Seitdem es Lager gibt, existiert jemand, der die Lagerbestände verwaltet. Das Berufsbild in seiner jetzigen Form gibt es seit 2004, als die Notwendigkeit für eine Erweiterung der Ausbildung innerhalb bestimmter Qualifikationsanforderungen deutlich wurde.
Eine Fachkraft für Lagerlogistik arbeitet in Logistikzentren, in Industriebetrieben, bei Speditionen oder im Versandhandel. Dort werden ankommende oder produzierte Güter gelagert und bei Bedarf wieder verschickt.
Die fachgerechte Lagerung erfolgt nach den Vorgaben, die für das jeweilige Produkt erforderlich sind. Bei dem erforderlichen Planungsprozess und Organisationsprozess wirken Fachkräfte für Lagerlogistik intensiv mit. Lagerlogistiker sind die Personen, die genau wissen, wo welche Ware zu finden ist.
Gerade dort, wo unterschiedliche Güter gelagert werden müssen, sind die Begleitpapiere der ankommenden oder produzierten Waren enorm wichtig. Hier ist nicht nur die Abwicklung wie Transport oder Unterbringung entscheidend, sondern auch die Kontrolle der Güter auf Menge, Inhalt, Liefertermin und eventuelle Mängel.
Video zum Berufsbild Fachkraft für Lagerlogistik
Gehalt als Fachkraft für Lagerlogistik
Natürlich richtet sich das Gehalt einer Fachkraft für Lagerlogistik nach verschiedenen Faktoren, wie zum Beispiel den Verantwortungsbereich, die Berufserfahrung oder der Qualifikation.
Je nachdem in welcher Branche oder welcher Region das Unternehmen angesiedelt ist, kann der Verdienst des Lagerlogistikers sehr unterschiedlich sein.
Eine Lagerlogistiker kann bei einer tariflichen Anlehnung ein Gehalt von 1.700 bis 1.800 Euro brutto im Monat bekommen, was allerdings nur als ungefährer Richtwert zu verstehen ist.
Neben diesem Lohn kann es noch weitere Bezüge in Form von Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld oder Vermögenswirksamen Leistungen geben.
Ausbildung als Fachkraft Lagerlogistik
Die Ausbildung zum Lagerlogistiker ist anerkannt nach dem deutschen Berufsbildungsgesetz, und ist festgelegt auf eine Ausbildungsdauer von drei Jahren.
Die Berufsausbildung in der Lagerlogistik ist auf zwei Arten möglich. Zum einen mit der dualen betrieblichen Ausbildung und zum anderen mit der rein schulischen Berufsausbildung an einer Berufsfachschule.
Wer diese Berufsausbildung ergreifen möchte, muss rechtlich gesehen keine vorgeschriebene Schulbildung vorweisen. Die Auswahl der Auszubildenden in den Betrieben ist nicht reglementiert, die Betriebe stellen meistens Azubis mit einem mittleren Bildungsabschluss ein.
Wer keinen betrieblichen Ausbildungsplatz bekommen kann und sich für eine schulische Ausbildung entscheidet, der kann leider für die Ausbildungszeit kein Gehalt erwarten.
Wer die Zwischenprüfung im zweiten Ausbildungsjahr erfolgreich absolviert hat, kann nach weiterem erfolgreichem Verlauf der Ausbildung, im dritten Ausbildungsjahr zur Abschlussprüfung zugelassen werden. Diese besteht für den Beruf Fachkraft für Lagerlogistik aus einem schriftlichen Teil und einem praktischen Teil, die von der IHK abgenommen werden.
(Neue Bundesländer: 615 Euro)
(Neue Bundesländer: 664 Euro)
(Neue Bundesländer: 717 Euro)
Eigenschaften und Voraussetzungen als Lagerist
Als Fachkraft für Lagerlogistik ist ein gutes Organisationstalent enorm wichtig. In diesem Beruf müssen die Arbeitnehmer gut planen können und über die Fähigkeit zur Sorgfalt verfügen. Wo muss welches Gut gelagert werden? Wie wird zum Beispiel der LKW entladen? Wie müssen Güter für einen ordentlichen und sicheren Transport vorbereitet werden? All diese Fragen beantwortet der Lagerlogistiker.
Der Umgang mit Zahlen darf in diesem Job nicht schwer fallen. Jeden Tag wird mit Stückzahlen, Größenangaben oder Volumina gerechnet. Besonders bei der regelmäßigen Inventur wird mit dem aktuellen Ist-Bestand ein großer Datensatz erhoben.
In diesem Beruf kann es je nach Branche sehr stressige Zeiten und Situationen geben, wo sehr viele Lagerbestände verschickt oder eingelagert werden.
Bewerbung als Fachkraft Lagerlogistik
Die Bewerbung als Lagerlogistiker erfolgt in der Regel auf dem Postweg mit einer schriftlichen Bewerbungsmappe, die ein Bewerbungsschreiben, einen Lebenslauf und Zeugniskopien enthält.
Das Bewerbungsschreiben stellt die Motivation und die Qualifikation der Fachkraft in den Vordergrund. Dieses Anschreiben entscheidet darüber, ob die Bewerbung auf dem Stapel für Absagen landet, oder für eine intensivere Betrachtung geeignet ist.
Der Lebenslauf der Bewerbung sollte in tabellarischer Form erstellt werden und einen geordneten Überblick des persönlichen Werdegangs bieten. Das kann in chronologischer Reihenfolge oder geordnet nach thematischen Abschnitten wie Schulbildung und Berufserfahrung geschehen.
Zukunft und Trends als Fachkraft für Lagerlogistik
Die Lagerlogistikbranche erlebt einen starken Trend zur Automatisierung und Digitalisierung. Der Einsatz von Robotern, automatisierten Förderbändern, Lagerverwaltungssystemen (LVS) und anderen Technologien kann die Effizienz steigern und Fehler minimieren.
Die Integration von IoT-Geräten in Lagerumgebungen ermöglicht eine Echtzeitüberwachung von Waren, Inventar und Abläufen. Sensoren können Informationen über Lagerbestände, Lagerbedingungen und Transportvorgänge liefern.
KI kann in der Lagerlogistik dazu verwendet werden, Vorhersagen über Nachfrage, Optimierung von Routen, Inventarverwaltung und andere komplexe Aufgaben zu treffen. KI-gestützte Analysen können dazu beitragen, Prozesse zu verbessern und Engpässe zu vermeiden.
Unternehmen legen verstärkt Wert auf Nachhaltigkeit. Das betrifft auch die Lagerlogistik, wo ressourcenschonende Verfahren, umweltfreundliche Verpackungen und effiziente Routenplanung eine wachsende Rolle spielen.
Die Fähigkeit, sich schnell an sich ändernde Marktbedingungen anzupassen, wird immer wichtiger. Fachkräfte für Lagerlogistik müssen flexibel sein und in der Lage, neue Technologien und Prozesse schnell zu erlernen.
Es ist ratsam, sich auf dem Laufenden zu halten und regelmäßig Weiterbildungen zu absolvieren, um mit den neuesten Entwicklungen in der Lagerlogistik Schritt zu halten.
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