Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in – Ausbildung, Gehalt, Voraussetzungen und Zukunft

Krankenpflegehelfer haben die Aufgabe den Krankenpflegern im Arbeitsalltag zu helfen, wie die Berufsbezeichnung schon erkennen lässt. Der Beruf ist daher auch hierarchisch unter dem Beruf Gesundheits- und Krankenpfleger/in einzuordnen, diese haben eine wesentlich längere Ausbildungsdauer und sind examiniert.

Dieser Beruf ist in den jeweiligen Bundesländern unterschiedlich geregelt und trägt je nach Land auch unterschiedliche Berufsbezeichnungen. Für diesen Beruf sind auch die Bezeichnungen wie Helfer/in in der Krankenpflege, Pflegehilfe, Schwesternhelfer/in oder Stationshelfer/in durchaus gebräuchlich.

Gesundheits- und Krankenpflegehelfer unterstützten Krankenpfleger im Berufsalltag bei Therapiemaßnahmen oder der Versorgung und Pflege von Patienten. Anfallende Aufgaben wie das Verabreichen von Schmerzmitteln oder Setzen von Infusionen vollzieht sich nur in Absprache mit den examinierten Pflegekräften.

Zum Einsatz kommen die Krankenpflegehelfer in Krankenhäusern und Gesundheitszentren. Aber auch in Altenpflegeeinrichtungen, Facharztpraxen oder Behinderteneinrichtungen sind Jobs zu vergeben.

Video zu Beruf und Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger

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Gehalt als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in

Das Gehalt als KrankenpflegehelferIn ist geringer als bei den examinierten Pflegefachkräften. Zudem richtet sich der Verdienst nach regionalen Bedingungen und den persönlichen Kriterien, wie beispielsweise der Qualifikation oder dem Verantwortungsbereich.

Die tarifliche Vergütungsstruktur des öffentlichen Dienstes stellt in diesem Job den Idealfall dar. In den meisten Arbeitsverhältnissen liegt der Lohn als KrankenpflegehelferIn deutlich unterhalb der tariflichen Stufen. Immer mehr Pflegeverbände und Pflegeeinrichtungen bezahlen ihre Mitarbeiter nicht mehr nach Tarif.

Im Falle einer Bezahlung nach Tarif des öffentlichen Dienstes West, kann das Gehalt zwischen 2.000,- und 2.500,- EUR brutto im Monat betragen.

Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in

Die Ausbildung zur/zum Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in ist eine grundlegende Qualifikation im Gesundheitswesen. Sie befähigt die Absolventen, in verschiedenen Bereichen der Gesundheits- und Krankenpflege tätig zu werden. Hier ist eine Übersicht über die Ausbildung:

Dauer der Ausbildung:

Die Ausbildung dauert in der Regel ein Jahr in Vollzeit. Es gibt jedoch auch Teilzeitvarianten, die entsprechend länger dauern können.

Ausbildungsinhalte:

Grundlagen der Pflege: Hierzu gehören Pflegemaßnahmen im Bereich der Körperpflege, Mobilisation, Ernährung, Ausscheidungen und Lagerungstechniken.

Medizinische Grundlagen: Kenntnisse über Anatomie, Physiologie, Krankheitslehre und Medikamentenkunde sind wichtige Bestandteile der Ausbildung.

Kommunikation und Dokumentation: Die Auszubildenden lernen, wie sie mit Patienten kommunizieren und Pflegehandlungen dokumentieren.

Hygiene und Infektionsschutz: Dies umfasst Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen und die Einhaltung hygienischer Standards.

Rechtliche und ethische Grundlagen:
Hierzu gehören Themen wie Patientenrechte, Berufsrecht und ethische Grundsätze in der Pflege.

Psychosoziale Betreuung: Die Auszubildenden lernen, auf die psychischen und sozialen Bedürfnisse der Patienten einzugehen.

Unterstützung bei Diagnostik und Therapie: Dies beinhaltet die Mithilfe bei diagnostischen Maßnahmen und therapeutischen Anwendungen.

Praktische Einsätze:

Ein großer Teil der Ausbildung besteht aus praktischen Einsätzen in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen oder ambulanten Pflegediensten. Hier setzen die Auszubildenden das Gelernte in der Praxis um und sammeln Erfahrungen im direkten Kontakt mit Patienten.

Prüfung und Abschluss:

Am Ende der Ausbildung legen die angehenden Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen eine staatliche Abschlussprüfung ab. Diese besteht aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil.

Weiterbildungsmöglichkeiten:

Nach der Ausbildung haben Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen die Möglichkeit, sich weiterzubilden und beispielsweise die Ausbildung zur/zum Gesundheits- und Krankenpfleger/in anzuschließen.

In der Regel ist dieser Beruf die Vorstufe zum Krankenpfleger. In der Krankenpflegehilfe sind die medizinischen Tätigkeiten jedoch eingeschränkt.

Eigenschaften und Voraussetzungen für die Krankenpflegehilfe

Für eine Tätigkeit in der Krankenpflegehilfe sind bestimmte Eigenschaften und Voraussetzungen von großer Bedeutung. Hier sind die wesentlichen:

Eigenschaften:

Empathie und Einfühlungsvermögen:

Ein grundlegendes Verständnis für die Bedürfnisse und Sorgen der betreuten Personen ist entscheidend, um einfühlsam und respektvoll zu handeln.

Kommunikationsfähigkeit:

Klare Kommunikation ist wichtig, um sowohl mit den betreuten Personen als auch mit dem Pflege- und medizinischen Team effektiv zu interagieren.

Geduld und Ruhe:

Pflegesituationen können mitunter stressig und emotional belastend sein. Geduld und Ruhe helfen dabei, auch in schwierigen Momenten angemessen zu handeln.

Belastbarkeit:

Der Pflegeberuf kann körperlich und emotional anspruchsvoll sein. Es ist wichtig, auch in anspruchsvollen Situationen die nötige Belastbarkeit zu zeigen.

Organisationstalent:

Die Fähigkeit, Aufgaben effizient zu organisieren und Prioritäten zu setzen, ist entscheidend, um die Pflege optimal zu gestalten.

Teamfähigkeit:

Gesundheits- und Krankenpflegehilfen arbeiten oft im Team mit anderen Pflegekräften, Ärzten und Therapeuten zusammen. Daher ist Teamfähigkeit wichtig.

Hygienebewusstsein:

Ein ausgeprägtes Bewusstsein für Hygiene und die Einhaltung von Hygienestandards sind unabdingbar, um Infektionen zu vermeiden.

Voraussetzungen:

Schulabschluss:

In der Regel wird mindestens ein Hauptschulabschluss oder ein als gleichwertig anerkannter Abschluss vorausgesetzt. In einigen Fällen kann auch ein mittlerer Schulabschluss (Realschulabschluss) erforderlich sein.

Gesundheitliche Eignung:

Krankenpflegehelfer/innen sollten körperlich und geistig in der Lage sein, die Aufgaben im Gesundheits- und Pflegebereich auszuführen. Ein ärztliches Attest kann erforderlich sein.

Polizeiliches Führungszeugnis:

In der Regel wird ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis verlangt, um sicherzustellen, dass keine relevanten Straftaten begangen wurden.

Bewerbung als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in

Die Bewerbung als KrankenpflegehelferIn ergibt sich nach dem klassischen Muster aus Bewerbungsschreiben, tabellarischem Lebenslauf und Zeugniskopien.

Das Bewerbungsanschreiben für die begehrten Stellenangebote beinhaltet die Motivation und die Qualifikation in kompakter und präziser Form. Hier findet die eigentliche Werbung für die eigene Arbeitskraft statt und sollte im Idealfall natürlich direkt überzeugen.

Der tabellarische Lebenslauf als Krankenpflegehelfer bildet entweder chronologisch oder geordnet nach Schule und Beruf, den bisherigen Werdegang ab.

Die Online-Bewerbung spielt in diesem Beruf mittlerweile eine große Rolle. Als großer Vorteil kann sich jedoch die persönliche Übergabe der Bewerbung vor Ort erweisen. Hierdurch gewährt der Bewerber dem Unternehmen vorab einen ersten Eindruck, der sich positiv auf das weitere Bewerbungsverfahren auswirken kann.

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Trends und Zukunft in der Krankenpflegehilfe

Die berufliche Zukunft für Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen ist vielversprechend, da der Bedarf an qualifizierten Pflegekräften weiterhin steigt. Hier sind einige Aspekte:

Steigender Bedarf an Pflegekräften:

Aufgrund der alternden Bevölkerung und der Zunahme chronischer Krankheiten ist der Bedarf an Pflegepersonal, einschließlich Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen, hoch.

Spezialisierungsmöglichkeiten:

Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen haben die Möglichkeit, sich in verschiedenen Spezialbereichen zu qualifizieren, wie z.B. Geriatrie, Palliativpflege oder psychiatrische Pflege.

Weiterbildungsmöglichkeiten:

Es gibt Weiterbildungsangebote und Zusatzqualifikationen, die es Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen ermöglichen, ihre Fähigkeiten zu erweitern und in speziellen Fachgebieten tätig zu werden.

Ambulante Pflege und häusliche Betreuung:

Aufgrund des Wunsches vieler Menschen, in ihrer vertrauten Umgebung betreut zu werden, gewinnt die ambulante Pflege an Bedeutung. Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen mit Erfahrung in der häuslichen Pflege werden verstärkt gesucht.

Technologische Integration:

Die Nutzung von digitalen Technologien in der Pflege, wie elektronische Gesundheitsakten und telemedizinische Anwendungen, wird die Arbeitsweise von Gesundheits- und Krankenpflegehelfern/innen beeinflussen.

Gesundheitsförderung und Prävention:

Präventive Gesundheitsmaßnahmen und die Förderung eines gesunden Lebensstils gewinnen an Bedeutung. Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen können hierbei eine wichtige Rolle spielen.

Interkulturelle Kompetenz:

Mit einer vielfältiger werdenden Bevölkerung ist die Fähigkeit, auf die kulturellen Bedürfnisse und Hintergründe der betreuten Personen einzugehen, von großer Bedeutung.

Pflegeberatung und -management:

Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen könnten verstärkt in Beratungs- und Koordinationsfunktionen eingebunden werden, um die Pflege von Patienten zu optimieren.

Arbeitgeberattraktivität und Arbeitsbedingungen:

Eine angemessene Bezahlung, gute Arbeitsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten sind entscheidend, um qualifizierte Fachkräfte in der Pflege zu gewinnen und zu halten.

Der Beruf bewegt sich auch zukünftig in einem spannenden Umfeld und es ist mit steigenden Beschäftigungszahlen zu rechnen.

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