Du möchtest deinen Kindheitstraum verwirklichen und Baumaschinen steuern? Du bist fasziniert von Baugeräten und könntest ihnen stundenlang zuschauen? Dann ist dieses Berufsbild vielleicht genau richtig.
In erster Linie sind Baugeräteführer in den Bereichen Hochbau, Tiefbau, Straßenbau und Spezialtiefbau tätig. Der Verleih von Baumaschinen oder der Steinbruchbetrieb bietet ein weiteres umfassendes Betätigungsfeld und Jobs.
Wie die Berufsbezeichnung schon sagt, ist das Aufgabengebiet in diesem Berufsbild die Bedienung und das Fahren von Baumaschinen. Dies sind zum Beispiel Maschinen wie Kräne, Bagger, Bohr- oder Planierraupen, die eine wesentliche Aufgabe an Baustellen ausüben. Die Handhabung dieser großen, starken und schweren Maschinen erfordert umfassende Kenntnis und ein großes Verantwortungsbewusstsein.
Im Umgang mit diesen Maschinen sind Berufstätige ebenso für den Transport der Gerätschaften verantwortlich. Genauso wie für die Sicherung der Maschinen am Arbeitsplatz während und nach der Tätigkeit.
Baugeräteführer werden oft als Baumaschinenfahrer bezeichnet. Seit 1977 existiert der Beruf Baumaschinenführer, der als Fortbildung ausgelegt ist und gleichwertig mit dem Job als Baugeräteführer ausgeübt werden kann. Die Fortbildung enthält allerdings eine Spezialisierung für Baugeräte in den verschiedenen Bereichen Hochbau, Straßenbau sowie Erd- und Tiefbau.
Video zum Berufsbild Baugeräteführer/in
Gehalt als Baugeräteführer/in
Das Gehalt in diesem Beruf ist abhängig von den vielen verschiedenen Faktoren, wie Berufserfahrung, Qualifikation oder Verantwortungsbereich im Job. Weitere Faktoren sind die regionalen Besonderheiten. Die Spanne, in welcher in diesem Beruf die Gehälter bezahlt, hängt ab vom Arbeitgeber und dessen Unternehmensgröße.
Oftmals wird neben einer Grundvergütung teilweise Zulagen wie z.B. ein 13. Gehalt ausgezahlt. Zusätzlich kann es zu Schichtarbeit kommen, wodurch sich der Lohn durch Schichtzulagen entsprechend erhöhen kann. Der Verdienst für einen Baugeräteführer kann beispielsweise bei einer Grundvergütung von 17 bis 18 Euro brutto in der Stunde liegen.
Das Gehalt richtet sich in diesem Beruf extrem nach der Spezialisierung für das jeweilige Baugerät.
Ausbildung als Baugeräteführer/in
Die Ausbildung zum Baugeräteführer ist anerkannt nach dem deutschen Berufsbildungsgesetz und dauert drei Jahre. Die Ausbildung erfolgt dual, also in einem Betrieb und in einer Berufsschule. Ausbildungsbetriebe sind in erster Linie die Unternehmen im Hochbau und Tiefbau, aber ebenso Firmen im Straßenbau.
In der betrieblichen Ausbildung werden die Azubis von erfahrenen Mitarbeitern aus dem Unternehmen angeleitet und schon nach relativ kurzen Einarbeitungsphasen in die Maschinenführung eingewiesen, damit eine selbstständige Arbeitsweise möglich ist. Der Umgang mit Baugeräten erfordert umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen, von der Absicherung des Arbeitsortes bis hin zum Tragen von Schutzkleidung.
Die theoretische Ausbildung der Baugeräteführer erfolgt im Blockunterricht an Berufsschulen, die länderübergreifend in bestimmten Schulen unterrichtet werden. Der Unterrichtsinhalt reicht vom Einrichten einer Baustelle, über die Instandhaltung bis zur Theorie über das Fahren einer Baumaschine.
Während dieser betrieblichen Ausbildung bekommt der Azubi eine Ausbildungsvergütung, die sich nach dem jeweiligen Lehrjahr und dem Bundesland richtet:
Für diese Berufsausbildung gibt es keine gesetzliche Zulassungsbeschränkung, die Kriterien zur Auswahl der Bewerber legt das Unternehmen selbst fest. Der Anteil der Auszubildenden mit einem Hauptschulabschluss ist in etwa genauso hoch wie der Azubis mit mittlerer Reife.
Die Abschlussprüfung erfolgt vor der IHK. Für den Beruf des Baugeräteführers ist es erforderlich eine schriftliche Prüfung und eine praktische Prüfung erfolgreich zu absolvieren.
Eigenschaften und Voraussetzungen
Für die Tätigkeit als Baugeräteführer sollte ein handwerkliches Geschick vorhanden sein. Man sollte zupacken können und auch kleinere Reparaturen an Baugeräten selbst durchführen. Das Interesse an baulichen Tätigkeiten und die Neigung zum Umgang mit technischen Geräten sind in diesem Job bei jedem Stellenangebot notwendig.
Baumaschinen sind in der Regel sehr schwer und stark, weshalb der Umgang mit diesen Maschinen eine große Verantwortung umfasst. Arbeitssicherheit muss immer beachtet werden, nicht nur zum Eigenschutz, sondern ebenso für die Sicherheit der Kollegen und Bauarbeiter vor Ort an der Baustelle.
Bewerbung als Baugeräteführer/in
Eine Bewerbung auf ein Stellenangebot als Baugeräteführer wird heute als Online-Bewerbung verschickt und nur noch selten auf dem Postweg.
Die Bewerbung enthält einen Lebenslauf und Zeugniskopien, ebenso wird ein Bewerbungsschreiben den Bewerbungsunterlagen beigefügt. Das Bewerbungsschreiben entscheidet in den meisten Fällen darüber, ob der Bewerber in die nächste Runde kommt, oder direkt aussortiert wird. Die Formulierung im Anschreiben sollte daher sorgfältig gewählt werden und die persönliche Motivation und Qualifikation ideal widerspiegeln. Lesen Sie sich die Stellenangebote aufmerksam durch und nehmen Sie Bezug auf den Inhalt der Stellenangebote.
Der Lebenslauf der Bewerbung als Baugeräteführer wird tabellarisch verfasst und enthält die wichtigsten Stationen des schulischen und beruflichen Werdegangs. Dies kann in chronologischer Form oder eingeteilt nach Absätzen erfolgen.
Die Kopien der Arbeitszeugnisse und Schulzeugnisse müssen heute nicht mehr unbedingt beglaubigt sein. Die Vorlage der Originale bei der Anstellung kann eine Alternative sein.
Sie können Ihre Bewerbung auch persönlich beim Unternehmen abgeben. So hat der potenzielle zukünftige Arbeitgeber die Möglichkeit Sie persönlich kennen zu lernen und sich ein erstes Bild von Ihnen als Person zu machen. Dies kann ein entscheidender Vorteil gegenüber den Mitbewerbern sein.
Geschichte, Trends und Beschäftigungszahlen in der Baubranche
Dieser Beruf ist in der Tat eine der letzten Männerdomänen in Deutschland. Bis 1994 war der Beruf Baugeräteführerin nicht existent, sondern nur den Männern per Gesetz vorbehalten. Erst die Tatsache, dass nach der deutschen Wiedervereinigung in Ostdeutschland der Beruf Baugeräteführer für Frauen schon lange geöffnet war, brachte auch in Westdeutschland die Beschränkung zu Fall. Jedoch sind aktuell in diesem Beruf in Gesamtdeutschland nicht mehr als 0,2 % der Beschäftigten weiblichen Geschlechts.
Der einheimischen Baubranche geht es seit einigen Jahren besonders gut. Die Ursache hierfür liegt fast ausschließlich in den günstigen Zinsen für Baukredite. Die Auftragslagen der Bauunternehmen sind daher richtig gut. Für Baugerätefahrer sind die Aussichten auf einen Job daher gut.
Quelle: Beschäftigten- und Arbeitslosen-Statistik der Bundesagentur für Arbeit (IAB Forschungsgruppe Berufliche Arbeitsmärkte).
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