Geomatiker/in – Ausbildung, Berufsbild, Gehalt und Voraussetzungen

Mathe war in der Schule immer dein Lieblingsfach und du hältst die Vermessung der Welt für eine interessante Aufgabe? Dann ist möglicherweise der Beruf Geomatiker/Geomatikerin die passende Berufswahl für dich. In diesem Beruf lernst du, wie Geodaten erfasst, bearbeitet und in Geoinformationssystemen verwendet werden.

Geodaten sind digitale Informationen zur Bestimmung bestimmter Positionen auf der Erdoberfläche. Geomatiker/innen beziehen die benötigten Informationen aus bereits vorliegenden Quellen oder nehmen selbst Vermessungen vor.

Aus diesem Grund sind sie häufig im Freien tätig und ermitteln die benötigten Geodaten mit speziellen Messinstrumenten. Anschließend werden die Daten der Vermessung geprüft, aufbereitet und mit spezieller Software zu Grafiken, Karten, dreidimensionalen Darstellungen oder Multimediaanwendungen verarbeitet.

Für ihre Arbeiten nutzen Geomatiker unterschiedliche Messinstrumente und die Nutzung von Datenbanken und spezieller Software spielt in diesem Beruf ebenfalls eine große Rolle. Zu den obligatorischen Tätigkeiten gehören zudem ein präzises Datenmanagement sowie die Beratung von Kunden.

Häufig arbeiten sie in Behörden des Vermessungswesens. Weitere Tätigkeitsbereiche gibt es bei Verlagen für Kartografie oder bei Unternehmen der Geoinformationswirtschaft.

Video zu Ausbildung und Beruf als Geomatiker/in

Gehalt als Geomatiker/in

Wie hoch dein Verdienst nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung ist, hängt von einer ganzen Reihe von Kriterien ab. Relevante Faktoren für die Verdiensthöhe sind beispielsweise der Standort des Arbeitgebers, deine Berufserfahrung und die Branche.

Ebenfalls entscheidend ist es, ob ein Tarifvertrag angewendet wird oder nicht. Im öffentlichen Dienst liegt das tarifliche Bruttoeinkommen etwa bei 2.630 bis 3.130 Euro.

Der Durchschnitt beim Einstiegsgehalt für das Berufsbild liegt zwischen 2.100 und 2.300 Euro brutto pro Monat. Im Laufe der Zeit gewinnst du mehr Berufserfahrung und kannst mit einem höheren Bruttogehalt zwischen 2.500 und 3.600 Euro rechnen.

Noch höher wird dein Einkommen, wenn du dich weiter qualifizierst. Dies kannst du durch ein Studium zum/zur Vermessungsingenieur/in erreichen. Mit Bachelortitel liegen deine Verdienstmöglichkeiten bei 3.600 bis 5.100 Euro brutto pro Monat.

Ausbildung als Geomatiker/in

Die Ausbildung zum/zur Geomatiker/in dauert drei Jahre und erfolgt auf dualem Weg in Berufsschule und Ausbildungsbetrieb. Im Betrieb erwirbst du praktische Kenntnisse zu vermessungstechnischen Methoden und Geräten sowie den Grundlagen des Berufes.

Dazu gehören beispielsweise Fernerkundungsmethoden, Prüfung von Geodaten, Nutzung von Metadateninformationssystemen und wie du Daten recherchierst, bewertest und dokumentierst. Zusätzlich bekommst du Einblicke in die Organisation des Unternehmens.

Ergänzend zu dieser praktischen Seite der Ausbildung vertiefst du in der Berufsschule deine theoretischen Kenntnisse. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Erfassung und Bearbeitung von Geodaten sowie die Entwicklung von mehrdimensionalen Geoprodukten.

Neben den berufsspezifischen Fächern werden ebenfalls allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Wirtschaftskunde und Sozialkunde in der Berufsschule unterrichtet. Die Ausbildungsvergütung hängt von der Größe und dem Standort des Arbeitgebers sowie von weiteren Faktoren ab:

1. Ausbildungsjahr:
610 bis 930 Euro
2. Ausbildungsjahr:
770 bis 990 Euro
3. Ausbildungsjahr:
930 bis 1.040 Euro

Eigenschaften und Voraussetzungen für die Geomatik

Die meisten Ausbildungsbetriebe bevorzugen Bewerber mit Hochschulreife. Allerdings kannst du auch mit mittlerem Bildungsabschluss gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben, wenn du mit guten Noten in wichtigen Fächern wie Mathematik, Erdkunde, und Physik glänzen kannst.

Du solltest zudem ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, gestalterische und analytische Fähigkeiten sowie zeichnerische Fähigkeiten besitzen. Da du in diesem Beruf Vermessungen im Gelände durchführst, ist zusätzlich eine gute räumliche Orientierung sehr wichtig.

Für die Bedienung von vermessungstechnischen Geräten benötigst du neben Handgeschick auch eine sehr präzise Arbeitsweise. Wenn du gerne im Freien arbeitest und logisches Denken für dich kein Problem ist, dann bringst du gute Voraussetzungen für den Beruf des/der Geomatikers/in mit.

Bewerbung als Geomatiker/in

Zu den relevanten Bewerbungsunterlagen gehören Anschreiben, Lebenslauf und Zeugniskopien. Im Bewerbungsschreiben gehst du auf die Beweggründe für deine Bewerbung ein und schilderst deine Stärken und Fähigkeiten.

Wenn du dich vorab eingehend über das jeweilige Unternehmen informierst, kannst du diese Kenntnisse nutzen und darlegen, warum du die Idealbesetzung für die Stelle bist. Mit Hintergrundwissen zu Beruf und Unternehmen kannst du den potenziellen Arbeitgeber davon überzeugen, dass du wirklich an diesem Beruf interessiert bist.

Der Lebenslauf enthält eine Aufstellung deines schulischen Werdeganges sowie deiner praktischen Erfahrungen. Relevante Nebentätigkeiten, ein Praktikum, Fremdsprachenkenntnisse und interessante Hobbys kannst du hier ebenfalls aufführen. Zusätzlich fügst du nun noch Zeugniskopien und Nachweise über absolvierte Praktika bei.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Der noch vergleichsweise junge Beruf des/der Geomatikers/in bietet gute Zukunftsaussichten. In diesem Beruf bietet sich dir ein vielseitiges Tätigkeitsfeld und du kannst unterschiedliche Möglichkeiten für einen individuell abgestimmten Karrierepfad wahrnehmen.

Die Anforderungen in diesem Beruf wandeln sich kontinuierlich, daher ist es empfehlenswert, wenn du auch nach dem Ende der Ausbildung deine Qualifikationen durch Weiterbildungen verbesserst. Hier kannst du dich allgemein auf den neuesten Stand bringen oder dich für bestimmte Weiterbildungsbereiche wie EDV-Anwendung oder Vermessungstechnik entscheiden.

Nach der Ausbildung kannst du eine Weiterbildung zum/zur Techniker/in für Geologietechnik oder Vermessungstechnik absolvieren. Ein großer Schritt auf der Karriereleiter ist das Studium der Geoinformatik oder der Vermessungstechnik. Damit erhöhst du die Chancen auf einen lukrativen Führungsposten und profitierst von besseren Einkommenschancen.

Wenn du schon immer dein eigener Chef werden wolltest, kannst du als Geomatiker/in auch dein eigenes Unternehmen gründen. Damit deine Selbstständigkeit im Bereich Geodatenvisualisierung erfolgreich ist, benötigst du zusätzlich zu deinem Fachwissen selbstverständlich noch unbedingt unternehmerisches Denken.

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