Bist du vielleicht ein begnadeter „Coder“, kennst den Computer und seine Komponenten in- und auswendig und möchtest gerne beruflich etwas in diesem Bereich machen? Dann ist eine Ausbildung bzw. ein Studium zum/zur Informatiker/in vielleicht genau das Richtige für dich.
Programme schreiben, Anwendungen verbessern und Netzwerksysteme aufstellen. Das alles und noch viel mehr kann das Aufgabengebiet als Informatiker/in sein.
Wir möchten dir bei der Entscheidungsfindung helfen und erläutern dir nachfolgend, welche Voraussetzungen du für eine Ausbildung als Informatiker bzw. ein Informatik-Studium mitbringen musst, wie die Ausbildung aufgebaut ist und welche berufliche Perspektive du später voraussichtlich haben wirst.
Video zum Studium der Informatik
Gehalt als Informatiker/in
Ausbildungsvergütung gibt es nur bei einer betrieblichen Ausbildung oder einem dualen Studium der Informatik. Im Studium bist du entweder auf BAFöG, ein Stipendium oder eigene finanzielle Reserven angewiesen.
Der Verdienst während der Ausbildung in der Informatik richtet sich nach dem jeweiligen Ausbildungsbetrieb und in welcher Branche und Region er angesiedelt ist. Durchschnittlich verdient ein/e Auszubildende/r im ersten Jahr zwischen 850 und 1.045 Euro (brutto) im Monat. Im zweiten Ausbildungsjahr steigt das Gehalt auf einen Betrag zwischen 950 und 1.095 Euro (brutto), während der/die Auszubildende im dritten Jahr durchschnittlich zwischen 1.000 und 1.250 Euro (brutto) im Monat verdient.
Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium ist – je nach Abschluss, Fachrichtung, Branche und Betrieb – ein Einstiegsgehalt zwischen 3.000 und 3.500 Euro (brutto) üblich. Mit fortschreitendem Alter und steigender Berufserfahrung erhöht sich auch das Gehalt entsprechend und kann einen durchschnittlichen Maximalbetrag in Höhe von 7.000 bis 10.000 Euro (brutto) pro Monat erreichen.
Dies hängt u.a. von der Größe des Arbeitgebers und der Position, welcher der/die Informatiker/in dort innehat, ab. Bei Beträgen ab und über 10.000 Euro (brutto) im Monat, ist häufig eine Position in der Führungsebene besetzt oder ein Posten, der mit hoher Verantwortung einhergeht.
Ausbildung und Studium als Informatiker/in
Die Ausbildung zum/zur Informatiker/in erfolgt in der Regel auf dualem Weg und wird als „duales Studium“ bezeichnet. D.h. der/die Auszubildende ist in erster Linie Student/in an einer Fachhochschule oder Universität, muss in den Praxisphasen jedoch Fertigkeiten in einem Ausbildungsbetrieb sammeln. Ein Fernstudium der IT Studiengänge ist ebenfalls möglich.
Das Studium der Informatik dauert in der Regel zwischen 6 und 8 Semestern. In Jahren ausgedrückt sind das zwischen 3 und 4 Jahren. Verlängerungen sind möglich, Verkürzungen eher unüblich, es sei denn, es wurden vorher bereits Kenntnisse erworben, die dem Studium angerechnet werden können.
Das Studium selbst bietet unterschiedliche Fachrichtungen, auf die sich der/die Auszubildende spezialisieren kann. Diese sind die angewandte Informatik, die Wirtschaftsinformatik, Medieninformatik, Business Technology und der Fokus auf Systemadministration oder Programmierung einer bestimmten (Sprach-)Software.
Zu den Lehrinhalten gehören u.a. mathematisch-theoretische und technische Grundlagen. Auch Kenntnisse in der Anwendungsentwicklung und im Software-Engineering mit verschiedenen Betriebssystemen, Datenbanken und Netzwerken werden dem/der Student/in vermittelt.
Zusätzlich stehen die verschiedenen Programmiersprachen und -techniken wie Java oder C++ auf dem Studienplan. Da die IT-Sicherheit mehr und mehr an Bedeutung gewinnt, wird sie auch in diesem Studium nicht vernachlässigt.
Aufgrund der unterschiedlichen Fachrichtungen und der Unterschiede zwischen den einzelnen Hochschulen, variiert der detaillierte Studienplan. Zusätzlich hat der/die Studierende selbst eine gewisse Freiheit, welche Fächer er/sie – neben den Pflichtmodulen, welche die jeweilige Hochschule vorgibt – gerne belegen möchte.
Das duale Studium zum/zur Informatiker/in bietet eine attraktive Besonderheit. Durch die Praxisphase in einem Ausbildungsbetrieb ist es möglich, eine vollwertige Ausbildung zu absolvieren. D.h. es können mit diesem Studiengang zwei Abschlüsse erzielt werden.
Zum einen ist das der Bachelor-Abschluss (z.B. der „Bachelor of Science (B.Sc.)“) und zum anderen ist das der Titel des „Fachinformatikers“ / der „Fachinformatikerin“. Da nicht alle ausbildenden Betriebe die Möglichkeit bieten, eine betriebliche Ausbildung zu absolvieren, sollte im Vorfeld nachgefragt werden, wenn der/die Studierende Wert auf eine Doppelqualifikation legt.
Voraussetzungen und Eigenschaften für die Informatik Ausbildung
Um ein duales Informatik Studium beginnen zu können, muss der Abschluss des Abiturs oder Fachabiturs nachgewiesen werden können. Die ausbildenden Unternehmen erwarten in der Regel bereits erste Kenntnisse und Erfahrungen im IT-Bereich sowie gute Noten in Mathematik, Deutsch und Englisch, um auch die komplexen Programmiersprachen verstehen und anwenden zu können.
Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und sorgfältiges Arbeiten sind zusätzliche Anforderungen, die der/die Bewerber/in erfüllen sollte. Zu den persönlichen Voraussetzungen sollte zudem die Fähigkeit zum analytischen und logischen Denken und das Verständnis für komplexe Strukturen gehören.
Von Vorteil – um Studierenden das Lernen zu erleichtern – sind erste Kenntnisse in den einzelnen Programmiersprachen. Diese werden aber nicht vorausgesetzt.
Bewerbung als Informatiker/in
Die Bewerbung erfolgt in der Regel direkt an der (Fach-)Hochschule. Besonders wichtig ist hier die Einhaltung der Bewerbungsfrist, da es in der Regel mehr Bewerber als Studienplätze gibt und die Hochschulen auch eine gewisse Vorlaufzeit zur Bearbeitung benötigen.
Einzureichen sind – wie bei einem Unternehmen auch – ein Anschreiben mit tabellarischem Lebenslauf, alle notwendigen Zeugnisse und Abschlüsse – häufig in beglaubigter Form – und alle relevanten, erworbenen Zusatzzertifikate.
An einigen Hochschulen ist es notwendig, ein Bewerbungsverfahren zu durchlaufen. Auch wenn dies nicht die Regel ist, sollte der/die Bewerber/in sich dennoch gut darauf vorbereiten. In erster Linie geht es hier um die Motivation, die Beweggründe, Wünsche und Ziele, die der/die Bewerber/in hat und weshalb er/sie gerade an dieser Universität und diesem Studiengang teilnehmen möchte. Spezifische fachliche Vorkenntnisse werden üblicherweise nicht abgefragt.
Den Platz in einem Ausbildungsbetrieb muss der/die Bewerber/in in der Regel selbst suchen. Hier werden ebenfalls ein motivierendes Bewerbungsschreiben mit lückenlosem Lebenslauf, der Studiennachweis und alle relevanten vorherigen Zeugnisse und Abschlüsse verlangt. In IT-Unternehmen darf die Bewerbung überwiegend per E-Mail eingereicht werden. Um sicherzugehen, sollte sich der/die Bewerber/in darüber jedoch im Vorfeld informieren.
Zukunft und Trends zum IT Studium
Big Data, Smart Homes, Apps und auch die KI (künstliche Intelligenz) – sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und werden für Unternehmen und Wirtschaft immer wichtiger. Durch den steigenden Grad der Digitalisierung werden Fachkräfte händeringend gesucht.
Dem ausgelernten Informatiker / der ausgelernten Informatikerin stehen nach dem IT Studium viele Türen offen. Er kann sich u.a. in der Medizin und Pharmaindustrie, im Handel, in großen Wirtschaftskanzleien oder in Agenturen bewerben.
Viele Informatiker zieht es als Administrator oder Softwareentwickler zu großen und kleinen IT Unternehmen, beispielsweise einem Rechenzentrum oder bei einem Software-Hersteller. Eigentlich unterscheiden sich Informatiker grob auch in diese 2 Typen, entweder sie sind Administratoren oder Entwickler.
Für Studenten der Informatik ist es schon während des Studiums sinnvoll, sich nicht nur auf den eigenen Fachbereich zu konzentrieren, sondern bereits während der Ausbildung auch ein Auge auf die einzelnen Unternehmensstrukturen zu haben. So kann der/die ausgelernte Informatiker/in später praxisnahe IT-Lösungen entwickeln, da er/sie die Zusammenhänge im Unternehmen versteht und sich so unersetzlich für den Arbeitgeber machen.
Ebenfalls gut sind die Aufstiegschancen für Informatiker. Mit steigender Berufserfahrung ist es möglich, später IT- oder Projektleiter zu werden.
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