Du findest die Welt der Gesetze und Paragrafen spannend? Du besitzt Durchsetzungsvermögen und Selbstbewusstsein? Dann könnte das weite Feld der Rechtswissenschaften genau das richtige Berufsbild für dich beherbergen.
Für einen Juristen ist die Rechtswissenschaft quasi das Wasser in dem er schwimmt. Gesetze, Normen und Regeln sind die Grundpfeiler einer Gesellschaft und eines Rechtsstaates. Die Legislative macht die Gesetze, die Exekutive führt die Gesetze aus und die Judikative entscheidet nach den Gesetzen, aber darf auch Lücken und Fehler im Gesetz benennen.
Ein Jurist ist erst mal ein jeder Absolvent, welcher die zweite Staatsprüfung der Rechtswissenschaften erfolgreich absolviert hat. Im Anschluss ist dann eine Tätigkeit als Rechtsanwalt, Staatsanwalt, Notar oder Mitarbeiter im privatwirtschaftlichen oder öffentlichen Institutionen und Unternehmen möglich.
Egal für welchen Arbeitgeber oder Beruf sie sich entscheiden, Juristen wirken immer am Rechtssystem mit. Ob als Rechtsanwalt auf der Seite des Beschuldigten, oder als Staatsanwalt auf der Seite des Gesetzgebers, als Jurist ist Rechtsprechung, Rechtsberatung oder einfach eine Beglaubigung das tägliche Handwerk. So vielfältig die Berufszweige, so vielfältig sind auch die Aufgabenstellungen.
In Kanzleiräumen, Büroräumen oder Gerichtsräumen liegt ihre Arbeitstätte, aber ebenso können es in der Wissenschaft die Hörsaäle sein. Immer mehr Juristen gestalten aktiv als Rechtsanwälte auf der Seite der Legislative mit.
Video zum Beruf Staatsanwältin
Gehalt als Jurist/Juristin
Das Gehalt der Rechtswissenschaftler richtet sich wie bei anderen Berufen nach dem jeweils gültigen Tarifvertrag, sofern ein Tarifvertrag vorhanden ist. Viele Juristen arbeiten zudem freiberuflich bzw. selbstständig, weshalb keine gesicherte Aussage über den Verdienst möglich ist.
Die folgenden Angaben über das Gehalt als Volljurist richtet sich daher nach den tariflichen Löhnen. Nach dem TVöD im Tarifgebiet West liegt der Verdienst als Rechtswissenschaftler/in ca. zwischen 3.500,- und 4.700,- EUR brutto im Monat.
Je nach Qualifikation, Berufserfahrung, Verantwortungsbereich oder Aufgabengebiet ist die Höhe der Gehaltszahlung unterschiedlich gestaffelt. Ebenso können regionale Bedingungen den Verdienst beeinflussen.
Ausbildung und Studium als Jurist/Juristin
Die Ausbildung als Jurist/in setzt ein Hochschulstudium der Rechtswissenschaften voraus, kurz als Jura-Studium bekannt. Das Studium bis zum ersten Staatsexamen erstreckt sich über eine Regelstudienzeit von ca 9 Semestern, das sich daran anschließende zweite Staatsexamen, welches zur Befähigung als Richter oder Rechtsanwalt qualifiziert, nimmt zusätzliche 2 Jahre in Anspruch.
Das Studium kann mit einer allgemeinen oder fachgebundenen Hochschulreife aufgenommen werden. Zudem bestimmen die Hochschulen und die Länder selbst, welche zusätzlichen Auflagen gemacht werden. Diese individuellen Zulassungsbeschränkungen, wie zum Beispiel der Numerus Clausus, können sich von Semester zu Semester verändern.
Inhaltlich ist das Studium zum Juristen in Pflichtfächer und Schwerpunktfächer mit Wahlmöglichkeit aufgeteilt und spiegelt sämtliche Rechtsräume der nationalen und internationalen Rechtsprechung wieder. Das eigentliche Studium endet mit dem ersten Staatsexamen und den erforderlichen Prüfungen. Die Ausbildung kann jedoch noch über den Vorbereitungsdienst zum zweiten Staatsexamen weitergeführt werden, je nach Berufswunsch.
Eigenschaften und Voraussetzungen für die juristische Ausbildung
Wer einen juristischen Beruf ergreift, muss den Rechtsstaat achten, genauso wie die Gesetze die in dem jeweiligen Rechtsraum herrschen. Ein Rechtsanwalt vertritt die Interessen des Mandanten, ein Staatsanwalt hingegen die Interessen des Staates. Schwierig wird es eigentlich immer nur dann, wenn keine klare Rechtslage zu erkennen ist und das Gericht als unabhängige Instanz über die Auslegung entscheidet.
Juristen müssen daher Durchsetzungsvermögen ihr Eigen nennen. Wer vor Gericht seinen Rechtsstandpunkt nicht glaubhaft beweisen kann wird in der Regel den Rechtsstreit verlieren. Vor allem die mündliche Überzeugungskraft ist in diesem Beruf notwendig.
Sie analysieren oftmals die Fakten aus bestimmten Informationen heraus und machen sich somit ein Bild der Situation und Gesamtlage. Die Kunst liegt hier im Detail und der intensiven Analyse, ohne in Oberflächlichkeit ab zudriften.
Bewerbung als Jurist/Juristin
Die meisten Juristen sind freiberuflich und somit selbstständig, also nicht auf eine Bewerbung für einen Job angewiesen. Nicht wenige Volljuristen sind jedoch in Unternehmen und öffentlichen Institutionen angestellt und müssen sich somit bewerben.
Die Bewerbung als Jurist erfolgt auf dem klassischen Weg mit schriftlicher Bewerbungsmappe oder über die Online Bewerbung.
Inhaltlich sollte bei der Erstellung von Bewerbungsanschreiben und tabellarischem Lebenslauf jedoch immer dieselbe Sorgfalt an den Tag gelegt werden.
Trends und Beschäftigungszahlen für die Rechtswissenschaften
Die Anzahl der Rechtsstreitigkeiten ist in Deutschland seit Jahren stark steigend. Für Juristen ergibt sich dadurch viel Arbeit, egal ob als Staatsanwalt, Rechtsanwalt oder Richter. Dem Bereich der Rechtswissenschaften waren gute Jahre beschienen und diese sind noch nicht zu Ende.
In unserem Rechtsstaat wollen immer mehr Menschen ihr Recht auf dem Rechtswege einfordern, hierbei freuen sich nicht zuletzt die Rechtsschutzversicherungen, die heutzutage massenhaft abgeschlossen werden. Wer eine Rechtsschutzversicherung sein Eigen nennt, der ist auch nicht darum verlegen für sein Recht zu kämpfen, schließlich sind die Kosten somit überschaubar.
Doch nicht nur das deutsche Recht schafft Arbeitsplätze, auch die Globalisierung und die damit verbundenen zunehmenden internationalen Rechtsprobleme sind ein wachsendes Arbeitsfeld für den Beruf Volljurist. Arbeitslose Juristen haben daher gute Chancen auf einen Arbeitsplatz.
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