Fahrbahnschäden, Unfälle aufgrund von Straßenschäden (sog. „Blow-ups“) und Häuser, die einsacken, weil sie auf unbebaubaren Grundstücken stehen. Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie diese Schäden entstehen oder wie sie sogar verhindert werden können? Bist du daran interessiert, Proben zu entnehmen, u.a. im Labor zu arbeiten und suchst du nach einem abwechslungsreichen Tätigkeitsfeld, welches neben der Laborarbeit auch im Freien oder direkt beim Kunden stattfindet? Dann ist eine Ausbildung zum/zur Baustoffprüfer/in vielleicht genau das Richtige für dich.
Nachfolgend erhältst du alle Informationen rund um die Ausbildung zum/zur Baustoffprüfer/in, welche Voraussetzungen du mitbringen musst, wie das Gehaltsgefüge aussieht und wie es um die berufliche Perspektive gestellt ist.
Video zu Ausbildung und Beruf als Baustoffprüfer/in
Gehalt als Baustoffprüfer/in
Der Auszubildende zum Baustoffprüfer erhält im ersten Lehrjahr in der Regel ein monatliches Gehalt zwischen 610 und 690 Euro (brutto). Im zweiten Ausbildungsjahr steigt das Gehalt auf einen Betrag von 840 bis 1.060 Euro (brutto). Im dritten Ausbildungsjahr verdient der/die Auszubildende bereits so viel wie kaum ein anderer Lehrling in einem anderen Tätigkeitsfeld. Das Einkommen Baustoffprüfer-Azubis liegt dann zwischen 1.060 und 1.340 Euro (brutto).
Nach erfolgreich bestandener Abschlussprüfung erhält Facharbeiter in der Regel ein Einstiegsgehalt in Höhe von 1.800 bis 3.100 Euro (brutto) pro Monat. Je nachdem, wie viel Berufserfahrung du im Laufe der Jahre sammelst und welche speziellen Kenntnisse du erlangt, desto höher wird auch dein Gehalt ausfallen.
Ein Gehalt bis zu 5.000 Euro (brutto) pro Monat ist möglich. Neben Alter und Berufserfahrung hängt das Gehalt allerdings auch davon ab, ob ein Tarifvertrag Anwendung findet oder nicht und in welcher Region der/die Baustoffprüfer/in angestellt ist.
Ausbildung als Baustoffprüfer/in
Die Ausbildung als Baustoffprüfer/in ist eine duale Ausbildung und findet zum Teil in der Berufsschule und zum anderen Teil im ausbildenden Betrieb statt. Dabei besucht der/die Auszubildende die Berufsschule entweder im Blockunterricht, d.h. er/sie ist für eine längere Zeit täglich in der Schule und danach wieder täglich im Betrieb. Oder die Berufsschule findet an zwei Tagen in der Woche statt und die restlichen Tage verbringt der/die Auszubildende im Ausbildungsbetrieb. Die Dauer der Ausbildung beträgt in der Regel drei Jahre.
Je nachdem, auf welches Fachgebiet der Ausbildungsbetrieb spezialisiert ist, wird sich auch der/die Auszubildende hauptsächlich mit einer bestimmten Fachrichtung befassen. Diese kann die Geotechnik, die Asphalttechnik oder die Mörtel- und Betontechnik sein.
Während sich im Fachbereich Geotechnik alles um Böden und Untergründe dreht und beispielsweise herausgefunden werden muss, ob diese geeignet sind, um Hoch- und Tiefbau zu betreiben oder festzustellen, wie schnell das Wasser versickert, wofür u.a. auch Bodenproben entnommen werden, dreht sich im Bereich Mörtel- und Betontechnik alles um Kies, Sand, Beton, Estrich, Mörtel und Putz, aus welchem später Hauswände und Gehwegplatten gefertigt werden. Bei der Asphalttechnik geht es selbstredend um teer- und pechhaltige Straßenbeläge und dafür notwendige Bindemittel.
Im ersten Ausbildungslehrjahr steht in der Regel auf dem Lehrplan, Arbeitsabläufe zu planen, Regelwerke und technische Unterlagen lesen und anwenden zu können und wie Proben korrekt entnommen werden.
Die verschiedenen Baustoffarten und Gesteinsarten oder Böden werden im Detail erklärt und unter Anleitung werden die chemischen und physikalischen Eigenschaften mittels der Labortechnik bestimmt. Im dritten Lehrjahr darf der/die Auszubildende bereits selbstständig Prüfungen und Messungen vornehmen, Ergebnisse auswerten und selbst Rezepturen für Beton oder Asphalt aufsetzen.
610 bis 690 Euro
840 bis 1.060 Euro
1.060 bis 1.340 Euro
Eigenschaften und Voraussetzungen
Der Beruf geht mit einer hohen Sorgfaltspflicht und gewissenhaftem Arbeiten einher, um Proben und Analysen nicht zu verfälschen. Gleichzeitig ist ein hohes Maß an analytischem Denken gefragt sowie ein gutes Verständnis bzw. Kenntnisse in der Mathematik, Physik und Chemie, um u.a. die richtigen Verhältnisse im Labor berechnen zu können.
Ebenfalls notwendig für die Ausübung des Berufs ist ein technisches Verständnis und die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu erkennen. Der/die Auszubildende sollte interessiert sein an Untersuchungen und Kontrollen und kein Problem damit haben, häufig den Arbeitsplatz zu wechseln oder dienstlich zu verreisen.
Eine gewisse Flexibilität ist dafür unerlässlich. Hin und wieder wird im Labor, direkt vor Ort oder beim Kunden gearbeitet. Zusätzlich musst du ein Verantwortungsgefühl für Mensch und Umwelt mitbringen, um bereit zu sein, gesundheits- und umweltschädliche Gefahren offenzulegen.
Aufgrund der unterschiedlichen Arbeitsorte und weil das Arbeitsaufkommen in den Sommermonaten in der Regel deutlich höher ist als in den Wintermonaten, muss mit ungeregelten und längeren Arbeitszeiten gerechnet werden.
Gerne von den Betrieben eingestellt werden Bewerber mit mittlerer Hochschulreife oder dem (Fach-)Abitur. Aber auch Bewerber mit Hauptschulabschluss haben die Chance auf einen Ausbildungsplatz.
Bewerbung als Baustoffprüfer/in
Die Bewerbung ist zu richten an den Ausbildungsbetrieb. Dieser kann ein Unternehmen in der Bauwirtschaft aber auch in Steinbruchbetrieben sein. Ebenso kommen Überwachungs- und Forschungseinrichtungen in Frage. Üblicherweise wird die Bewerbung in Form einer Bewerbungsmappe postalisch eingereicht.
Immer öfter favorisieren Ausbildungsbetriebe aber auch die elektronische Bewerbung per E-Mail. Über die Formvorschriften sollte sich der/die Bewerber/in vorab informieren, um hier nicht negativ aufzufallen. In beiden Fällen muss die Bewerbung ein Bewerbungsanschreiben, welches die Motivation für die Stelle verdeutlicht, und einen lückenlosen Lebenslauf enthalten.
Wichtig ist ebenfalls, alle relevanten Zeugnisse und Zertifikate beizufügen. Wer besondere Kenntnisse im Bereich Chemie oder Physik oder bereits erste praktische Erfahrungen, z.B. in Form eines Praktikums gesammelt hat, sollte dies auf keinen Fall verschweigen.
Trends und Perspektiven für die Baustoffprüfung
Die deutschen Straßen werden immer voller, der Asphalt muss deshalb umso belastbarer sein. Doch auch das Umweltbewusstsein und das Wissen um Umweltgifte wird den Menschen immer deutlicher. Gerade deshalb sind Baustoffprüfer sehr gefragt.
Durch die abwechslungsreichen Einsatzorte, die Arbeit im Labor und auch den häufigen Kundenkontakt, wird der/die Baustoffprüfer/in immer wieder neu gefordert. Langeweile wird deshalb selten entstehen. Wer sich dennoch irgendwann beruflich verändern möchte, hat die Möglichkeit durch eine Weiterbildung zum Techniker / zur Technikerin der Fachrichtung „Werkstofftechnik“ oder „Bautechnik“ weiter aufzusteigen.
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