Du besitzt einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik? Technisches Geschick zählt zu deinen Eigenschaften? Du interessierst dich sehr für die Gestaltung von Innenräumen? Vielleicht ist dann der Beruf der Innenarchitekt/Innenarchitektin genau das richtige Tätigkeitsfeld für dich. Innenarchitekten und Einrichtungsberater nehmen für Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Privatleute die Einrichtung und Gestaltung von Innenräumen vor und entwickeln passende Raumkonzepte und Einrichtungskonzepte.
Bei Entwurf und Planung der Inneneinrichtung spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Die Wünsche und Vorstellungen der Kunden stehen im Vordergrund, der/die Innenarchitekt/in berücksichtigt bei jedem Projekt neben ästhetischen und gestalterischen Aspekten, wie zum Beispiel das Design von Interior.
Aber auch wirtschaftliche, bautechnische, funktionale und ökologische Vorgaben finden in der Innenarchitektur eine Berücksichtigung. Nach der Planung ist ein Innenarchitekt ebenfalls für die Koordination, Ausführung und Überwachung der Umbaumaßnahmen verantwortlich.
Innenarchitekten und Innenarchitektinnen arbeiten in einem Architektur- und Innenarchitekturbüro, Industrie- und Möbeldesign-Ateliers und Ingenieurbüros sowie bei Raumausstattern, Möbelherstellern, Messebauunternehmen, Bauträgern und Denkmalschutzbehörden. Die Berufsbezeichnung Innenarchitekt/in ist gesetzlich geschützt und darf erst nach Eintragung in die Architektenliste der Architektenkammer des betreffenden Bundeslandes geführt werden.
Video zum Studium der Innenarchitektur
Gehalt als Innenarchitekt/in
Das Einstiegsgehalt für Innenarchitekten liegt bei rund 2.400 Euro brutto pro Monat, allerdings kann das monatliche Einkommen bis zur Eintragung in die Architektenliste durchaus auch lediglich 2.000 Euro betragen. Entscheidend für die Höhe des Einkommens sind zusätzlich weitere Faktoren wie beispielsweise der Standort des Arbeitgebers, die Größe des Unternehmens sowie Berufserfahrung und persönliche Qualifikationen.
Mehr Berufserfahrung führt in der Regel dazu, dass auch das Gehalt im Laufe der Zeit ansteigt. Im Schnitt kannst du mit einem Einkommen zwischen 3.000 und 3.500 Euro brutto pro Monat rechnen. Die tarifliche Bruttovergütung liegt im Schnitt bei 3.112 bis 4.357 Euro pro Monat.
Für Selbstständige in diesem Berufsbild liegen natürlich keine Angaben zum Gehalt vor. Mit einem gut ausgelasteten Innenarchitekturbüro wird jedoch meistens ein wesentlich höheres Einkommen erzielt.
Studium und Ausbildung als Innenarchitekt/in
Das Studium der Innenarchitektur dauert sechs bis acht Semester und schließt mit dem Titel Bachelor of Arts ab. In der Regel absolvieren Studenten anschließend noch vier weitere Semester und erhalten den Titel Master of Arts. Das Studium beginnt mit der Vermittlung der theoretischen Grundlagen zu Gestaltung, Technik und Bauplanung.
Zum weiteren Studienverlauf gehören zusätzlich Besuche von Vorlesungen und Seminaren zu unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten. Folgende Inhalte werden beim Studium der Innenarchitektur vermittelt:
– Entwurf, Darstellung und Gestaltung
– Konstruktion
– Werkstofflehre
– Planungsmethodik
– technischer Ausbau
– Baurecht
– Bauablauf
– Kunstgeschichte
Die praktische Arbeit spielt in diesem Fachgebiet eine große Rolle und häufig ist sogar ein Praxissemester vorgesehen. Dies gibt den Studenten einen ersten Einblick in den späteren Berufsalltag und ermöglicht die praktische Anwendung des erlernten Wissens.
Viele Studiengänge ermöglichen verschiedene Vertiefungskurse, dazu gehören beispielsweise Lichtplanung, Materialkunde und Möbeldesign. In der Regel wird die Prüfung in diesem Studium als Projektarbeit abgelegt, zu der Businesspläne, 3-D-Grafiken und Modelle gehören.
Voraussetzungen und Eigenschaften in der Innenarchitektur
Für die Tätigkeit als Innenarchitekt/in ist der Abschluss eines grundständigen Studiums im Bereich Innenarchitektur erforderlich. Wenn du eine Führungsposition anstrebst oder dich für eine Tätigkeit im wissenschaftlichen Bereich interessierst, ist in der Regel ein Masterstudium hilfreich. Dazu benötigst du die Fachhochschulreife oder das Abitur. Zusätzlich nehmen manche Hochschulen Eignungsprüfungen vor und/oder verlangen einen Nachweis über ein absolviertes Praktikum.
Neben einem ausgeprägten Gespür für Ästhetik und guter Beobachtungsgabe solltest du zusätzlich über technisches Verständnis, ein ausgeprägtes Organisationstalent sowie räumliches Vorstellungsvermögen und zeichnerisches Talent verfügen.
Sorgfalt, Leistungsbereitschaft und eine selbstständige Arbeitsweise sind für diesen Beruf unerlässlich. Da du häufig Kontakt zu Kunden hast, sind serviceorientierte Kundenfreundlichkeit, Durchsetzungsvermögen und gute Kommunikationsfähigkeit ebenfalls wichtige Eigenschaften.
Bewerbung als Innenarchitekt/in
Du hast dein Studium mit Erfolg abgeschlossen und bist nun auf der Suche nach einer passenden Arbeitsstelle. Deine Bewerbungsunterlagen sollten dem potenziellen Arbeitgeber einen ersten Eindruck über deine Kenntnisse und Fähigkeiten geben. Rechtschreibfehler und Nachlässigkeit bei der Zusammenstellung der erforderlichen Unterlagen sind keinesfalls empfehlenswert.
Im Bewerbungsschreiben kannst du dich auf die Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle beziehen und darlegen, warum du die Idealbesetzung für das Unternehmen bist. Als Innenarchitekt/in solltest du selbstverständlich zusätzlich ein kreatives und stilvolles Design für dein Bewerbungsschreiben wählen. Betrachte die Bewerbung als Arbeitsprobe.
Im Lebenslauf listest du deinen bisherigen Werdegang auf und nennst zusätzlich auch absolvierte Praktika und Nebentätigkeiten. Neben Anschreiben und tabellarischen Curriculum Vitae gehören zusätzlich Zeugniskopien sowie Arbeitsproben zu den obligatorischen Bewerbungsunterlagen. So kannst du dem Unternehmen einen kurzen Einblick in deine Arbeitsweise bieten und dir möglicherweise einen Vorteil im Bewerbungsverfahren verschaffen.
Zukunft und Trends in der Innenarchitektur
Vor einigen Jahren sahen die Aussichten für Innenarchitekten wenig rosig aus. Glücklicherweise hat sich dies mit dem Bauboom durch Niedrigzinsen deutlich gewandelt und seit einiger Zeit blickt die gesamte Branche wieder sehr positiv in die Zukunft, denn die Nachfrage nach versierten Fachkräften steigt wieder kontinuierlich an.
Mit einem starken Anstieg der Bauzinsen kann diese Wachstumsphase allerdings schnell wieder vorbei sein. Einrichtungsberater sind immer an die Konjunktur im Baugewerbe gebunden.
Wenn du dich auf einen bestimmten Bereich spezialisierst, kannst du innerhalb eines Unternehmens gute Aufstiegschancen wahrnehmen. Mit einem Master erhöhst du deine Chancen auf eine Führungsposition erheblich. Bautechnik, vernetztes Wohnen, medizinischer Bereich oder ökologische Baustoffe sind nur einige Beispiele für mögliche Bereiche, für die du dich spezialisieren kannst.
So kannst du möglicherweise zum Projektleiter aufsteigen und von exzellenten Verdienstmöglichkeiten profitieren. Wenn du eine Anstellung als Dozent bei einer Fachhochschule oder einer Universität in Betracht ziehst, ist die Promotion erforderlich.
Viele Innenarchitekten und Innenarchitektinnen träumen von der Selbstständigkeit. Das eigene Planungsbüro hält neben der eigentlichen Arbeit zusätzlich zahlreiche Verwaltungsaufgaben für dich bereit. Du benötigst entsprechendes Startkapital, unternehmerisches Denken sowie ein gutes Netzwerk. Letzteres ist erforderlich, damit du ausreichend Aufträge bekommst.
Besonders der Bereich „Smart Home“ bietet der Innenarchitektur neue spannende Felder, ebenso der Einsatz neuer Baumaterialien und Produkte
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