Du kannst Menschen gut einschätzen und zählst Kommunikationsstärke zu deinen Eigenschaften? Wie wäre es dann mit dem Berufsbild Personalreferent/in für dich? Personalreferenten spielen bei der Auswahl von Bewerbern und Bewerberinnen in Unternehmen und Institutionen eine zentrale Rolle. Sie entscheiden letztlich durch Vorauswahl, wer zum eigenen Unternehmen passt. Für jede ausgeschriebene Position finden Sie die notwendigen Eigenschaften und ermitteln gemeinsam mit der Fachabteilung das jeweilige Anforderungsprofil.
Diese Tätigkeit erfordert viel Menschenkenntnis. Neben der Auswahl von neuen Mitarbeitern gehört natürlich die Betreuung des bereits vorhandenen Personalstammes in den Unternehmen zu den weiteren Aufgaben von Personalreferenten. Sie erstellen beispielsweise Arbeitsverträge und Arbeitszeugnisse, darüber hinaus sind Sie für die Planung der Personalkosten verantwortlich und arbeiten mit den Interessenvertretungen wie z. B. Betriebsräten oder Vertrauensleuten in Unternehmen zusammen.
Personal muss sich immer weiter bilden, daher gehört auch die Planung von weiterbildenden Maßnahmen zum Aufgabenbereich. Je nach Unternehmensgröße sind die Aufgaben natürlich spezifischer. In kleineren Unternehmen (KMU) ist es möglich, dass du in dieser Funktion ebenso Aufgaben der Personalsachbearbeitung übernehmen musst, dazu zählt etwa die Lohnabrechnung oder die Verwaltung von Personalakten.
Da es sich nicht um einen klassischen Ausbildungsberuf oder Studienberuf handelt, gibt es verschiedene Wege, die zu dieser Berufsbezeichnung führen. So hast du die Möglichkeit, durch ein Studium der Betriebswirtschaft mit entsprechendem Schwerpunkt den Beruf zu erlangen. Eine abgeschlossene Ausbildung als Personalsachbearbeiter/in oder eine Weiterbildung, etwa bei der IHK, können ebenfalls zum beschriebenen Berufsbild führen.
Video zu Ausbildung und Beruf als Personalreferentin
Gehalt als Personalreferent/in
Bei der Gehaltsfrage kommt es immer darauf an, wie groß der Betrieb ist, in welchem du tätig bist, sowie auf deine Berufserfahrung. In größeren Betrieben geht die Arbeit üblicherweise mit der Verantwortung für einen höheren Personalstamm einher, was mit einem entsprechend höheren Gehalt entlohnt wird, als bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU).
Wenn du durch diverse Praktika oder andere Tätigkeiten bereits praktische Kenntnisse mitbringst, hast du ebenfalls gute Chancen auf eine bessere Entlohnung. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt für Berufseinsteiger liegt bei etwa 3.400 bis 4.400 Euro brutto monatlich.
Mit steigender Berufserfahrung und entsprechender Fortbildung erhöht sich die Vergütung im Laufe der Zeit. In KMUs werden sogar Gehälter zwischen 6.600 und 8.100 Euro pro Monat gezahlt. Großkonzerne zahlen bis zu 10.000 Euro brutto. Die Unterschiede bei den Gehältern können einige Vorteile mit sich bringen, da du bei Gehaltsverhandlungen einen größeren Spielraum ausnutzen könntest.
Die Ausbildungsvergütung für angehende Personalreferenten kann je nach Unternehmen, Branche und Region variieren. In Deutschland gibt es keine spezielle duale Ausbildung, die direkt auf den Beruf des Personalreferenten vorbereitet. Stattdessen wählen viele angehende Personalreferenten Studiengänge im Bereich Personalmanagement, Human Resources oder Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Personal.
Wenn jemand eine duale Ausbildung im kaufmännischen Bereich absolviert und dann als Quereinstieg in den Personalbereich wechselt, würde die Ausbildungsvergütung von der jeweiligen Branche und dem Unternehmen abhängen.
Weiterbildung und Ausbildung als Personalreferent/in
Eine klassische Ausbildung als PersonalreferentIn gibt es in dem Sinne nicht. Mit einem abgeschlossenen Bachelorstudium der Betriebswirtschaft, am besten mit einem Schwerpunkt im Bereich Personalwesen, bringst du entsprechende fachliche Voraussetzungen mit, welche für die Tätigkeit notwendig sind.
Einige Hochschulen bieten einen spezialisierten Studiengang zum Personalmanagement an, der zahlreiche grundständige betriebswirtschaftliche Kompetenzen vermittelt. Aber auch die Ausbildung als Personalsachbearbeiter/in, Personaldienstleistungskauffrau/-mann oder Personaldienstleistungsfachwirt/in bilden passende Grundlagen für die Tätigkeit.
Darüber hinaus bieten Weiterbildungsinstitute zahlreiche Fortbildungen an, die mit der Jobbezeichnung „Personalreferent/in“ abgeschlossen werden. Egal, für welchen Weg du dich entscheidest, folgende Inhalte wirst du überall finden: Dies sind unter anderem Grundlagen im Arbeits- und Sozialrechtrecht, EDV-Skills, Kostenrechnung, allgemeine Betriebswirtschaftslehre sowie Controlling und die Organisationsplanung.
Die Dauer variiert je nach Weiterbildung. So liegt die Studienzeit beim Bachelorstudium meist bei etwa drei Jahren, während eine kaufmännische Berufsausbildung gegebenenfalls auf zwei Jahre verkürzt werden kann. Bei einer Weiterbildung oder einem Fernlehrgang sind Zeiten von wenigen Monaten bis zu einem Jahr üblich, je nachdem, ob du die Fortbildung in Vollzeit- oder Teilzeitform absolvierst, weil du vielleicht nebenher noch arbeitest.
Quereinsteiger kommen nicht selten aus dem Bereich der Personalberatung und wechseln von Agenturen zu KMUs oder Konzernen.
Voraussetzungen als Personalreferent/in
Für ein Hochschulstudium ist mindestens die Fachhochschulreife oder das Abitur als Voraussetzung mitzubringen. Anbieter von kaufmännischen Ausbildungen fordern häufig mindestens die Mittlere Reife, während Weiterbildungsinstitute oftmals zusätzlich noch Berufserfahrung im kaufmännischen Bereich verlangen.
Doch entscheidend ist zudem welche persönlichen Voraussetzungen du mitbringst. Dazu gehören Teamfähigkeit und kommunikative und soziale Kompetenzen, besitzt du verschiedene Fremdsprachenkenntnisse, so ist das immer von Vorteil, Englisch wird meistens mindestens vorausgesetzt. Eine analytische Denkweise und ein Organisationstalent sind im späteren beruflichen Alltag notwendig, daher solltest du einschätzen können, ob du diese Eigenschaften hast.
Im späteren Arbeitsalltag kommt es immer zu Konflikten am Arbeitsplatz, sei es zwischen Arbeitnehmern oder zwischen Führungskräften und Angestellten. Problemlösungskompetenzen sind daher ein echtes Plus für eine erfolgreiche Tätigkeit als Personalreferent/in.
Die Digitalisierung der Arbeitswelt macht heute EDV-Kenntnisse unerlässlich. Als Personalreferent arbeitest du an einem Bildschirmarbeitsplatz und bei internationalen Unternehmen im Regelfall oftmals mit Videokonferenzen.
Bewerbung als Personalreferent/in
Wer sich als Personalreferent/in bewirbt, sollte ein Augenmerk auf eine professionelle Bewerbung legen. Schließlich musst du ja selbst später solche Bewerbungen studieren und bewerten können. Eine Bewerbung als Personalreferent, welche nicht zu 100% fehlerfrei ist, wird direkt aussortiert.
Stelle im Anschreiben genau dar, über welche Erfahrung du aktuell verfügst. Praktika oder Tätigkeiten aus früheren Jobs, die eine Verbindung zum Personalbereich aufweisen, solltest du in jedem Fall erwähnen und beschreiben. Diese Berufserfahrungen bringen dir gegenüber den Mitbewerbern eventuell einen entscheidenden Vorteil.
Achte außerdem auf die aktuellsten Trends in punkto Lebenslauf und auf eine ansprechende und professionelle Gestaltung. Im Vorstellungsgespräch oder Assessment Center solltest du über ein ordentliches Erscheinungsbild und eine kompetente und gute Ausdrucksweise verfügen.
Schriftliche Bewerbungen über den Postweg sind heute nicht mehr üblich, oft wird direkt in der Stellenanzeige aufgefordert, die Bewerbung per E-Mail einzureichen.
Trends und Entwicklungen im Personalwesen
Personalmanagement gibt es in jedem Unternehmen und wird es auch zukünftig geben. Sicherlich verändern sich immer die Rahmenbedingungen, je nach Konjunktur oder Unternehmenspolitik, dennoch ist dieser Berufszweig relativ zukunftssicher.
Wer sich als Personalreferent/in in größeren Unternehmen bewirbt, hat vielfältige Möglichkeiten, sich später weiter zu spezialisieren. Vom Personalmarketing über das Personalcontrolling bis hin zur Personalentwicklung kannst du dich für den Arbeitsschwerpunkt entscheiden, der zu dir passt.
Eine bedeutsame Entwicklung, die auch auf diesen Bereich Auswirkungen hat, ist der demografische Wandel. Menschen in Deutschland werden durchschnittlich immer älter, ebenso steigt der Altersdurchschnitt bei Arbeitnehmern, nicht nur durch Anhebung des Renteneintrittsalters. Die Beschaffung von Fachkräften wird sich in Zukunft deutlich schwieriger gestalten, da weniger Fachkräfte zur Verfügung stehen.
Um die besten Kräfte für ein Unternehmen zu gewinnen, sollten diese attraktive Arbeitsbedingungen und eine bessere Vergütung bieten. Dieser Trend ist vor allem in Großkonzernen bereits jetzt zu beobachten. Konzepte zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und zur Senkung der Fluktuation finden immer mehr Berücksichtigung.
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