Du interessierst dich für den menschlichen Körper? Kranken Menschen zu helfen macht dir nichts aus? Dann ist das Berufsbild Arzt/Ärztin vielleicht das Richtige für dich.
Der Beruf Arzt/Ärztin zählt zu den angesehensten in Deutschland. Es gibt Spezialisierungen in unterschiedlichen Heilkunden und Fachgebieten. Hierbei ist die aktuelle flächendeckende ärztliche Versorgung von Patienten in Deutschland als sehr gut zu bewerten, wenn man sie international vergleicht.
Ärzte untersuchen Patienten, die in irgendeiner Form unter einer Erkrankung leiden oder einen Unfall hatten. Aus der Untersuchung wird dann ein Befund erstellt, welcher eine Krankheit oder einen Zustand diagnostiziert oder eben nicht. Die Maßnahmen und Therapien leiten sich aus den etablierten Heilkunden ab und folgen in der Regel strikten Behandlungszyklen. Ebenso spielt aber auch die Vorbeugung einer Erkrankung eine große Rolle, beispielsweise durch erbliche Vorbelastung oder Verhaltensweisen.
Ein Arzt/eine Ärztin arbeitet entweder in einer eigenen Praxis als niedergelassener Arzt, oder in Kliniken und Reha-Zentren. Natürlich arbeiten Ärzte ebenso hauptberuflich in Notfallstationen oder auf Kreuzfahrtschiffen, überall dort wo viele Menschen über einen längeren Zeitraum leben, ist eine medizinische Grundversorgung notwendig.
Immer mehr ältere Menschen und eine kommende Welle von Ärzten die in den Ruhestand wechseln, weisen gute berufliche Perspektiven auf.
Video zu Studium und Beruf als Arzt
Gehalt als Arzt/Ärztin
Der Arztberuf gehört zu den bestbezahltesten Berufen in Deutschland. Hierbei gibt es natürlich Abstufungen, die von der jeweiligen Berufserfahrung, Verantwortung und Tätigkeit abhängen.
Wie hoch der Verdienst eines selbstständigen Arztes wirklich ist, kann nicht ermittelt werden. Wie bei allen Selbstständigen gibt es hier keine genauen Zahlen. Für einen angestellten Arzt in einem kommunalen Krankenhaus gilt der jeweilige Tarifvertrag. Hiernach beziehen Assistenzärzte ein Gehalt von ca. 4.400,- bis 5.500,- brutto im Monat.
Der Verdienst von Chefärzten oder Spezialisten innerhalb einer bestimmten Heilkunde, beispielsweise Zahnärzte oder Orthopäden, kann jedoch noch weit höher liegen.
Das Gehalt der niedergelassenen Ärzte kann hier nicht betrachtet werden, es liegt je nach Fachgebiet sehr deutlich darüber.
Studium und Ausbildung als Arzt/Ärztin
Das Studium der Humanmedizin mit erfolgreichem Abschluss führt zum Arztberuf, dass ist schon seit Jahrhunderten so. Der Arztberuf benötigte schon immer umfangreiches Wissen und unterlag ständigen wissenschaftlichen Änderungen. In kaum einem anderen Bereich sind Wissenschaft und Arbeitsmarkt so eng verknüpft. Das Hochschulstudium der Humanmedizin knüpft in der Regel an die praktische Ausbildung innerhalb der Uniklinik an.
Eine Vergütung der Ausbildung zum Arzt findet nicht statt. Je nach Hochschule und Bundesland ist jedoch eine Studiengebühr zu entrichten die sich beispielsweise nach den Einkommensverhältnissen der Eltern richtet. Die Spanne liegt hierbei ca. zwischen 300,- und 600,- Euro pro Semester. Stipendien, BAFöG oder Bildungskredit sind hier ebenfalls möglich.
Die durchschnittliche Dauer beim Studium zum Arzt liegt bei ca 12,5 Semestern, laut der Approbationsordnung für Ärzte. Wobei oftmals die Promotion im Anschluss erfolgt.
Wer den Beruf als Arzt bzw. Humanmediziner in Erwägung zieht, muss sich für einen Studienplatz bewerben. Darüber hinaus können die Hochschulen für das Medizinstudium eigene Auswahlkriterien festlegen. Ein Studium der Medizin über die Bundeswehr ist ebenfalls möglich.
Wer das Studium und die abschließende staatliche Prüfung erfolgreich abgeschlossen hat benötigt zusätzlich noch die ärztliche Approbation, welche per Antrag durch die jeweilige Landesbehörde erfolgen muss.
Wer bis hierhin gekommen ist, muss sich jetzt noch seine Sporen als Assistenzarzt verdienen. Hierbei werden sie von leitenden Ärzten in Krankenhäusern oder Kliniken der verschiedenen Bereiche angeleitet. Die Arbeit kann dort im Schichtsystem erfolgen.
Das Studium der Humanmedizin ist in den meisten Ländern ähnlich strukturiert, auch wenn es Unterschiede im Detail geben kann.
Typische Gliederung des Medizinstudiums
Vorklinischer Abschnitt
Dauer: In der Regel 2 bis 3 Jahre
Inhalte: Grundlagenfächer wie Anatomie, Biochemie, Physiologie, Medizinische Psychologie, Medizinische Soziologie und Medizinische Terminologie.
Klinischer Abschnitt
Dauer: 2 bis 3 Jahre (kann je nach Land variieren)
Inhalte: Klinische Fächer wie Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie, Pädiatrie, Neurologie, Psychiatrie und weitere spezialisierte Fächer.
Praktisches Jahr (PJ)
Dauer: In der Regel 1 Jahr
Inhalte: Praktische klinische Ausbildung in verschiedenen Fachbereichen, oft in Krankenhäusern oder medizinischen Einrichtungen.
Hammerexamen (1. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung)
Dies ist eine umfassende schriftliche Prüfung am Ende des vorklinischen und klinischen Abschnitts, die das erlernte Wissen überprüft.
Klinisches Praktikum und Famulatur
Vor dem 2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung ist oft eine praktische Tätigkeit in verschiedenen medizinischen Fachbereichen vorgeschrieben.
Vorbereitungsdienst (je nach Land)
In einigen Ländern ist ein praktisches Jahr (Berufsfeldpraktikum) oder eine Assistenzarzttätigkeit erforderlich.
2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung
Dies ist eine umfassende schriftliche und mündliche Prüfung, die am Ende des klinischen Abschnitts abgelegt wird.
Approbation
Nach erfolgreichem Abschluss der Prüfungen wird die ärztliche Approbation (Berufserlaubnis) erteilt.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Medizinstudium in einigen Ländern von der beschriebenen Struktur abweichen kann. Zusätzlich kann es spezielle Regelungen für die Zulassung zum Studium geben, wie z.B. den Medizinertest (TMS) in Deutschland. Interessierte sollten sich daher an der jeweiligen Universität oder Hochschule über die spezifischen Anforderungen informieren.
Eigenschaften und Voraussetzungen
Mediziner müssen ihr Leben lang lernen und sich auf ständig neue Verfahren zur Diagnose oder Behandlung einstellen. Dies setzt eine hohe Lernbereitschaft voraus, die bereits im Studium der Humanmediziner eine große Rolle spielt.
Für Humanmediziner ist die Verantwortung in ihrem Job eine hohe Last. Sicherlich gibt es Versicherungen für Behandlungsfehler oder falsche Diagnosen der Ärzte, aber letztlich geht es um Menschenleben. Jeder Humanmediziner muss den hippokratischen Eid leisten, auch wenn dieser keine Rechtswirkung besitzt. Dieser Eid der Mediziner stellt sie in ethische Verantwortung gegenüber dem Patienten und dessen Wohlergehen.
Darüber hinaus muss jeder Mediziner über ein gutes Allgemeinwissen und Fachwissen verfügen. Der Umgang mit dem Patienten gehört zur täglichen Arbeit, weshalb hier eine gute Kommunikationsfähigkeit wesentlich ist. Auf die Probleme und Sorgen von Patienten einzugehen ist mit zunehmender Routine für Mediziner schwierig, vor allem bei hohen Patientenzahlen.
Bewerbung als Arzt
Die meisten Ärzte sind niedergelasse Ärzte und besitzen eine eigene Praxis. Oftmals wurde diese Praxis von einem Arzt übernommen, der in den Ruhestand gewechselt ist. Daneben gibt es die Ärzte, die in Krankenhäusern oder in Reha-Kliniken in einem Angestelltenverhältnis arbeiten, für diese Mediziner ist eine Bewerbung auf dem klassischen Wege mit Bewerbungsmappe notwendig und sinnvoll.
Dies gilt besonders für den Assistenzarzt nach der erfolgreichen Approbation. Die Bewerbung als Assistenzarzt in einer Klinik oder einem Krankenhaus kann als Bewerbung über das Internet oder auf dem postalischen Weg erfolgen. Welcher Bewerbungsweg gewünscht ist, kann dem Stellenangebot entnommen werden.
Eine Bewerbung als Arzt oder Assistenzarzt besteht aus einem Bewerbungsschreiben, einem Curriculum Vitae und den notwendigen Zeugniskopien und Belegen. Zusätzlich kann noch eine sogenannte Dritte Seite (Motivationsschreiben) die Bewerbung als Humanmediziner ergänzen. Der Arzt kann hier noch einmal ausführlich auf seine Motivation für den Job eingehen.
Immer mehr Mediziner finden aber zunehmend Stellen über direkte Ansprache in sozialen Netzwerken im Internet. Headhunter sind hier nicht selten aktiv.
Trends und Zukunft für die Humanmedizin
Die Humanmedizin ist ein sich ständig weiterentwickelndes Feld, das von verschiedenen Trends und Entwicklungen geprägt ist. Durch Fortschritte in der Genomforschung und Technologie wird es möglich, Behandlungen individuell auf die genetische Veranlagung und die spezifischen Bedürfnisse eines Patienten zuzuschneiden.
Die Nutzung von digitalen Technologien zur Fernüberwachung von Patienten, zur Online-Konsultation mit Ärzten und zur Bereitstellung von Gesundheitsinformationen wird weiter zunehmen.
Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen können in der Diagnosestellung, Behandlungsplanung und medizinischen Forschung eingesetzt werden, um genauere und effizientere Ergebnisse zu erzielen.
Fortschritte in der Robotik ermöglichen zudem präzisere und weniger invasive chirurgische Eingriffe, was die Genesungszeit verkürzen kann.
Ebenfalls sehr vielversprechend ist, dass neue Erkenntnisse über das Immunsystem und die Entwicklung von Gentherapien das Potenzial haben, bahnbrechende Fortschritte in der Behandlung von Krankheiten zu ermöglichen.
Präventivmedizin und Gesundheitsförderung stehen heute und in Zukunft ebenfalls im Vordergrund. Ein verstärkter Fokus auf die Förderung eines gesunden Lebensstils und die Prävention von Krankheiten könnte die Gesundheitsversorgung insgesamt verbessern.
Die Pandemie COVID-19 hat die Bedeutung der globalen Gesundheitsversorgung unterstrichen. Die internationale Zusammenarbeit und der Austausch von medizinischem Wissen werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.
Es ist wichtig zu betonen, dass die medizinische Forschung und Praxis ständig voranschreitet und dass neue Entwicklungen auftreten können, die die Zukunft der Humanmedizin weiter gestalten werden.
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