Bahnhöfe üben eine besondere Faszination auf dich aus? Für dich steht der Mensch im Mittelpunkt und auch stressige Situationen bringen dich nicht aus der Ruhe? Dann ist der Beruf als Kaufmann/-frau für Verkehrsservice genau richtig für dich.
Als Kaufmann/-frau für Verkehrsservice bist du direkter Ansprechpartner für Reisende. Ob am Informations- und Servicepoint, am Bahnsteig oder direkt im Fahrzeug. Immer wenn Touristen und Pendler Fragen haben oder Hilfe bei der Reiseplanung, dem Ein- oder Umstieg brauchen, bist du zur Stelle.
Der Beruf ist abwechslungsreich und du und dein Team sorgen mit Lautsprecheransagen, Auskünften und Dienstleistungen dafür, dass der Verkehr reibungslos läuft. Hinter den Kulissen wartet Teamarbeit – es gilt sich mit Kollegen, Lokführern, Busfahrern oder Reiseleitern abzusprechen und Projekte für Informations- und Werbemaßnahmen zu erarbeiten.
Auch an Flughäfen, bei Seefahrtsunternehmen und in Reisebüros können Verkehrskaufleute tätig werden.
Video zu Ausbildung als Kaufmann/Kauffrau für Verkehrsservice
Gehalt als Kaufmann/Kauffrau für Verkehrsservice
Als ausgelernter Kaufmann/-frau für Verkehrsservice kannst du mit einem Einstiegsgehalt von durchschnittlich 1.600 Euro brutto im Monat rechnen. Mit der Erfahrung steigt auch der Verdienst. Nach ein paar Jahren kann das Gehalt auf 2.200 Euro wachsen. Zusätzlich lässt sich der Verdienst als Kaufmann/-frau für Verkehrsservice durch Weiterbildung weiter ausbauen.
Bis nach der Ausbildung musst du auf dein erstes Gehalt nicht warten, du wirst bereits in der Ausbildungszeit vergütet. Dein Verdienst in der Ausbildung als Kaufmann/-frau für Verkehrsservice ist gestaffelt und steigt von Ausbildungsjahr zu Ausbildungsjahr:
- Im 1. Ausbildungsjahr beträgt die Ausbildungsvergütung maximal 780 Euro.
- Im 2. Jahr kannst du dich über bis zu 850 Euro freuen.
- Im 3. Lehrjahr gibt es maximal 920 Euro.
Ausbildung als Kaufmann/Kauffrau für Verkehrsservice
Bei der Ausbildung als Kaufmann/-frau für Verkehrsservice handelt es sich um eine duale Berufsausbildung. Die Ausbildungsorte sind die Berufsschule sowie ein Verkehrsbetrieb (Bahn, U-Bahn, Busunternehmen etc.). Die Ausbildung ist bundesweit einheitlich geregelt und dauert drei Jahre. In der Regel werden zwei Schwerpunkte angeboten, zwischen denen Du Dich entscheiden kannst: Sicherheit und Service sowie Verkauf und Service. Der gewählte Schwerpunkt hat Einfluss auf die Ausbildungsinhalte.
Im Schwerpunkt Sicherheit und Service liegt der Fokus im Lehrplan auf:
- Der Sicherheit von Fahrgästen in öffentlichen Verkehrsmitteln, an Haltestellen und Bahnsteigen.
- Dem Treffen richtiger Sicherheitsvorkehrungen.
- Dem Erteilen von Auskünften an Fahrgäste.
- Der Entwicklung von Lösungsvorschlägen im Bereich Sicherheit.
- Der Untersuchung und Reparatur technischer Einrichtungen.
Im Schwerpunkt Verkauf und Service stehen folgende Inhalte auf dem Lehrplan:
- Fahrkartenverkauf
- Reiseplanung
- Bearbeitung von Kundenbeschwerden
- Bearbeitung von Abonnements
- Überprüfung von Zahlungseingängen
Die Lerninhalte werden in der Berufsschule vermittelt und im Ausbildungsbetrieb eingeübt. In der Ausbildungszeit sind Auszubildende während der praktischen Arbeit einem Team zugeordnet, das aus mindestens einem erfahrenen Facharbeiter besteht.
Nach drei Jahren schließt die Ausbildung mit einer Abschlussprüfung (IHK) ab.
780 Euro
850 Euro
920 Euro
Voraussetzungen für Berufe im Verkehrsservice
Um Kaufmann/-frau für Verkehrsservice zu werden, brauchst du nicht zwingend einen Schulabschluss. Denn rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Viele Ausbildungsbetriebe wünschen sich Bewerber/innen mit mindestens einem guten qualifizierenden Hauptschulabschluss oder noch besser mit mittlerer Reife (Realschulabschluss oder gleichwertiger Abschluss).
Wenn dich der Job im Verkehrsservice reizt, solltest du Spaß daran haben, Menschen zu helfen, offen, kommunikativ sowie kunden- und serviceorientiert sein. Wichtig für Verkehrskaufleute ist ein souveränes und ruhiges Auftreten. Das kommt dir in Stoßzeiten, bei außerplanmäßigen Situationen und aufgebrachten Reisenden zugute.
Gute Deutsch- und Englischkenntnisse werden in der Reisebranche erwartet. Und wenn deine geografischen Kenntnisse sitzen und du die Sehenswürdigkeiten deiner Stadt kennst, bringst du viele wichtige Voraussetzungen für den Beruf mit.
Auch deine körperliche Konstitution spielt eine Rolle. Verkehrskaufleute arbeiten oft im Schichtdienst und müssen an Bahnhöfen und Haltestellen mit Kälte und Wind klarkommen. Zudem solltest du nicht zu Infekten neigen, da du täglich Kontakt zu vielen Menschen hast. Gute Augen (Brille okay) und Ohren sind wichtig, wenn es ums Kontrollieren der Fahrscheine und E-Tickets und die Kommunikation mit den Kunden geht.
Bewerbung als Kaufmann/Kauffrau für Verkehrsservice
Bei der Bewerbung als Kaufmann/-frau für Verkehrsservice oder um einen Ausbildungsplatz in dem Bereich solltest du deine Soft Skills betonen. Dazu zählen beispielsweise Kommunikationsfähigkeit, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, eine schnelle Auffassungsgabe, Teamorientierung und Zuverlässigkeit.
Gute Umgangsformen und ein gepflegtes Äußeres sind eine Grundvoraussetzung für den Beruf. Achte deshalb in deiner Bewerbung darauf, dass alles fehlerfrei und sauber formuliert ist. Auf deinem Foto solltest du professionell aber freundlich wirken.
Sprache ist für Verkehrskaufleute ein wichtiges Mittel. Neben guten Deutschkenntnissen solltest du auch über Englischkenntnisse verfügen. Zudem lohnt es sich, deine geografischen Kenntnisse von Deutschland und Europa besonders zu betonen.
Die Bewerbung muss den typischen Anforderungen entsprechen und aus Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen (Schulabschluss oder Schulzeugnisse, Nachweise über Praktika oder vorherige Ausbildung etc.) bestehen. Achte darauf, ob der Betrieb weitere Unterlagen erwartet und vergiss nicht, diese beizulegen.
Trends und Perspektiven für das Berufsbild
Ob zu Luft oder auf der Schiene, die Tourismusbranche boomt. Die Medien berichten immer wieder über Rekordfahrgastzahlen und ein Ende ist nicht in Sicht. Auch die deutschen und europäischen Reduktionsziele bei Emissionen aus dem Verkehrssektor lassen auf Wachstum im Bereich Bus und Bahn schließen. Deshalb werden Verkehrskaufleute in Zukunft voraussichtlich verstärkt gebraucht.
Durch eine Weiterbildung eröffnen sich zusätzlich Joboptionen und Aufstiegsmöglichkeiten. Als Kaufmann/-frau für Verkehrsservice kann man sich beispielsweise zum Zugbegleiter qualifizieren oder eine Weiterbildung als Betriebswirt/-in für Verkehr oder Touristik, Fachwirt/-in für den Bahnbetrieb oder Geprüfte/r Verkehrsfachwirt/-in absolvieren, um Stellen hinter den Kulissen, etwa im Marketing oder Vertrieb von Verkehrsbetrieben zu bekleiden.
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