Hast du gerne Kontakt mit anderen Menschen, bist kommunikativ und außerdem gerne unterwegs? In der Ausbildung als Zugbegleiter/in kannst du all diese Affinitäten hervorragend ausleben, denn genau solche Eigenschaften sind hier gefragt.
Zugbegleiter/innen sind in Bahnen verantwortlich für die Kontrolle der Fahrscheine und sorgen dort außerdem für Sauberkeit, Ordnung und Sicherheit. Darüber hinaus bist du erste/r Ansprechpartner/in bei Fragen Seitens der Fahrgäste.
Du gibst beispielsweise umfassende Auskünfte über Fahrpläne und Preise sowie den Streckenverlauf, Störungen der Fahrt, eventuelle Verspätungen oder Fahrplanänderungen und mögliche Anschlusszüge. Aus diesem Grund sind ein serviceorientiertes Denken und ein freundliches Wesen unabdinglich, um diesen Beruf erfolgreich auszuüben. Schließlich bist du jeden Tag in Kontakt mit fremden Menschen und musst auch bei Beschwerden stets ruhig, zuvorkommend und freundlich bleiben.
Die Tätigkeit findet meistens im Schichtdienst statt, weshalb du diesem gegenüber aufgeschlossen sein und ein entsprechendes Maß an Flexibilität mitbringen solltest. Potenzielle Arbeitgeber sind Unternehmen des Eisenbahnpersonenverkehrs.
Als erstes ist hier die Deutsche Bahn zu nennen, jedoch können dies auch private, regionale oder überregionale Anbieter des Personentransportes sein. Die Ausbildung ist kaufmännisch ausgerichtet und trägt die offizielle Bezeichnung „Kauffrau/Kaufmann für Verkehrsservice“, umgangssprachlich wird dieser Beruf oft auch als „Schaffner/in“ bezeichnet.
Video zu Ausbildung und Beruf als Zugbegleiter/in
Gehalt und Ausbildungsvergütung als Zugbegleiter/in bzw. Schaffner/in
Die Vergütung fällt während der Ausbildungszeit eher gering aus. So beträgt das Bruttogehalt im ersten Ausbildungsjahr 1.068 bis 1.120 Euro, im zweiten Jahr steigt es auf 1.118 bis 1.189 Euro an, und im dritten Jahr erhältst du zwischen 1.164 und 1.258 Euro. Diese große Spanne zeigt auf, dass die Unterschiede bei der Bezahlung sehr unterschiedlich ausfallen können.
Im öffentlichen Dienst wird nach einem festen Tarif vergütet, während Privatunternehmen ein geringeres Entgelt zahlen. Ein Zugbegleiter kann in Deutschland in der Regel mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.000 bis 2.500 Euro brutto pro Monat rechnen.
Das Gehalt ist also nach dem Ausbildungsabschluss deutlich besser, was daran liegt, dass du nun einen festen Verantwortungsbereich hast und deutlich mehr Aufgaben übernimmst, als dies während der Ausbildung der Fall ist, während der du in erster Linie viel lernst und nur wenige eigenverantwortliche Tätigkeiten übernimmst.
Ausbildung als Zugbegleiter/in
Die duale Ausbildung zur/zum Zugbegleiter/in umfasst einen Zeitraum von drei Jahren. Während dieser Zeit lernst du deine wesentlichen Aufgaben in diesem Beruf kennen und wirst auf dein Aufgabenfeld vorbereitet. Dazu gehören die Kundenbetreuung, die Mitwirkung an verkaufsfördernden Maßnahmen sowie der Zahlungsverkehr.
Während der Ausbildung kannst du zwischen zwei Schwerpunkten wählen, nämlich dem Bereich Sicherheit und Service sowie Verkauf und Service. Ersterer legt den Fokus auf Sicherheitsaspekte in den Schienenfahrzeugen und an Bahnhöfen.
Dieses Gebiet ist vor allem dann für dich interessant, wenn du Spaß an Technik hast, denn die Untersuchung und Reparatur technischer Anlagen – etwa Fahrkartenautomaten – gehört hier zu deinem Aufgabenfeldern. Im Verkauf und Service steht der Kundenkontakt stärker im Mittelpunkt.
Fachliche Schwerpunkte während der Ausbildung liegen unter anderem in den Bereichen Marketing, Service, Management sowie Kundenberatung und Projektbetreuung. Falls du sehr gute schulische Leistungen aufweist, besteht die Möglichkeit, deine Ausbildung um ein halbes oder ganzes Jahr zu verkürzen und deine Abschlussprüfung früher abzulegen. Zuständig für die abzulegenden Prüfungen ist, wie bei allen kaufmännischen Ausbildungsberufen, die IHK.
Die Ausbildungsvergütung kann wie folgt aussehen:
1.068 bis 1.120 Euro
1.118 bis 1.189 Euro
1.164 und 1.258 Euro
Eigenschaften und Voraussetzungen als Schaffner/in
Formale Voraussetzungen für die Ausbildung als Kauffrau/Kaufmann für Verkehrsservice gibt es kaum. Die meisten Berufsanfänger verfügen über den Realschulabschluss oder die (Fach-)Hochschulreife. Wichtig sind vor allem die sogenannten Soft Skills.
So solltest du Spaß am Umgang mit anderen Menschen sein, eine hohe Kommunikations- und Sozialkompetenz sowie Teamfähigkeit mitbringen für diesen Beruf. Hilfreich sind überdies gute Sprachkenntnisse, auch in Fremdsprachen, denn häufig hast du mit Kunden zu tun, die aus unterschiedlichen Ländern kommen und mit der Bahn reisen.
Eine höfliche, freundliche Erscheinung und eine kundenorientierte Denkweise sind ebenfalls sinnvoll. Da du durchaus auch abends, nachts oder am Wochenende arbeiten musst, solltest du belastbar und flexibel sein. Mathematik- und Computerkenntnisse sind ebenfalls nicht unwichtig, ebenso wie ein schnelles Reaktionsvermögen und eine selbstständige, eigenverantwortliche Arbeitsweise.
Bewerbung als Schaffner
Deine Bewerbung für den Ausbildungsplatz besteht aus einem aussagekräftigen Anschreiben, einem tabellarischen Lebenslauf, der deinen bisherigen Werdegang darstellt, sowie den Kopien des Schulabschlusszeugnisses.
Im Bewerbungsschreiben führst du an, warum dich gerade dieser Beruf so interessiert und welche Eigenschaften dich auszeichnen und dich für die Tätigkeit befähigen. Länger als eine DIN-A-4-Seite sollte es nicht sein, daher solltest du klar und auf den Punkt formulieren.
Falls du bereits Praktika absolviert hast, gehören die entsprechenden Bescheinigungen hierüber ebenfalls in die Bewerbung. Die Unterlagen sollten einen ordentlichen und gepflegten Eindruck machen. Achte eine möglichst einheitliche Gestaltung von Layout, Schriftgröße und -farbe, und natürlich sind Rechtschreib- oder Grammatikfehler absolut tabu.
Im Vorstellungsgespräch kannst du deine Stärken unter Beweis stellen. Redegewandtheit ist auch im späteren Beruf ein wichtiger Faktor, daher spricht es für dich, auch im Gespräch bereits überzeugend und souverän aufzutreten.
Trends und Perspektiven für das Berufsbild Schaffner/in
Die Tätigkeit als Zugbegleiter/in hat sich in den letzten Jahren durch den technischen Fortschritt und die steigende Anzahl an Anbietern im Personenschienenverkehr gewandelt. Grundsätzlich sind die Aussichten, in diesem Beruf Fuß zu fassen und eine Karriere zu machen, gut.
Nach deiner Ausbildung bieten sich dir eine Vielzahl an Wegen, die du beschreiten kannst. Weiterbildungen zur/zum Fachwirt/in oder Betriebswirt/in eröffnen dir unterschiedliche Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Sie ermöglichen es, dir ein neues Aufgabenfeld im Verwaltungsbereich zu erschließen.
Wenn du über die Hochschulzugangsberechtigung verfügst, kannst du außerdem ein Studium der Verkehrsbetriebswirtschaft oder des Transport- und Verkehrswesens anstreben. Dieses schafft die Voraussetzungen für einen vielversprechenden Werdegang in einer Führungsposition.
Durch den technischen Wandel und die verbesserten Systeme der Ticketerfassung sind einige Tätigkeitsbereiche der Zugbegleiter/innen deutlich erleichtert und zeitsparender gestaltet worden.
Überdies bereiten die Bahnbetreiber ihre Angestellten besser auf kritische Situationen vor. Seminare zum Thema Deeskalationsstrategien und psychologische Trainings, die dich befähigen, auch in schwierigen Situationen Ruhe zu bewahren, sind heute bei vielen Arbeitgebern gang und gäbe.
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