweisen, wenn erworbene Reitabzeichen bereits in der Bewerbung nachgewiesen werden. Achte unbedingt darauf, dass deine Bewerbungsunterlagen absolut fehlerfrei sind, denn andernfalls könnte dies bei dem potenziellen Arbeitgeber einen negativen Eindruck hinterlassen.
Im Bewerbungsanschreiben schilderst du deine Motivation für diesen Beruf und überzeugst den Arbeitgeber mit deinen Kenntnissen und Fähigkeiten. Der tabellarische Lebenslauf nennt deinen bisherigen Werdegang und du listest hier zudem relevante Hobbys, Praktika, Nebenjobs und Fremdsprachenkenntnisse auf. Letztere sind insbesondere dann wichtig, wenn du dich beispielsweise bei einem großen Gestüt bewirbst.
Der persönliche Kontakt wird meist als sehr positiv angesehen. Diese Chance bietet sich dir durch eine telefonische Nachfrage oder die persönliche Übergabe deiner Bewerbungsunterlagen.
Trends und Perspektiven für Pferdebetreuer
Die Zahl aktiver Mitglieder in Reitbetrieben hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert und aus diesem Grund herrscht in allen Fachbereichen eine große Nachfrage nach ausgebildeten Pferdewirten und Pferdewirtinnen.
Wie in unzähligen Berufen macht sich auch hier der demografische Wandel bemerkbar, daher profitierst du als ausgebildete/r Pferdewirt/in langfristig von hervorragenden Berufsaussichten. Du kannst deine beruflichen Chancen mit Weiterbildungen weiter ausbauen und hältst zudem deine Kenntnisse und Fähigkeiten immer auf dem neuesten Stand.
Mit einer Aufstiegsweiterbildung verbesserst du deine Karrierechancen und qualifizierst dich möglicherweise für anspruchsvollere Positionen mit besserer Bezahlung. Mögliche Felder sind beispielsweise Ausbilder/in, Techniker/in oder Betriebswirt/in Bereich Agrartechnik und Pferdewirtschaftsmeister.
Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du ein Studium aufnehmen, mögliche Studienfächer sind Pferdewirtschaft, Tierwissenschaft, Tiermedizin oder Agrarwissenschaft. Je nach Studienfach kannst du anschließend in der Pferdezucht, als Tierarzt oder als Sachverständiger tätig werden.
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