Du hast ein gutes Auge für Farben? Die Erstellung von Printmedien mit großen Maschinen interessiert dich sehr? Dann ist dieser Handwerksberuf vielleicht genau die passende Berufswahl für dich.
Das Berufsbild ist ungefähr so alt wie der Buchdruck selbst und blickt auf eine lange handwerkliche Tradition zurück. Heute wird dieser Beruf nicht nur im Handwerk sondern auch in der Industrie ausgeübt. In der Neuregelung der Ausbildungsverordnung aus dem Jahr 2000 ist eine neue Berufsgruppe der Drucker/innen hervorgegangen – der Digitaldruck.
In diesem Beruf gibt es daher nun 4 verschiedene Fachbereiche, den Digitaldruck, den Hochdruck, den Tiefdruck und den Flachdruck. Die Spezialisierung in einen dieser 4 Berufe erfolgt innerhalb der Berufsausbildung im dritten Ausbildungsjahr.
Was machen Drucker aber eigentlich genau?
Im Prinzip unterscheidet sich die Tätigkeit der verschiedenen Fachbereiche nur in der Ausprägung und den jeweiligen Arbeitsgeräten. Drucker erstellen Drucksachen wie Kataloge und Prospekte, sie bereiten Druckprozesse vor, prüfen und kontrollieren Druckergebnisse (Proofs) und sorgen für einen reibungslosen Ablauf des kompletten Druckvorgangs. Hierzu zählt auch die Weiterverarbeitung inklusive Bindung und Transportvorbereitung für das fertige Printmedium.
Im Fachbereich Digitaldruck bedienen Drucker die Digitaldruckmaschinen innerhalb der Druckereien die Drucksachen mit Digitaldruck fertigen. Sie arbeiten zudem in Copy-Shops oder im Digitaldruckservice. In der Fachrichtung Hochdruck arbeiten Drucker mit Hochdruckmaschinen nach dem Hochdruckverfahren, welches zum Beispiel bei der Zeitungsproduktion, Kartonproduktion oder der Produktion von Plastiktragetaschen.
Der Bereich Tiefdruck hat ein ähnliches Einsatzgebiet wie der Hochdruck. Beim Flachdruck benutzen die Drucker das System der Bogen- und Rollenoffsetdruckmaschinen in erster Linie für die Herstellung von Zeitungen, Prospekten und Katalogen.
Drucker arbeiten quer durch alle Bereiche sehr häufig im Schichtdienst. Aufgrund von eiligen Aufträgen die gedruckt werden müssen, aber auch um die teuren Druckmaschinen auszulasten.
Video zu Ausbildung als Medientechnologe/-in Druckverarbeitung
Gehalt als Drucker/in
Was verdient ein Drucker? Das Gehalt richtet sich nach sehr vielen unterschiedlichen Faktoren. Hierzu zählen zum Beispiel die Berufserfahrung, die Qualifikation oder der Verantwortungsbereich. Zudem gibt es natürlich auch Unterschiede im Verdienst, die sich nach den regionalen Gegebenheiten richten oder nach der jeweiligen Branche.
Ist das Gehalt an einen Tarifvertrag angelehnt, so kann der Verdienst zum Beispiel ca 2400 EUR brutto im Monat betragen. Hier sind dann natürlich schon das eventuelle Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld enthalten.
Ausbildung als Drucker/Druckerin
Die Ausbildung zum Drucker ist anerkannt nach dem Berufsbildungsgesetz und hat eine Ausbildungsdauer von drei Jahren. Die Spezialisierung auf einen der 4 Fachbereiche (Flachdruck, Hochdruck, Tiefdruck und Digitaldruck) erfolgt im dritten Ausbildungsjahr.
Die Berufsausbildung ist dual und findet für den theoretischen Unterricht in der Berufsschule statt und für die praktischen Ausbildungsinhalte im Ausbildungsbetrieb. Wer sich für einen Ausbildungsplatz als Drucker bewerben möchte, der ist keiner gesetzlich geregelten schulischen Zulassungsbeschränkung unterworfen. In der überwiegenden Mehrheit (45 % in 2006) wiesen die Azubis der Druck-Branche einen mittleren Bildungsabschluss auf.
Nach der erfolgreichen Absolvierung der Zwischenprüfung im zweiten Ausbildungsjahr, erfolgt am Ende der Ausbildung zum Drucker eine Abschlussprüfung in schriftlicher und praktischer Form. Die Prüfung wird von der zuständigen IHK durchgeführt, bei einer Ausbildung im Handwerk von der Handelskammer.
Eigenschaften und Voraussetzungen als Drucktechniker
Um einen reibungslosen Betrieb von Druckmaschinen zu gewährleisten ist ein gutes technisches Verständnis und ein guter Umgang mit technischen Geräten sinnvoll. Auch kleine Reparaturen sollten notfalls selbst durchgeführt werden, bei Termindruck droht ansonsten eine Regresszahlung.
Eine sorgfältige und selbstständige Arbeitsweise sind in diesem Beruf sehr wichtig. Der Druck muss ideal laufen, ein Fehldruck kann ebenfalls große Kosten mit sich führen. So kann es sogar sein, dass der Kunde direkt vor Ort ist, um den Andruck zu überwachen. Auch im Umgang mit Kunden sollten Drucker daher ein gutes soziales Verhalten und Kommunikationsfähigkeit unter Beweis stellen.
Bewerbung als Drucker/in
Gerade als Drucker wird bei der Bewerbung eine große Sorgfalt vorausgesetzt, die Bewerbung ist daher immer als erste Arbeitsprobe zu sehen. In der Regel erfolgt eine schriftliche Bewerbung auf dem Postweg, wobei auch die Online-Bewerbung in diesem Beruf immer relevanter wird.
Die Bewerbungsunterlagen bestehen aus dem Bewerbungsanschreiben sowie dem tabellarischen Lebenslauf und Zeugniskopien. Das Anschreiben ist der Türöffner für das Stellenangebot, wer sich hier nicht ideal verkauft und seine Motivation und seine Qualifikation deutlich darstellt, der hat wenig Aussicht auf die begehrten Jobs als Drucker. Im Lebenslauf wird dann in tabellarischer Form der schulische und berufliche Werdegang aufgeführt und im Idealfall chronologisch dargestellt.
Sollte die persönliche Zustellung der Bewerbungsunterlagen möglich sein, weil der Bewerber zum Beispiel in der Nähe wohnt, dann sollte diese Form auch gewählt werden. Ein positiver erster Eindruck beim neuen Arbeitgeber kann die Chancen für das Stellenangebot erhöhen.
Zukunft und Trends als Druckfachmann
Wir leben im digitalen Zeitalter, ohne Zweifel hat der Stellenwert der Printprodukte wie zum Beispiel Prospekte, Kataloge, Tageszeitungen usw. deutlich abgenommen. Seit einiger Zeit werden sogar Stimmen laut, die behaupten, dass Printprodukte keine Zukunft haben – solche Aussagen dürfen jedoch stark bezweifelt werden, denn Printprodukte werden auch in Zukunft eine große Rolle spielen. Der Absatz bei Tageszeitungen hat beispielsweise nachgelassen hat, jedoch bei Informationsbroschüren ist er deutlich gestiegen.
Was den Druckereien enorm zu schaffen macht ist die billige Konkurrenz aus den neuen osteuropäischen Ländern – die aufgrund geringer Personalkosten teilweise deutlich günstigere Preise anbieten können als die heimischen Druckereien. Im Bereich der ökologischen Druckverfahren liegt jedoch ein Zukunftsgebiet welches ideal ausgeschöpft werden kann.
Die Druckindustrie unterliegt ständigen technologischen Veränderungen. Druckfachleute, die sich mit den neuesten Drucktechnologien, Digitaldruck, Automatisierung und anderen Fortschritten vertraut machen, haben gute Chancen auf eine erfolgreiche berufliche Zukunft.
Mit dem Aufkommen digitaler Drucktechnologien könnten Druckfachleute, die sich auf digitale Druckverfahren spezialisiert haben, eine steigende Nachfrage erleben. Hierzu gehören beispielsweise der Inkjet- oder Laserdruck.
Ein wachsendes Bewusstsein für Umweltschutz könnte dazu führen, dass Druckfachleute vermehrt nach umweltfreundlichen Drucktechniken suchen. Kenntnisse über nachhaltige Druckmethoden können daher in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
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