Der Beruf des Chemikanten ist angesiedelt im Bereich der chemischen Industrie sowie in Unternehmen der Farb- und Lackindustrie. Doch auch die kunststoffverarbeitenden Unternehmen und die Pharmaindustrie beschäftigen in ihren Produktionsstätten viele Chemikanten.
Die Tätigkeit als Chemikant liegt in der Herstellung von Produkten und der Überwachung und Steuerung von Maschinen zur Produktion. Ein weiteres Betätigungsfeld findet sich zudem in der Abfüllung und Verpackung der Erzeugnisse.
In diesem Bereich ist die Einhaltung von Vorschriften zur Arbeitssicherheit sehr wichtig. Die Sterilität und Produktsicherung, vor allem im pharmazeutischen Bereich, gilt es zu beachten. Hier müssen oft die Produktionsvorgaben exakt befolgt werden. Unter anderem wird laufend durch Maßnahmen der Qualitätssicherung, wie zum Beispiel die pH-Wert-Messung oder Volumen- und Dichtemessungen, der Erfolg einer Produktion kontrolliert.
Video zum Berufsbild Chemikant/in
Gehalt als Chemikant/in
Das Gehalt im Job als Chemikant liegt zum Beispiel im tarifrechtlichen Bereich der chemischen Industrie zwischen 2.834 Euro und 3.287 Euro. Außerhalb der tariflichen Bindungen können jedoch deutlich niedrigere Gehälter bezahlt werden.
In diesem Beruf der Chemie-Branche ist eine Schichtarbeit nicht unüblich, weshalb hier, je nach Schicht ein unterschiedliches Gehalt ausbezahlt wird. In der Ausbildung zum Chemikanten müssen bei der Schichtarbeit die Jugendschutzbestimmungen beachtet werden.
Ausbildung zum Chemikant / zur Chemikantin
Dies ist ein Ausbildungsberuf nach dem Bundesbildungsgesetz und kann über eine duale Ausbildung erlangt werden. Im Jahre 1986 löste dieser Beruf den Vorläufer „Chemiefacharbeiter/in“ ab. Die betriebliche Ausbildung als Chemikant erfolgt für die Dauer von dreieinhalb Jahren an der Arbeitsstätte und in der Berufsschule.
Im Rahmen der gesetzlichen Jugendschutzbestimmungen ist ein gewisser Anteil an Schichtarbeit zulässig, der jedoch die Nachtschicht komplett ausklammert.
Die theoretische Ausbildung an den Berufsschulen erfolgt in der Regel im Blockunterricht von ca. drei bis vier Wochen.
Im praktischen Teil an der Arbeitsstätte ist dem Lehrling ein Ausbilder vorgestellt, der die Einführung in die Arbeitsabläufe vermittelt.
Eigenschaften und Voraussetzungen als Chemietechniker
Was für die erfolgreiche Ausübung des Berufs unerlässlich ist das Interesse an chemischen Prozessen, sowie deren Verständnis. Gute Noten in den Fächern Chemie, Physik und Mathematik sind daher sehr förderlich, um einen der begehrten Ausbildungsplätze zu erhalten.
Der Chemikant/die Chemikantin sollte ein gutes technisches Verständnis mitbringen und die Neigung zur praktischen Arbeit verspüren. Hier muss auch mal zugepackt werden.
In diesem Berufsbild ist eine gewisse Sorgfalt und ein gutes Verantwortungsbewusstsein von Nöten, um den Anforderungen am Arbeitsplatz gerecht zu werden. Vor allem der Umgang mit giftigen Chemikalien bedarf gewisser Tugenden, damit es nicht zu Arbeitsunfällen oder Produktionsausfällen kommt. Dies gilt für fast alle Bereiche und Stellenangebote.
Bewerbung als Chemikant/in
Das Bewerbungsverfahren für Chemikanten ist relativ klassisch. Die Online-Bewerbung spielt in diesem Bereich eine immer größere Rolle. Eine schriftliche Bewerbungsmappe auf dem Postweg ist ein Auslaufmodell. Trotzdem gilt für die Bewerbung über das Internet natürlich der gleiche Qualitätsstandard.
Das Bewerbungsschreiben beinhaltet die wesentlichen Aspekte der Qualifikation und Motivation. Hier gilt es den potenziellen neuen Arbeitgeber von sich zu überzeugen, um im Bewerbungsverfahren zu bleiben.
Der Lebenslauf ist in tabellarischer Form anzufertigen und beinhaltet sämtliche Stationen des Werdeganges durch Schule und Beruf. Neben den persönlichen Daten können hier auch Zusatzqualifikationen angeführt werden.
Die Bewerbung sollte einen ordentlich gegliederten Eindruck abgeben und einen Beleg für die Sorgfalt des Bewerbers darstellen. Der kritische Blick über die Bewerbungsmappe durch einen Freund oder Verwandten ist sinnvoll und notwendig.
Trends und Zukunft als Chemietechniker
Der Computer hat auch in diesem Berufsbild seine Anwendungsbereiche gefunden. Er ist nicht mehr wegzudenken aus dem Arbeitsalltag und der Steuerung von Maschinen. Für den Chemikant/die Chemikantin bedeutet dies, dass der qualifizierte Umgang mit Computertechnik immer wichtiger wird.
In der Entwicklung des Berufs hat es schon viele Wendungen gegeben, das wird zukünftig so bleiben. Die Entwicklungen rund um Industrie 4.0 spielen hier eine gewichtige Rolle. Weiterbildung ist in diesem Job daher unbedingt notwendig.
Die chemische Industrie ist sehr an die weltwirtschaftliche Situation gebunden, somit auch die Anzahl der Stellenangebote. Viele deutsche Unternehmen exportieren kräftig ins Ausland. In den letzten Jahren sind viele dieser Arbeitsplätze jedoch in Deutschland abgebaut worden und in Ländern mit Niedriglöhnen neu entstanden. Der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland hat in diesem Beruf eine Entspannung der Arbeitsmarktsituation zur Folge, was sich bei der Jobsuche zeigt. Aktuell wird jedoch die gesamte Branche durch die Energiekrise verunsichert.
Berufserfahrene sollten in Ihre Zukunft investieren. Durch kontinuierliche Weiterbildung und Spezialisierung können Chemietechniker ihre Fähigkeiten auf dem neuesten Stand halten und sich auf spezifische Bereiche der Chemietechnik konzentrieren, wie z. B. Prozessoptimierung, Qualitätssicherung oder Umweltschutz.
Durch die Optimierung von Produktionsprozessen können Chemietechniker dazu beitragen, die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken. Dies erfordert ein tiefes Verständnis der chemischen Prozesse und deren Kontrolle.
In einer globalisierten Welt könnten Chemietechniker die Möglichkeit haben, internationale Karrierewege zu verfolgen, insbesondere wenn sie Kenntnisse in internationalen Standards und Vorschriften besitzen.
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