Wenn du dich gern an der frischen Luft aufhältst, Ruhe und Besinnlichkeit magst und dir der Umgang mit trauernden Menschen nicht unangenehm ist, könnte eine Ausbildung zum Gärtner bzw. zur Gärtnerin in der Friedhofsgärtnerei genau das Richtige für dich sein. In diesem Beruf wirst du viel mit Pflanzen zu tun haben und dich mit der Gestaltung und Pflege von Grabstätten sowie von Zierflächen beschäftigen. Während der Ausbildung erwirbst du umfangreiche Kenntnisse über die Produktion von Gewächsen für eine spezielle Verwendung auf Friedhöfen und lernst die Bedienung verschiedener Geräte und Maschinen kennen. Auch wird dir viel Fachwissen über die richtige Grabpflege vermittelt.
Als Friedhofsgärtner oder Friedhofsgärtnerin übst du später eine ebenso verantwortungsvolle wie nützliche Tätigkeit aus. Du trägst aktiv zur Pflege eines Gedenk- und Trauerortes bei, bereitest vielen Menschen Freunde und spendest ihnen durch deine Arbeit Trost.
Hast du also Freude an der Natur und an einer schönen Umwelt, bist kreativ und handwerklich geschickt und bringst überdies ein gewisses Einfühlungsvermögen für trauernde Menschen mit? Dann wird dir der Beruf des Gärtners bzw. der Gärtnerin in der Friedhofsgärtnerei ganz sicher Spaß machen.
Video zum Berufsbild Gärtner/in Friedhofsgärtnerei
Verdienst als Friedhofsgärtner/in
Der Verdienst eines Gärtners oder einer Gärtnerin in der Friedhofsgärtnerei variiert je nach Bundesland und Arbeitgeber. Da nicht wenige Friedhöfe in öffentlicher Trägerschaft stehen, gelten hier die entsprechenden Tarifverträge für den Öffentlichen Dienst beziehungsweise die angegliederten Tarifverträge für städtische oder kommunale Friedhofsbetriebe.
In Nordrhein-Westfalen erhalten Friedhofsgärtner im ersten Jahr der Festanstellung nach ihrer Ausbildung aktuell einen Stundenlohn von 14,54 EUR Brutto. Hochgerechnet auf einen Monat sind das – je nach tariflichen Wochenstunden – etwa 2.600 EUR.
Wenn du dich später für eine Weiterbildung zum Gärtnermeister oder zur Gärtnermeisterin entscheiden solltest, erhöht sich dein Verdienst auf 19,47 EUR, woraus sich eine Bruttosumme von rund 3.500 EUR ergibt.
Zumeist gelten die genannten Beträge in ähnlicher Höhe auch für kirchliche Friedhöfe. Abweichende Einkommenstarife sind bei privaten Friedhofsgärtnereien zwar möglich, oft orientieren sich die Bezüge aber auch hier am allgemeinen Lohnniveau der Branche.
Ausbildung als Friedhofsgärtner/in
Die Ausbildung zum Gärtner bzw. zur Gärtnerin in der Friedhofsgärtnerei dauert im Allgemeinen drei Jahre. In dieser Zeit werden dir sowohl praktische als auch theoretische Fachkenntnisse vermittelt. Neben Pflanzenkunde und den Grundlagen der Botanik erfährst du eine Menge über die Gestaltung von Grabschmuck sowie über die Beratung von Kunden und erhältst zudem wichtige Hinweise für den Umgang mit trauernden Menschen.
In der Berufsschule werden dir die Grundlagen des Rechnungswesens vermittelt und du lernst betriebliche Abläufe kennen. Unterm Strich wirst du in all dem ausgebildet, was du für eine spätere Tätigkeit auf dem Friedhof wissen und können musst. Hierzu gehören selbstverständlich auch die allgemeine Grabpflege, die Vorbereitung von Bestattungen und die Absprachen mit Hinterbliebenen zur Vorbereitung des Begräbnisses.
Hinsichtlich deiner Ausbildungsvergütung gilt: Ein Azubi für den Beruf des Gärtners bzw. der Gärtnerin in der Friedhofsgärtnerei erhält die in den nachfolgend genannten Spannen aufgeführten Beträge. Die genaue Summe hängt dabei sowohl vom jeweiligen Bundesland als auch vom gewählten Ausbildungsbetrieb ab. Grundsätzlich kannst du mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
ca. 550 EUR bis 670 EUR
ca. 650 EUR bis 760 EUR
ca. 700 EUR bis 850 EUR
Voraussetzungen und Eigenschaften für die Ausbildung
Damit du eine Ausbildung zum Gärtner bzw. zur Gärtnerin in der Friedhofsgärtnerei beginnen kannst, gilt es ein paar Voraussetzungen zu erfüllen. So solltest du mindestens über einen Hauptschulabschluss verfügen. Auch wenn es keine rechtliche Vorgabe hierfür gibt, stellen viele Ausbildungsbetriebe einen Bewerber nur dann ein, wenn er diese Mindestanforderung erfüllt.
Hinzu kommt – insbesondere wegen der körperlichen Aspekte der künftigen Tätigkeit – auch eine entsprechende Tauglichkeit. Du musst bedenken, dass dieser Beruf vor allem im Freien und bei allen nur denkbaren Witterungszuständen (also auch bei Regen, Schnee sowie bei großer Hitze und Kälte) ausgeübt werden muss. Hinzu kommt eine häufig ungünstige Körperhaltung bei der Arbeit (z. B. langes Bücken oder Knien), so dass du in dieser Hinsicht keine hinderlichen Vorerkrankungen haben darfst. Auch eine gewisse Kraft und Geschicklichkeit ist wichtig. Und nicht zuletzt solltest du selbstverständlich auch gut im Team arbeiten und mit Menschen umgehen können.
Bewerbung als Friedhofsgärtner/in
In so gut wie jeder Gemeinde und in allen Städten gibt es Friedhöfe. Manche sind klein, verfügen aber dennoch über eine eigenständige Friedhofsgärtnerei; andere weisen eine beachtliche Fläche auf und benötigen daher eine große Zahl von Mitarbeitern im Bereich der Gartenpflege. Die Chancen, einen Ausbildungsplatz in deiner Nähe zu finden, stehen also gut.
Grundsätzlich solltest du zunächst prüfen, ob die von dir favorisierte Friedhofsgärtnerei zukünftige Azubis gern persönlich kennenlernen will und eine Bewerbung daher sinnvollerweise direkt vor Ort abzugeben wäre, oder ob ein schriftliches Bewerbungsschreiben besser ist. Vor allem bei den städtischen Friedhofsbetrieben (die zum Teil den Grünflächenämtern angehören) wird eher der klassische Weg einer schriftlichen (oder über das Internet durchgeführten) Bewerbung zu gehen sein.
Denke stets daran, neben dem eigentlichen Bewerbungsschreiben (in dem du gut erklären solltest, warum du gern Friedhofsgärtner werden möchtest) immer auch einen vollständigen tabellarischen Lebenslauf einzureichen. Auch die letzten beiden Schulzeugnisse dürfen nicht vergessen werden. Die Angabe deiner Telefonnummer für Rückfragen rundet eine gute Bewerbung ab.
Friedhofsgärtner/innen werden immer gebraucht: Zukunftsaussichten und Trends
Friedhofsgärtner werden immer gebraucht. Die Pflege und der Erhalt von Grabstätten gehört seit Jahrtausenden zu den elementaren Grundbedürfnissen des menschlichen Lebens. Sich um das Andenken seiner Verstorbenen zu kümmern war und ist Teil der christlich-abendländischen Kultur und wird längst auch von Angehörigen anderer Kulturkreise betrieben. Aufgrund mangelnder Zeitressourcen und nicht selten auch wegen eigener körperlicher Gebrechen übertragen viele Hinterbliebene die Grabpflege heutzutage auf professionelle Dienstleister. Die Mitarbeiter der Friedhofsgärtnerei haben also auch in Zukunft alle Hände voll zu tun.
In persönlicher Hinsicht hält der Beruf des Gärtners bzw. der Gärtnerin in der Friedhofsgärtnerei viele Zukunftschancen und Perspektiven bereit. So ist es beispielsweise denkbar, sich nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung beispielsweise auf den Bereich der individuellen Grabpflege oder auch auf den Bereich von Beratung und Verkauf zu spezialisieren. Möglich ist auch der Besuch einer weiterführenden Fachschule mit dem Ziel, Gärtnermeister zu werden. In diesem Fall winken eine deutlich gestiegene Verantwortung und höhere Bezüge.
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