Preise verhandeln, einkaufen, wiederverkaufen und die Vorräte im Blick behalten. Das sind die Aufgaben eines Kaufmanns / einer Kauffrau im Groß und Außenhandel. Bist du auch ein Verkaufstalent? Kannst gut verhandeln und hattest schon immer Freude daran, zu kalkulieren und Dinge an den Mann zu bringen?
Dann ist der Beruf Groß- und Außenhandelskaufmann/-frau vielleicht genau der richtige für dich. Um dir einen vollständigen Einblick in diesen Berufszweig zu ermöglichen, informieren wir dich nachfolgend über alle wichtigen Details rund um die Ausbildung in dem Berufsbild.
Video zu Ausbildung als Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel
Gehalt und Ausbildungsvergütung als Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel
In erster Linie richtet sich das Gehalt des Auszubildenden nach dem Ausbildungsjahr. Dabei ist dieses zusätzlich abhängig von der Größe des Unternehmens und in welchem Bundesland oder welchem Ort das Unternehmen angesiedelt ist.
Durchschnittlich kann ein Auszubildender im ersten Lehrjahr mit einem Gehalt zwischen 687 bis 970 Euro (brutto) pro Monat rechnen. Im zweiten Ausbildungsjahr verdient der Auszubildende bereits zwischen 732 bis 994 Euro (brutto) monatlich. Im dritten Lehrjahr erreicht das Gehalt einen Betrag in Höhe von 852 bis 1.044 Euro (brutto) im Monat.
Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zum Kaufmann / zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel kannst du mit einem Einstiegsgehalt in Höhe von 1.900 bis 2.200 Euro (brutto) rechnen. Dabei spielt es wieder eine Rolle, wo das Unternehmen seinen Sitz hat, wie groß es ist und ob ein Tarifvertrag Anwendung findet.
Im Laufe der Jahre und mit entsprechend gesteigerter Berufserfahrung steigt auch dein Gehalt weiter an. Wer sich weiterbildet und sich vielleicht sogar für ein Master-Studium entscheidet, hat die Möglichkeit, bis zu 6.000 Euro (brutto) im Monat zu verdienen.
Ausbildung als Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel
Die Ausbildung als Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel dauert in der Regel drei Jahre und findet zum Teil in der Berufsfachschule und zum Teil im auszubildenden Betrieb statt. D.h. die Ausbildung ist „dual“. Im Ausbildungsbetrieb geht es vor allem darum, praktische Kenntnisse zu erwerben und einen Einblick in den gesamten Ablauf und in alle Bereiche des Unternehmens zu erhalten.
In der Berufsfachschule wird das theoretische Wissen vermittelt. Nach dem zweiten Lehrjahr findet eine Zwischenprüfung statt. Abgeschlossen wird die Ausbildung später mit einer schriftlichen und einer mündlichen Abschlussprüfung.
In der Berufsfachschule vermittelt werden vor allem Grundlagen in den Bereichen „Beschaffungs-, Geschäfts- und Wirtschaftsprozesse“ sowie im Bereich „Marketing“ und im Personalwesen. In der Fachrichtung „Außenhandel“ wird ein Schwerpunkt auf die Logistik, die Lagerhaltung und die Qualitätskontrolle gelegt.
Im Fachbereich „Außenhandel“ ist der Kontakt mit ausländischen Firmen besonders stark gewichtet, weshalb im Unterricht Englisch im Fokus steht. Da der Beruf des Kaufmanns / der Kauffrau im Groß- und Einzelhandel ein Beruf ist, welcher vorwiegend im Büro und damit am PC ausgeübt wird, vermittelt die Berufsfachschule zusätzlich EDV-Wissen.
Im Ausbildungsbetrieb wirst du vor allem im Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern geschult. Du lernst, wie Aufträge angenommen und abgearbeitet werden, wie Angebote eingeholt und erstellt werden und wie die Lagerhaltung funktioniert.
Des Weiteren werden die Anwendungen und Programme im Unternehmen vorgestellt. Hier kann das schulisch erworbene Wissen gleich in die Praxis umgesetzt bzw. entsprechend verknüpft werden.
Nach dem zweiten Ausbildungsjahr hast du die Qual der Wahl. Du musst dich für einen Fachbereich entscheiden. Entweder spezialisierst du dich auf den Bereich Großhandel, wodurch der Fokus hauptsächlich auf der Waren- und Lagerwirtschaft liegt, oder du entscheidest dich für den Bereich Außenhandel.
Bei dieser Fachrichtung wirst du während deiner Ausbildung mehr über Auslandsgeschäfte und ausländische Märkte erfahren sowie die hierfür notwendigen Sprachkenntnisse erweitern, um adäquat mit ausländischen Geschäftspartnern kommunizieren und verhandeln zu können.
Eigenschaften und Voraussetzungen für Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel
Um sich auf eine Ausbildungsstelle zum Kaufmann / zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel bewerben zu können, ist es empfehlenswert, den Realschulabschluss vorweisen zu können. Ein höherer oder niedrigerer Bildungsgrad ist jedoch kein „K.O.“-Kriterium, auch mit anderen Abschlüssen darf man sich gerne bei einem auszubildenden Betrieb bewerben.
Zu den persönlichen Voraussetzungen sollten selbstsicheres Auftreten, eine gute Ausdrucksweise in Wort und Schrift und idealerweise Verhandlungsgeschick zählen. Dies erleichtert den Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern und stellt sicher, langfristige und erfolgreiche Geschäftsbeziehungen zu knüpfen und immer den bestmöglichen Preis zu verhandeln.
Ein gutes Gefühl für (Fremd-)Sprachen ist wichtig, um gerade in einer Position im Außenhandel erfolgreich kommunizieren zu können.
Da dein Aufgabengebiet das Berechnen von Budgets, Angeboten und die Abrechnung umfasst, solltest du eine Affinität zu Zahlen und ein gutes Verständnis für Mathematik besitzen. Wichtig ist zudem ein gewisses Durchsetzungsvermögen, um auch bei schwierigen Geschäftspartnern nicht unterlegen zu sein.
Bewerbung als Groß- und Außenhandelskaufmann/-frau
Wer sich für eine Ausbildung zum Kaufmann / zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel interessiert, muss sich bei einem auszubildenden Betrieb bewerben. In Frage kommen hier Großhandelsunternehmen in nahezu allen Wirtschaftsbereichen. In erster Linie sollten ausgeschriebene Stellen Beachtung finden.
Wer sich für ein ganz spezielles Unternehmen interessiert, für welches jedoch keine ausgeschriebene Stelle existiert, sollte dennoch darüber nachdenken, eine Initiativbewerbung dorthin zu schicken. – Wenn die Bewerbung überzeugt, bietet sich vielleicht die Möglichkeit, einen Ausbildungsplatz zu schaffen.
Bewerbungen sind heute in der Regel überwiegend online bzw. per E-Mail einzureichen. Sollte ein Unternehmen dennoch die postalische Einreichung präferieren, sollte diesem Wunsch nachgekommen und eine Bewerbungsmappe vorbereitet werden.
Jeder Bewerbung sind ein aussagekräftiges Anschreiben, ein aktueller und lückenloser Lebenslauf und alle relevanten Zeugnisse und Zertifikate beizufügen. Vor dem Aspekt, dass Rechtschreibung und Grammatik im Alltag als Groß- und Außenhandelskaufmann/-frau einen hohen Stellenwert einnehmen, sollte bei der Bewerbung besonders auf Fehlerfreiheit geachtet werden.
Trends und Perspektiven für den Groß- und Außenhandel
Der Berufs des Kaufmanns / der Kauffrau im Groß- und Außenhandel ist ein Berufszweig, welcher zukünftig mehr Wachstum verspricht. Gerade durch die Internationalisierung und den wachsenden Zu- und Verkauf aus und in verschiedene Länder, werden Fachkräfte benötigt, welche gutes Verhandlungsgeschick, perfekte Umgangsformen und hervorragende Fremdsprachenkenntnisse besitzen.
Auch wenn digitale Übersetzer mittlerweile gute Arbeit leisten, können sie das persönliche Gespräch – auf welchem eine gute Geschäftsbeziehung häufig basiert – nicht ersetzen.
Wer sich beruflich entwickeln möchte, hat die Möglichkeit, sich zum Handelsfach- oder Betriebswirt weiterzubilden oder einen Bachelor-Studiengang im Bereich (internationaler) Handel zu belegen.
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