Fachlagerist/in – Ausbildung, Gehalt, Voraussetzungen und Zukunft

Ein Blick hinter die Kulissen der modernen Warenwirtschaft offenbart eine entscheidende Rolle, die oft im Verborgenen bleibt: die Fachlageristen.

Als unsungene Helden der Logistik sind sie maßgeblich dafür verantwortlich, dass Produkte rechtzeitig und effizient ihren Weg zu den Kunden finden.

Doch was genau macht diesen Beruf aus und warum ist er so wichtig für den reibungslosen Ablauf von Unternehmen und Lieferketten?

In diesem Beitrag werfen wir einen näheren Blick auf das Berufsbild des Fachlageristen und erfahren mehr über seine vielfältigen Aufgaben, Herausforderungen und Perspektiven in der spannenden Welt der Logistik und des Supply Chain Managements.

Video zum Berufsbild Fachlagerist/in

Fachlagerist | Ausbildung | Beruf

Gehalt und Ausbildungsvergütung als Fachlagerist/in

In der Welt der Logistik spielen Fachlageristen eine entscheidende Rolle, indem sie für einen reibungslosen Ablauf in Lagerhäusern und Logistikzentren sorgen.

Doch wie sieht es mit den finanziellen Aspekten dieser Berufsausbildung in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus?

Deutschland
Beginnen wir in Deutschland, wo Fachlageristen ein solides Einstiegsgehalt erwarten können. Die Gehaltsspanne liegt hier typischerweise zwischen 1.800 und 2.500 Euro brutto pro Monat für Neueinsteiger, wobei Erfahrung und Qualifikationen das Gehalt nach oben hin beeinflussen können.

Während der Ausbildung können angehende Fachlageristen mit einer monatlichen Vergütung von etwa 600 bis 900 Euro brutto im ersten Ausbildungsjahr rechnen.

Österreich
Überschreiten wir die Grenze nach Österreich, wo ähnliche Trends in Bezug auf die Bezahlung von Fachlageristen zu beobachten sind. Hier liegt das Einstiegsgehalt in der Regel zwischen 1.800 und 2.400 Euro brutto pro Monat, wobei auch hier Erfahrung und Qualifikationen den Gehaltsanstieg beeinflussen können.

Die Ausbildungsvergütung als angehender Fachlagerist liegt hier durchschnittlich zwischen 600 und 800 Euro brutto im Monat im ersten Ausbildungsjahr.

Schweiz
Nun, da wir die Alpen überquert haben, erreichen wir die Schweiz, wo die finanziellen Aussichten für Fachlageristen besonders attraktiv sind.

Hier kann das Gehalt für Einsteiger deutlich höher liegen als in Deutschland und Österreich, typischerweise zwischen 3.500 und 4.500 Schweizer Franken brutto pro Monat.

In der Schweiz können Auszubildende mit einer Ausbildungsvergütung von etwa 1.000 bis 1.500 Schweizer Franken brutto pro Monat im ersten Ausbildungsjahr rechnen.

Aber diese Zahlen sind nur Richtwerte und von verschiedenen Faktoren wie Unternehmensgröße, Standort und individuellen Verhandlungen abhängig.

Dennoch zeigen sie deutlich, dass Fachlageristen in allen drei Ländern eine solide finanzielle Grundlage erwarten können, insbesondere in der Schweiz, wo die Gehälter tendenziell höher ausfallen.

Ausbildung als Fachlagerist/in

Die Ausbildung zum Fachlageristen bzw. zur Fachlageristin bietet eine solide Grundlage für eine Karriere in der Logistikbranche. In der Regel dauert die Ausbildung in Deutschland, Österreich und der Schweiz zwei Jahre.

Während dieser Zeit werden die Auszubildenden in verschiedenen Bereichen der Lagerlogistik ausgebildet, um sie optimal auf ihre zukünftigen Aufgaben vorzubereiten.

Ausbildungsinhalte

Die Ausbildungsinhalte umfassen eine Vielzahl von Themen, die für die Lagerhaltung und den Warenversand relevant sind. Dazu gehören unter anderem:

  • Wareneingang und Warenausgang: Fachlageristen lernen, wie sie Lieferungen entgegennehmen, kontrollieren und sachgerecht lagern. Sie sind auch für den Versand von Waren zuständig, wobei sie Bestellungen zusammenstellen, verpacken und für den Transport vorbereiten.
  • Lagerorganisation und Bestandsführung: Ein wichtiger Teil der Ausbildung befasst sich mit der Lagerorganisation, der Einlagerung von Waren anhand bestimmter Systeme und der Bestandsführung, um einen Überblick über die vorhandenen Materialien zu behalten.
  • Kommissionierung und Versand: Fachlageristen lernen, wie sie Waren entsprechend von Kundenbestellungen aus dem Lager entnehmen, zusammenstellen und für den Versand vorbereiten.
  • Umgang mit Lager- und Transportsystemen: Dies beinhaltet die Bedienung von Stapler, Hubwagen und anderen Lager- und Transportsystemen sowie die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften.
  • Qualitätssicherung und Arbeitssicherheit: Während der Ausbildung werden auch Aspekte der Qualitätssicherung und Arbeitssicherheit vermittelt, um Unfälle zu vermeiden und die Qualität der Lagerprozesse sicherzustellen.

Zusätzlich zu diesen praktischen Inhalten erhalten die Auszubildenden in der Regel auch Unterricht in berufsspezifischen theoretischen Kenntnissen, wie z.B. Lagerhaltungssysteme, Transportlogistik und betriebliche Abläufe.

Die Ausbildung zum Fachlageristen bietet somit eine fundierte Ausbildung in verschiedenen logistischen Bereichen und bereitet die Auszubildenden optimal auf eine Tätigkeit in Lager- und Logistikunternehmen vor.

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung haben Absolventen gute Berufsaussichten und können in verschiedenen Branchen, wie z.B. Handel, Industrie oder Logistikdienstleistung, tätig werden.

Ein Fachlagerist ist für die effiziente Organisation, Kontrolle und den reibungslosen Ablauf von Lagerprozessen sowie die ordnungsgemäße Handhabung und Versendung von Waren verantwortlich.

Eigenschaften und Voraussetzungen

Um eine Ausbildung als Fachlagerist/in anzutreten, gibt es in der Regel bestimmte formale Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen. Dazu gehören folgende Voraussetzungen:

  • Schulabschluss: In der Regel wird mindestens ein Hauptschulabschluss oder ein gleichwertiger Abschluss benötigt. Einige Unternehmen können jedoch auch Bewerber mit einem höheren Schulabschluss oder einer abgeschlossenen Berufsausbildung akzeptieren.
  • Gesundheitliche Eignung: Da die Arbeit als Fachlagerist körperlich anspruchsvoll sein kann und oft das Heben schwerer Lasten beinhaltet, ist eine gute körperliche Verfassung wichtig.
  • Teamfähigkeit: Fachlageristen arbeiten oft im Team, daher ist die Fähigkeit zur Zusammenarbeit und Kommunikation mit Kollegen wichtig.
  • Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein: Da Fachlageristen für die Lagerung und den Versand von Waren verantwortlich sind, ist es wichtig, dass sie zuverlässig und verantwortungsbewusst arbeiten.
  • Technisches Verständnis: Ein grundlegendes Verständnis für technische Geräte und Lagerhaltungssysteme kann von Vorteil sein.
  • Interesse an Logistik: Ein generelles Interesse an logistischen Abläufen und Prozessen ist hilfreich, da die Ausbildung und der Beruf stark mit diesem Bereich verbunden sind.

Zusätzlich zu diesen formalen Voraussetzungen sind bestimmte persönliche Eigenschaften und Fähigkeiten von Vorteil, um in diesem Beruf erfolgreich zu sein. Dazu gehören:

  • Belastbarkeit: Die Fähigkeit, auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und effektiv zu arbeiten.
  • Organisationsgeschick: Fachlageristen müssen in der Lage sein, Lagerbestände zu organisieren und den Überblick über verschiedene Waren zu behalten.
  • Sorgfalt: Da Fachlageristen für die Lagerung und den Versand von Waren verantwortlich sind, ist eine sorgfältige Arbeitsweise wichtig, um Fehler zu vermeiden.
  • Flexibilität: Da sich die Anforderungen im Lageralltag schnell ändern können, ist es wichtig, flexibel zu sein und sich auf neue Situationen einzustellen.

Insgesamt ist eine Ausbildung als Fachlagerist eine gute Option für Menschen, die gerne praktisch arbeiten, gerne im Team arbeiten und Interesse an logistischen Prozessen haben.

Bewerbung als Fachlagerist/in auf Ausbildungsstellen

Der Bewerbungsprozess für eine Ausbildung als Fachlagerist/in verläuft in der Regel ähnlich wie bei anderen Ausbildungsstellen. Hier ist ein typischer Ablauf für die Bewerbung als Fachlagerist:

Recherche und Vorbereitung
Zunächst recherchieren die Bewerber nach Unternehmen, die Ausbildungsstellen als Fachlagerist/in anbieten. Dies kann über Online-Stellenbörsen, Unternehmenswebsites oder persönliche Kontakte erfolgen.

Anschließend sollten sie sich über die Anforderungen und Aufgaben des Berufs informieren, um sicherzustellen, dass er ihren Interessen und Fähigkeiten entspricht.

Erstellung der Bewerbungsunterlagen
Die Bewerber erstellen ihre Bewerbungsunterlagen, zu denen in der Regel ein Anschreiben, ein Lebenslauf und relevante Zeugnisse gehören.

Im Anschreiben sollten sie ihr Interesse an der Ausbildung als Fachlagerist/in sowie ihre Motivation für diesen Beruf deutlich machen.

Bewerbung absenden
Sobald die Bewerbungsunterlagen vollständig sind, senden die Bewerber ihre Bewerbungen an die ausgewählten Unternehmen. Dies kann entweder per E-Mail oder auf dem Postweg erfolgen, je nach den Präferenzen des Unternehmens.

Auswahlverfahren
Nach dem Eingang der Bewerbungen werden geeignete Bewerber zu einem Auswahlverfahren eingeladen. Dies kann ein Vorstellungsgespräch, ein Eignungstest oder ein Assessment-Center sein. In einigen Fällen kann es auch mehrere Auswahlrunden geben.

Vorstellungsgespräch
Im Vorstellungsgespräch haben die Bewerber die Möglichkeit, sich persönlich vorzustellen, ihre Motivation für die Ausbildung als Fachlagerist/in zu erklären und Fragen des Unternehmens zu beantworten.

Sie können auch die Gelegenheit nutzen, um Fragen zum Unternehmen und zur Ausbildung zu stellen.

Entscheidung und Vertragsunterzeichnung
Nach Abschluss des Auswahlverfahrens erhalten die ausgewählten Bewerber eine Rückmeldung vom Unternehmen.

Bei einer positiven Entscheidung werden die Details der Ausbildung, wie z.B. Beginn, Dauer und Vergütung, besprochen und ein Ausbildungsvertrag unterzeichnet.

Generell sollten sie ihre Bewerbungsunterlagen sorgfältig erstellen und auf Rechtschreibfehler und Vollständigkeit achten, um einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Zukunft und Trends für den Beruf Fachlagerist/in

Die Zukunftsaussichten für den Beruf des Fachlageristen bzw. der Fachlageristin sind trotz zunehmender Automatisierung und Digitalisierung positiv.

Automatisierungen
Lager- und Logistikprozesse werden zunehmend automatisiert, was zu einer erhöhten Effizienz und Produktivität führen kann.

Fachlageristen müssen daher bereit sein, mit verschiedenen Lager- und Transportsystemen sowie digitalen Technologien wie Lagerverwaltungssystemen (LVS) und automatisierten Förderanlagen umzugehen.

Digitalisierung
Die Integration von IoT-Technologien in Lagerhäusern ermöglicht eine Echtzeitüberwachung und -steuerung von Lagerbeständen und -prozessen.

Fachlageristen könnten vermehrt mit vernetzten Geräten und Sensoren arbeiten, um Lagerbestände zu verfolgen, Bestellungen zu optimieren und Engpässe zu vermeiden.

Weiterbildung
Um mit den sich wandelnden Anforderungen in dem Beruf Schritt zu halten, ist lebenslanges Lernen und Weiterbildung entscheidend.

Fachlageristen haben die Möglichkeit, sich in spezialisierten Bereichen wie Lean Management, Qualitätsmanagement oder Lageroptimierung weiterzubilden, um ihre Karrierechancen zu verbessern.

Du kannst auch eine Weiterbildung als Fachkraft für Lagerlogistik in Erwägung ziehen, diese dauert 3 Jahre und ist wesentlich breiter ausgerichtet.

Insgesamt bieten diese Trends und Entwicklungen sowohl Herausforderungen als auch Chancen für Fachlageristen.

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