Du hast ein Talent für kaufmännische Angelegenheiten? Zudem möchtest du gerne für ein großes Industrieunternehmen arbeiten? Vielleicht ist dann die Ausbildung in diesem Berufsbild für dich geeignet.
Was machen Industriekaufleute im Beruf? Sie befassen sich mit den kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Fragestellungen und Aufgabenbereichen in Unternehmen. Dazu zählen im Prinzip alle Industriebereiche.
Die Aufgabenbereiche sind zum Beispiel das Marketing, der Vertrieb, Personalwesen, Rechnungswesen oder die Materialwirtschaft. Im Bereich der Materialwirtschaft führt der Industriekaufmann/die Industriekauffrau die anfallenden Verhandlungen mit Lieferanten über Rohstoffe. Sie leiten die logistische Abwicklung bis hin zum Einsatz der Rohstoffe im Produktionsprozess.
Im Bereich des Personalwesens erledigen sie die Verwaltungsaufgaben wie Gehaltsabrechnungen, Statistiken, Arbeitsbescheinigungen oder ermitteln den Personalbedarf bei großen Aufträgen.
Im Bereich von Vertrieb und Marketing treten Industriekaufleute direkt in Kontakt mit dem Kunden, handeln Verträge aus und wickeln diese bis zur Lieferung ab. Sie erstellen Werbekampagnen und verwalten Budgets, ebenso wie sie auch den Kunden beraten können. Dies setzt eine Identifikation mit dem Produkt sowie ständige Weiterbildung bei neuen Trends voraus.
Der Einsatz von einem Industriekaufmann/einer Industriekauffrau im Bereich Rechnungswesen ist nicht selten. Hier sind die Kaufleute aus dem Bereich Industrie für Belege und Rechnungen verantwortlich, oft unter Verwendung einer bestimmten Software für das firmeninterne Rechnungswesen.
Video zu Ausbildung und Beruf als Industriekauffrau/-mann
Gehalt als Industriekaufmann/-frau
Wie bei allen Berufen, so ist hier die Bandbreite von Gehalt und Verdienst sehr unterschiedlich, weshalb nur eine grobe Richtlinie für den Lohn genannt werden kann.
Beim Gehalt spielen Faktoren wie Berufserfahrung, Alter, Qualifikation oder die Verantwortlichkeit im Unternehmen eine entscheidende Rolle. Je nach Branche oder Region wird für die gleiche Tätigkeit ein unterschiedliches Gehalt ausgezahlt.
So kann der Verdienst von einem Industriekaufmann/einer Industriekauffrau zum Beispiel in einem tariflich gesteckten Rahmen von 2.200 bis 2.500 Euro monatlichen Bruttolohn liegen. Ein Arbeitslohn deutlich unterhalb dieser Spanne ist aber ebenso im Bereich des Möglichen.
Ausbildung als Industriekauffrau/-mann
Die Berufsausbildung ist anerkannt nach dem Berufsbildungsgesetz. Die Ausbildungsdauer liegt bei 3 Jahren und erfolgt durch die duale betriebliche Ausbildung oder die rein schulische Ausbildung.
Die schulische Ausbildung kann an Berufsfachschulen absolviert werden. Die duale Ausbildung hingegen erfolgt in Unternehmen der Industrie, aber ebenso im Handwerk. Der Fokus bei der dualen Berufsausbildung liegt natürlich auf der Praxis, das theoretische und allgemeine Wissen wird an Berufsschulen vermittelt.
Damit die Ausbildung als Industriekaufmann/-frau begonnen werden kann ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Wie bei anderen Berufen auch wählen die Betriebe ihre Lehrlinge selbst aus. Die Mehrzahl der Auszubildenden, die von den Unternehmen eingestellt werden, haben die jedoch in der Regel die allgemeine Hochschulreife.
Während der dualen Ausbildung werden die Azubis im Unternehmen von erfahrenen Mitarbeitern angeleitet und gezielt zur selbstständigen Arbeit geführt.
Nach erfolgreicher Zwischenprüfung und, kann dann mit dem Ende des dritten Ausbildungsjahres die Abschlussprüfung bei der IHK erfolgen.
Doch was lernst du eigentlich während deiner Ausbildung als Industriekaufmann/-frau? Nun, das hängt natürlich von dem jeweiligen Einsatzgebiet ab. Wenn du im Vertrieb aktiv bist, hast du natürlich ganz andere Abläufe und Inhalte als beispielsweise in der Lagerlogistik.
Generell erfährst du, wie Mahnverfahren richtig funktionieren, wie Kosten überwacht und erfasst werden, wie eine Personalverwaltung funktioniert oder wie Bestandskonten geführt werden müssen.
Für die duale betriebliche Ausbildung wird folgende Ausbildungsvergütung ausgezahlt:
Eigenschaften und Voraussetzungen als Kaufmann/Kauffrau für Industrie und Handel
Wer in diesem Beruf tätig werden möchte, der sollte ein Interesse und Talent für Fragen und Aufgaben im kaufmännischen Bereich mitbringen. Der Umgang mit Zahlen und Daten erfordert ein gewisses Talent und setzt ebenso eine sorgfältige Arbeitsweise voraus.
Industriekaufleute haben im Beruf oft intensiven Kontakt zu Kunden und zu anderen Mitarbeitern, daher sollte ihnen zudem eine gewisse Kommunikationsfähigkeit obliegen, im Kontakt mit dem Kunden ebenso gutes Verhandlungsgeschick.
Bewerbung als Industriekaufmann/-frau
Die Bewerbung als Industriekaufmann/Industriekauffrau auf Ausbildungsplätze oder Stellenangebote besteht in der Regel aus einem Bewerbungsschreiben, tabellarischem Lebenslauf und Zeugnissen der schulischen und beruflichen Stationen. Auch die Online-Bewerbung ist bei diesem Beruf nicht selten.
Im Bewerbungsanschreiben für Industriekaufleute sollten diese immer ihre Motivation und Qualifikation deutlich herausstellen. Hier kommt es darauf an sich selbst möglichst gut zu verkaufen.
Der Lebenslauf ist tabellarisch und vermittelt chronologisch die wesentlichen schulischen und beruflichen Stationen. Wer eine Ausbildung beginnt, hat oftmals nicht sehr viel berufliche Erfahrung vorzuweisen, doch selbst Ferienjobs im kaufmännischen Bereich können hier ruhig erwähnt werden.
Insgesamt sollte die Bewerbung immer sehr ordentlich und strukturiert wirken. Wie sollte jemand zum Beispiel die Gehaltsabrechnungen meistern können, wenn sie noch nicht einmal eine ordentliche Bewerbung erstellen können. Die Bewerbung ist daher immer bereits die erste Arbeitsprobe.
Zukunft und Trends als Industrieangestellter im kaufmännischen Bereich
Geht es der Industrie gut, so geht geht es auch den Industriekaufleuten gut. So lautet zumindest die weitläufige Meinung. Der Abbau von Arbeitsplätzen und die Verlegung ins Ausland in den letzten Jahren, ist an dem Beruf nicht spurlos vorüber gegangen.
Dieses Berufsbild bietet jedoch eine breite Palette von Tätigkeiten, daher ist ein vielfältiger Einsatz im Unternehmen möglich und die Aussichten auf einen Job vorhanden.
Die Digitalisierung spielt eine entscheidende Rolle im kaufmännischen Bereich. Industriekaufleute könnten vermehrt mit digitalen Tools, ERP-Systemen (Enterprise Resource Planning) und anderen technologischen Lösungen arbeiten, um Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten.
Die Globalisierung führt zu einer verstärkten Internationalisierung von Geschäftsaktivitäten. Industriekaufleute könnten in multikulturellen Umgebungen arbeiten und internationale Geschäftsbeziehungen managen müssen.
Nachhaltigkeit wird in vielen Branchen immer wichtiger. Industriekaufleute könnten vermehrt mit nachhaltigen Beschaffungsstrategien, umweltfreundlichen Produktionsprozessen und Compliance in Bezug auf Umweltauflagen befasst sein.
Der Online-Handel wächst weiter, und Industriekaufleute könnten verstärkt in den Bereich E-Commerce und Online-Vertrieb involviert sein. Dies könnte die Zusammenarbeit mit digitalen Plattformen, Online-Marketing und Logistik umfassen.
In vielen Unternehmen gewinnt agiles Arbeiten an Bedeutung. Industriekaufleute könnten vermehrt in flexiblen Teams arbeiten, die schnell auf Veränderungen reagieren können.
Aufgrund der sich ständig ändernden Anforderungen ist lebenslanges Lernen in diesem Beruf für die Zukunft entscheidend. Industriekaufleute könnten ihre Fähigkeiten durch Weiterbildungen und berufliche Qualifizierungen kontinuierlich aktualisieren.
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