Kellner/in – Ausbildung, Gehalt und Beruf

Der Beruf des Kellners oder der Kellnerin ist weit mehr als nur das Servieren von Speisen und Getränken.

Als Gastgeber im Restaurant, Café oder Hotel sorgt ein Kellner dafür, dass sich die Gäste wohlfühlen und einen angenehmen Aufenthalt genießen. Dabei sind Freundlichkeit, Organisationstalent und Belastbarkeit gefragt – besonders in stressigen Stoßzeiten.

Doch was genau sind die Aufgaben eines Kellners? Welche Fähigkeiten sollte man mitbringen, und wie sehen die Verdienstmöglichkeiten aus?

In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf den abwechslungsreichen und oft unterschätzten Beruf in der Gastronomie.

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Gehalt als Kellner/in

Das Gehalt als Kellner oder Kellnerin variiert je nach Land, Region, Arbeitgeber, Erfahrung und Trinkgeld. Hier sind einige grobe Richtwerte für Deutschland:

Das Grundgehalt (brutto pro Monat, Vollzeit)

  • Einstiegsgehalt: ca. 2.000 – 2.300 € (1.900 – 2.200 € in Österreich und 4.200 – 4.500 CHF in der Schweiz)
  • Mit Erfahrung: ca. 2.300 – 2.800 € (2.200 – 2.700 € in Österreich und 4.500 – 5.500 CHF in der Schweiz)
  • Gehobener Gastronomie: bis zu 3.500 € oder mehr (bis zu 3.200 € in Österreich und bis zu 6.500 CHF in der Schweiz)

Stundenlohn (brutto)

  • Minijob / Teilzeit: ca. 12 – 15 €/Stunde (ebenso in Österreich und ca. 22 – 28 CHF/Stunde in der Schweiz)
  • Deutsche Großstädte / gehobener Gastronomie: bis zu 18 €/Stunde

Trinkgeld

  • In Deutschland macht das Trinkgeld oft 20 – 50 % des Grundgehalts aus.
  • Bei einem gut laufenden Restaurant können Kellner/innen 200 – 800 € zusätzlich im Monat verdienen.
  • In der gehobenen Gastronomie kann das Trinkgeld sogar vierstellige Beträge erreichen. Für die Schweiz lässt sich festhalten, dass die Kellner zwar höhere Löhne erwartet, aber ebenso höhere Lebenshaltungskosten. In Österreich ist der Verdienst höher als in Deutschland, aber ein größerer Teil davon wird durch das Trinkgeld getragen.

Ausbildung als Kellner/in

Die Ausbildung zum/zur Kellner/in ist je nach Land unterschiedlich geregelt, folgt aber in der Regel einem dualen System oder einer schulischen Ausbildung. Hier ist ein allgemeiner Überblick über den Aufbau:

1. Dauer der Ausbildung als Kellner

Einige Küchenplaner haben eine abgeschlossene Berufsausbildung, etwa als:

  • Deutschland: 2 Jahre (Fachkraft im Gastgewerbe) oder 3 Jahre (Restaurantfachmann/-frau)
  • Österreich: 3 Jahre (Lehre als Restaurantfachmann/-frau)
  • Schweiz: 3 Jahre (Restaurantfachmann/-frau EFZ) oder 2 Jahre (Restaurantangestellte/r EBA)

2. Ausbildungsorte & Ablauf

Die Ausbildung erfolgt in der Regel dual, d. h.:

  • Betriebliche Ausbildung: Praktische Arbeit im Restaurant, Hotel oder Café
  • Berufsschule: Theoretischer Unterricht mit Gastronomie-bezogenen Fächern
  • Alternative: In einigen Ländern gibt es auch rein schulische Ausbildungen an Hotelfachschulen.

1. Lehrjahr (Grundlagen)

  • Gäste empfangen und bedienen
  • Bestellungen aufnehmen
  • Einfache Speisen & Getränke servieren
  • Hygienevorschriften & Sicherheit

2. Lehrjahr (Vertiefung)

  • Arbeiten an der Bar (Cocktails, Kaffeezubereitung)
  • Warenwirtschaft & Lagerhaltung
  • Abrechnung & Kassenführung
  • Umgang mit Beschwerden

3. Lehrjahr (Spezialisierung & Verantwortung)

  • Menü- und Weinkunde
  • Organisation von Events & Banketten
  • Teamleitung & Verantwortung
  • Verkaufstechniken & Gästebetreuung auf hohem Niveau

Abschluss und Prüfung

Am Ende der Ausbildung steht eine Abschlussprüfung, die aus einem praktischen, mündlichen und schriftlichen Teil besteht. Nach Bestehen erhält man einen anerkannten Berufsabschluss.

Nach der Ausbildung gibt es viele Weiterbildungsmöglichkeiten, z. B. zum Restaurantmeister, Sommelier oder Hotelmanager.

Ein Kellner oder eine Kellnerin betreut Gäste in Restaurants, Cafés oder Hotels, nimmt Bestellungen auf, serviert Speisen und Getränke, kassiert und sorgt für eine angenehme Atmosphäre.

Eigenschaften und Voraussetzungen als Kellner/in

Ein/e gute/r Kellner/in braucht neben Fachwissen auch bestimmte persönliche Eigenschaften, um in der Gastronomie erfolgreich zu sein.

Wichtige Eigenschaften

  • Freundlichkeit & Höflichkeit – Ein Lächeln gehört zum Service!
  • Kommunikationsfähigkeit – Klar und verständlich mit Gästen und Kollegen sprechen.
  • Belastbarkeit & Stressresistenz – Besonders bei vollem Haus und in Stoßzeiten.
  • Gepflegtes Auftreten – Ein professionelles Erscheinungsbild ist wichtig.
  • Schnelligkeit & Effizienz – Gäste sollen nicht lange warten müssen.
  • Merkfähigkeit – Bestellungen und Sonderwünsche ohne Fehler umsetzen.
  • Teamfähigkeit – Zusammenarbeit mit Küche, Bar und Servicepersonal.

Wesentliche Voraussetzungen als Kellner/in

  • Kein Schulabschluss zwingend erforderlich, aber ein Hauptschulabschluss ist oft von Vorteil.
  • Körperliche Fitness, da viel im Stehen und in Bewegung gearbeitet wird.
  • Flexibilität, da oft abends, an Wochenenden und an Feiertagen gearbeitet wird.
  • Grundkenntnisse in Mathe für Abrechnungen und Trinkgeldberechnungen.
  • Fremdsprachenkenntnisse sind besonders in Tourismusregionen ein Plus.

Bewerbungprozess als Kellner/in

Der Bewerbungsprozess als Kellner/in ist oft unkompliziert, vor allem in der Gastronomie, wo oft schnell Personal gesucht wird. Wer freundlich auftritt, Erfahrung mitbringt und flexibel ist, hat gute Chancen, schnell eine Stelle zu bekommen.

1. Stellensuche – Wo kann ich mich bewerben?

  • Jobportale (z. B. Indeed, StepStone, Gastrojobs)
  • Direkt auf den Websites von Restaurants und Hotels
  • Aushänge in Restaurants oder Cafés
  • Persönliche Empfehlung oder Initiativbewerbung

Tipp: In der Gastronomie sind persönliche Kontakte oft der Schlüssel zu einem schnellen Job.

2. Bewerbung einreichen

Eine Bewerbung sollte enthalten:

  • Lebenslauf (kurz & übersichtlich, mit Erfahrung im Service)
  • Anschreiben (falls erforderlich, meist nicht zwingend)
  • Zeugnisse & Zertifikate (z. B. Ausbildung oder Hygieneschulung)

3. Vorstellungsgespräch & Probearbeiten als Kellner/in

Was erwartet dich?

  • Fragen zu Erfahrung, Verfügbarkeit & Gehalt
  • Mögliche Tests (z. B. Menü- oder Getränkewissen)
  • Probearbeiten (1–3 Tage), um Fähigkeiten im Service zu testen

Tipp: Ein gepflegtes Auftreten, Freundlichkeit und schnelles Arbeiten sind entscheidend für einen guten Eindruck.

4. Vertragsangebot & Arbeitsbeginn

  • Jobzusage: Oft direkt nach dem Probearbeiten
  • Arbeitsvertrag unterschreiben (Achtung auf Arbeitszeiten & Trinkgeldregelung!)
  • Einarbeitung durch Kollegen oder Vorgesetzte

Tipp: Vorab klären, ob Trinkgeld behalten oder geteilt wird!

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Die Gastronomiebranche verändert sich stetig, und auch der Beruf des Kellners/der Kellnerin entwickelt sich weiter. Hier sind die wichtigsten Trends und Zukunftsaussichten:

1. Digitalisierung & Technologie

  • Bestellungen per Tablet oder App: Immer mehr Restaurants setzen auf digitale Bestellsysteme, die den Service effizienter machen.
  • Mobile Bezahlmöglichkeiten: Kontaktloses Bezahlen mit Smartphone oder Karte wird zunehmend Standard.
  • Automatisierung: Roboter-Kellner und Selbstbedienungsstationen könnten einfache Aufgaben übernehmen, aber menschlicher Service bleibt gefragt.

2. Nachhaltigkeit & Regionalität

  • Mehr Bio- und regionale Produkte: Gäste legen Wert auf nachhaltige Gastronomie.
  • Weniger Lebensmittelverschwendung: Smarte Systeme helfen, Zutaten effizient zu verwalten.
  • Mehr Wertschätzung & Weiterbildungsmöglichkeiten: Gastronomiefachkräfte werden in Zukunft stärker gefördert, um den Beruf attraktiver zu machen.

3. Neue Arbeitsmodelle & Fachkräftemangel

  • Flexible Arbeitszeiten & bessere Bezahlung: Aufgrund des Personalmangels bieten viele Betriebe bessere Konditionen.
  • Mehr Quereinsteiger: Gastronomiebetriebe setzen zunehmend auf ungelernte Kräfte und schulen diese selbst.

4. Erlebnisgastronomie & gehobener Service

  • Kunden erwarten mehr als nur Essen & Trinken: Persönlicher Service, Show-Kochen oder interaktive Erlebnisse werden immer beliebter.
  • Bar- & Weinwissen als Zusatzqualifikation: Sommeliers und Barkeeper haben bessere Karrierechancen.

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