Du besitzt handwerkliches Geschick, interessierst dich für Raumgestaltung und suchst nach einer abwechslungsreichen Tätigkeit? Dann ist vielleicht die Ausbildung zum/zur Bodenleger/in genau das richtige Tätigkeitsfeld für dich.
Der Fußbodenbelag besitzt großen Einfluss auf das Ambiente eines Raumes und wirkt sich maßgeblich auf die Wohnatmosphäre aus. Bodenleger/innen beraten ihre Kunden und Kundinnen zur Auswahl passender Bodenbeläge und nehmen das professionelle Verlegen des gewählten Materials vor.
Für die Arbeit als Bodenleger/in sind fundierte Kenntnisse zu den Materialeigenschaften von Laminat, Parkett, PVC & Co. erforderlich. In der Ausbildung lernst du die Unterschiede von textilen und elastischen Bodenbelägen kennen und erfährst wichtige Fakten zu Schichtwerkstoffen und Fertigparkett.
Neben der dekorativen Optik spielen bei der Auswahl des Bodenbelages auch die örtlichen Gegebenheiten des Untergrundes sowie Wärmedämmung und Schallisolierung eine wichtige Rolle.
Die Vorbereitung des Untergrundes ist ein wichtiger Teil der Tätigkeit als Bodenleger/in, damit das spätere Verlegen optimal vorgenommen werden kann und der Bodenbelag mit langer Haltbarkeit überzeugen kann.
Das Verlegen neuer Bodenbeläge gehört genauso zum Berufsbild, wie die Instandsetzung eines vorhandenen Belages sowie die Kundenberatung zur Pflege des Fußbodens zu den alltäglichen Aufgaben des/der Bodenlegers/in.
Video zu Beruf und Ausbildung als Parkettleger/in
Gehalt als Bodenleger/in
Nach der Ausbildung kannst du mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von etwa 1.900 Euro brutto rechnen. Die genaue Höhe des Bruttoeinkommens ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig, dazu zählen beispielsweise Branche, Region, Unternehmensgröße und die Anwendung eines Tarifvertrages.
Deine Berufserfahrung beeinflusst die Höhe des Gehalts ebenfalls, daher kannst du im Laufe der Jahre mit einem steigenden Bruttoeinkommen bis etwa 3.200 Euro pro Monat rechnen. Eine Spezialisierung ist in diesem Beruf durchaus empfehlenswert, so erhalten Mitarbeiter/innen mit fundierten Kenntnissen zum Verlegen besonderer Bodenbeläge wie Mosaik oder Naturstein bessere Gehälter.
Mit Fortbildungen oder einer Weiterbildung zum/zur Meister/in kannst du eine verantwortungsvollere Position einnehmen. Die Führungsverantwortung führt in der Regel auch zu besserem Einkommen.
Ausbildung als Bodenleger/in
Die Ausbildung zum/zur Bodenleger/in wird dual durchgeführt und erfolgt parallel in Berufsschule und Ausbildungsbetrieb. Sie dauert insgesamt drei Jahre. In der Berufsschule lernst du die theoretischen Grundlagen des Berufes kennen, dazu gehören beispielsweise Kenntnisse zu Vorbereitung des Untergrundes und Instandsetzung von Fußböden.
Neben den berufsspezifischen Lernbereichen gehören auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch sowie Wirtschafts- und Sozialkunde zu deinem Schulalltag.
Durch die praktische Arbeit im Ausbildungsbetrieb erhältst du nach und nach Einblicke in die unterschiedlichen Vorgänge. Du lernst, wie das Raumklima gemessen wird, wie Untergründe geprüft und wie Maße auf die unterschiedlichen Werkstoffe übertragen werden.
Im Arbeitsalltag erlangst du umfangreiche Kenntnisse zur richtigen Anwendung von Werkzeugen, Werkstoffen und technischen Geräten. Die Höhe deines Ausbildungsgehaltes ist abhängig von Region, Unternehmensgröße und Branche. Nachstehend findest du Gehaltsangaben, die dir als Orientierung dienen können:
Handwerk = 510 bis 540 Euro
Baugewerbe = 700 bis 790 Euro
Handwerk = 560 bis 590 Euro
Baugewerbe = 910 bis 1.200 Euro
Handwerk = 610 bis 650 Euro
Baugewerbe = 1.130 bis 1.400 Euro
Voraussetzungen und Eigenschaften
Aus rechtlicher Sicht gibt es keine Vorschriften einer bestimmten Vorbildung, die meisten Ausbildungsbetriebe stellen Bewerber mit einem Hauptschulabschluss ein. Wenn du gute Noten in Mathematik und vielleicht sogar Grundkenntnisse im technischen Zeichnen vorweisen kannst, stehen deine Chancen auf einen Ausbildungsplatz gut.
Bei Jugendlichen unter 18 Jahren ist zudem die Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung zu einer Erstuntersuchung erforderlich.
Zusätzlich, zu den schulischen Leistungen, spielen jedoch noch weitere Anforderungen eine wichtige Rolle. Du solltest über handwerkliches Geschick, technisches Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen und eine gute Auge-Hand-Koordination verfügen.
Zuverlässigkeit, Beobachtungsgenauigkeit und Einsatzbereitschaft sind ebenfalls relevante Eigenschaften. Da du sehr häufig mit Kunden in Kontakt kommst, solltest du keine Probleme mit Kundengesprächen haben und gute Umgangsformen vorweisen.
Bewerbung als Bodenleger/in
Zu den üblichen Bewerbungsunterlagen zählen das Anschreiben, der tabellarische Lebenslauf und relevante Zeugniskopien. Wie bei vielen Handwerksberufen ist auch hier die Bewerbung auf postalischem Weg durchaus üblich. Achte immer darauf, welche Anforderungen der potenzielle Arbeitgeber diesbezüglich in der Stellenanzeige nennt.
Informiere dich vorab über das Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle, da du mit diesen Informationen im Bewerbungsschreiben explizit auf die Erwartungen des Unternehmens eingehen kannst. Im Anschreiben überzeugst du den Arbeitgeber von deinen Qualifikationen, Kenntnissen und deiner Motivation für diesen Beruf.
Der tabellarische Lebenslauf listet deinen bisherigen Werdegang auf. Hier solltest du auch absolvierte Praktika, Fremdsprachenkenntnisse sowie relevante Hobbys nennen. Häufig sehen die Unternehmen den persönlichen Kontakt als positiv an.
Mit einem Anruf kannst du beispielsweise in Erfahrung bringen, ob du die Unterlagen persönlich abgeben kannst. Auch ein vorab absolviertes Praktikum kann dir gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle eröffnen.
Zukunft und Trends für den Beruf
Mit einer erfolgreich absolvierten Ausbildung zum Bodenleger kannst du in Bodenverlegebetrieben, bei Trockenbauunternehmen, Raumausstattern oder im Messebau tätig werden. Die Berufsaussichten auf dem Arbeitsmarkt sind sehr gut und du kannst mit Fort- und/oder Weiterbildungen einen interessanten Karrierepfad beschreiten.
So kannst du dich auf bestimmte Bereiche spezialisieren und beispielsweise zum Bodenlegermeister, zum staatlich geprüften Techniker mit Fachrichtung Bautechnik oder zum Parkett- oder Estrichlegermeister weiterbilden.
Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du mit einer abgeschlossenen Ausbildung zum/zur Bodenleger/in auch ohne Hochschulzugangsberechtigung sogar ein Studium absolvieren. So kann dir beispielsweise ein Bachelorstudium in den Bereichen Bauingenieurswesen oder Innenarchitektur weitere Karrierechancen eröffnen.
Der Start in die Selbstständigkeit ist ebenfalls eine interessante Möglichkeit. Du kannst einen eigenen Bodenlegerbetrieb oder einen Fachhandel für Bodenbeläge eröffnen oder einen bestehenden Betrieb übernehmen.
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