Große Brücken, Wohnhäuser und Wolkenkratzer findest du spannend? Gerne würdest du am Bau dieser Gebäude beteiligt sein, interessierst dich aber weniger für Architektur, sondern mehr dafür, selbst anzupacken? Wie wäre es dann mit einer Ausbildung zum/zur Beton- und Stahlbetonbauer/in?
Beton- und Stahlbetonbauer/innen sind dafür zuständig, Beton- und Stahlbetonkonstruktionen für Hochhäuser, Brücken und Tunnel zu fertigen und zu montieren. Sie errichten Schalungen, Schutzgerüste und Bewehrungen und sanieren schadhafte und feuchte Betonwände, Betondecken oder -pfeiler und arbeiten dabei überwiegend im Freien.
Sollte dieser Beruf dein Interesse geweckt haben, erhältst du nachfolgend alle wichtigen Informationen darüber und kannst dir am Ende ein vollständiges Bild über den Beruf des Beton- und Stahlbetonbauers machen und so entscheiden, ob dieser Beruf tatsächlich zu dir passt.
Video zu Ausbildung und Beruf als Beton- und Stahlbetonbauer/in
Gehalt als Beton- und Stahlbetonbauer/in
Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung bewegt sich das Einstiegsgehalt des Beton- und Stahlbetonbauers / der Beton- und Stahlbetonbauerin üblicherweise in einem Bereich zwischen 1.800 und 2.000 Euro (brutto). Entscheidend für die tatsächliche Höhe des Gehalts ist, ob ein Tarifvertrag Anwendung findet und in welcher Branche und Region der Arbeitgeber angesiedelt ist.
Mit steigender Berufserfahrung erhöht sich in der Regel auch das Gehalt. Durchschnittlich verdient ein/e Beton- und Stahlbetonbauer/in später einen Betrag in Höhe von 2.800 Euro (brutto) pro Monat. Wer im Unternehmen aufsteigt und z.B. zum Vorarbeiter befördert wird, hat die Möglichkeit, durchschnittlich zwischen 3.000 und 3.200 Euro (brutto) zu verdienen.
Der Beruf ist natürlich der Konjunktur der Baubranche unterworfen. In Jahren, wo wesentlich mehr gebaut wird, ist der Verdienst meistens höher.
Ausbildung als Beton- und Stahlbetonbauer/in
Die Ausbildung zum/zur Beton- und Stahlbetonbauer/in erfolgt auf dualem Weg. D.h. der/die Auszubildende erlernt in der Berufsschule theoretische Fertigkeiten, die im Ausbildungsbetrieb durch praktische Anwendung vertieft und erweitert werden.
Wie häufig die Berufsschule zu besuchen ist und ob sie an ein bis zwei festen Tagen pro Woche oder über einen längeren Zeitraum – dem Blockunterricht – aufgesucht werden muss, hängt von der Bildungsstätte und dem Sitz des Unternehmens ab, in welchem der/die Auszubildende angestellt ist.
Zu den zentralen Ausbildungsinhalten gehört natürlich, wie Wandputz und Zement angemischt werden. Gleichzeitig wird dem/der Auszubildenden alles Wissenswerte rund um das Thema „Arbeits- und Tarifrecht“ vermittelt und wie der Ausbildungsbetrieb aufgebaut bzw. organisiert ist.
Der Auszubildende wird aufgeklärt über die Sicherheit bei der Arbeit und über Gesundheits- und Umweltschutz. Du wirst eingeführt in die Auftragsübernahme, die Leistungserfassung und Arbeitsplanung und wie ein Ablaufplan zu erstellen ist.
Du lernst, wie Räume von Baustellen eingerichtet und gesichert werden, wo die Unterschiede betreffend die Anwendung von Baustoffen liegen und wie Baukörper (z.B. Wände, Decken, Treppen und Stützen) aus Stahlbeton hergestellt werden.
Außerdem steht auf dem Lehrplan, wie Baukörper aus Steinen zu fertigen sind, wie Baukörper saniert und instand gesetzt werden und wie die bauphysikalische Optimierung von Gebäuden abläuft. Qualitätssichernde Maßnahmen und das Berichtswesen runden die Ausbildungsinhalte ab.
Die Ausbildung zum/zur Beton- und Stahlbetonbauer/in enthält eine Besonderheit. Hier ist nach dem zweiten Lehrjahr bereits ein Abschluss möglich; der des Hochbaufacharbeiters. Natürlich sollte dennoch immer die Vollendung des dritten Lehrjahres – mit erfolgreich bestandener Abschlussprüfung – angestrebt werden, um auch den Titel „Beton- und Stahlbetonbauer/in“ tragen zu dürfen.
765 bis 850 Euro
970 bis 1.200 Euro
1.190 bis 1.316 Euro
Eigenschaften und Voraussetzungen für den Betonbau
Um eine Ausbildung zum/zur Beton- und Stahlbetonbauer/in beginnen zu können, sollte idealerweise ein Hauptschulabschluss vorliegen. Trotzdem haben auch Bewerber mit niedrigerem oder höherem Bildungsabschluss eine Chance.
Zu den persönlichen Eigenschaften zählt eine körperliche Belastbarkeit; um schwer heben und anpacken zu können. Zudem solltest du dich in diesem Beruf während der Arbeit im Freien wohlfühlen. Große Hitze, aber auch Kälte und Nässe muss er/sie aushalten können.
Ebenso entscheidend in diesem Beruf sind Flexibilität und Mobilität, da mit Arbeitseinsätzen außerhalb des eigenen Wohnsitzes gerechnet werden muss. Häufig muss hierfür auch eine oder mehrere Übernachtungen vor Ort in Kauf genommen werden.
Wichtig, um den Beruf richtig ausüben zu können, sind handwerkliches Geschick und ein technisches Verständnis, um komplexe Zusammenhänge verstehen zu können. Gewissenhaftes und genaues Arbeiten zählen ebenfalls zu den Stärken des/der potentiellen Auszubildenden. Da auf der Baustelle immer im Team gearbeitet wird, ist Teamgeist unerlässlich.
Bewerbung als Beton- und Stahlbetonbauer/in
Die Bewerbung ist immer an das auszubildende Unternehmen zu richten. In Frage kommen Betriebe des Hoch- und Fertigteilbaus (Gewerbe-, Wohnungs-, Büro- und Tiefbau) sowie Tunnel- und Brückenbauunternehmen.
In der Regel erfolgt die Bewerbung auf postalischem Weg, einige Betriebe bevorzugen möglicherweise auch die Bewerbung per Email. Hierüber sollte sich der Bewerber immer im Vorfeld informieren, um nicht schon vor der eigentlichen Bewerbungssichtung abgelehnt zu werden.
Zu der perfekten Bewerbung gehört ein aussagekräftiges Anschreiben, welches die Motivation und die persönliche Eignung hervorhebt. Diesem beigefügt werden sollten ein lückenloser Lebenslauf und alle wichtigen Zeugnisse und Zertifikate.
Wer bereits erste praktische Erfahrungen auf dem Bau sammeln konnte, z.B. in Form eines Praktikums, sollte dies in jedem Fall in der Bewerbung angeben. Die Chancen auf eine Einladung zum Bewerbungsgespräch könnten sich dadurch erhöhen.
Trends und Perspektiven im Beruf
Die Baubranche boomt und der/die Beton- und Stahlbetonbauer/in bleibt weiterhin ein gefragter Spezialist. Infolge der ständig steigenden Anforderungen an dieses Berufsbild, muss sich auch der/die Beton- und Stahlbetonbauer/in stetig weiterentwickeln.
Aufgrund des Fachkräftemangels und der rückläufigen Bewerberzahl, haben interessierte Kandidaten / Kandidatinnen besonders gute Aussichten auf eine Ausbildungsstelle. Gleiches gilt auch hinsichtlich einer möglichen Übernahme und einer Festanstellung nach erfolgreichem Abschluss der Berufsausbildung.
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