Orthopäden sind gut besuchte Fachärzte und arbeiten meist in einer eigenen Praxis, Gemeinschaftspraxis oder in einem Krankenhaus. Sie behandeln Patienten, die in ihrer Bewegung oder ihrem ganzen Bewegungsapparat mit Knochen, Muskeln, Bändern und Sehnen, eine eingeschränkte Funktion, Probleme oder Schmerzen haben.
Oftmals sind Unfälle oder Alters- und Verschleißerscheinungen das Problem, genauso wie typische Erkrankungen. Bei vielen Patienten folgt mit der Behandlung durch den Orthopäden eine physiotherapeutische Behandlung, teilweise nach den Anweisungen durch den Arzt.
Röntgenbilder und Ultraschallaufnahmen gehören zum Handwerkszeug welches jeder Orthopäde in seiner Deutung beherrschen sollte. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Patienten, beispielsweise in seinem täglichen Bewegungsmuster, ist für die Orthopädie unbedingt notwendig. Das bedeutet für gute Orthopäden, dass sie pro Patient viel Zeit investieren müssen, damit ihnen wichtige Details nicht verloren gehen. In der Praxis sieht das nicht selten jedoch anders aus.
Gehalt und Ausbildungsvergütung als Orthopäde/Orthopädin
Die meisten Orthopäden sind selbstständig, sie führen eine eigene Praxis oder eine Gemeinschaftspraxis. Aus diesem Grund kann hier nur eine Aussage über das Gehalt als Orthopäde in einem Angestelltenverhältnis getroffen werden. Als Richtschnur dient dazu der Tarifvertrag für Ärzte in kommunalen Krankenhäusern.
Der Verdienst als Orthopäde nach dem Tarif des öffentlichen Dienstes kann zwischen 4.800,- EUR und 6.000,- EUR brutto im Monat betragen. Dabei spielen natürlich die üblichen Faktoren wie Berufserfahrung, Qualifikation oder Verantwortungsbereich eine gewichtige Rolle.
Für die Ausbildung als Orthopäde wird in den Praxisteilen, welche an Kliniken, in Praxen, Reha-Zentren oder anderen Einrichtungen absolviert werden kann, eine Ausbildungsvergütung bezahlt.
Die Ausbildungsvergütung in den verschiedenen Einrichtungen ist unterschiedlich und richtet sich bei öffentlichen Einrichtungsträgern nach dem Tarifvertrag für Ärzte. Je nach Tarifgebiet und Einstufung liegt die Vergütung hier zwischen 3.400,- EUR und 4.800,- EUR brutto im Monat.
Ausbildung als Facharzt für Orthopädie
Die Ausbildung zum Orthopäden ist in Deutschland ein mehrstufiger Prozess, der mehrere Jahre in Anspruch nimmt. Hier sind die typischen Schritte:
Medizinstudium (6 Jahre): Zuerst muss man ein Studium der Humanmedizin absolvieren, das in der Regel sechs Jahre dauert. Dieses Studium schließt mit dem Staatsexamen ab.
Approbation (Berufserlaubnis): Nach erfolgreichem Abschluss des Medizinstudiums muss der angehende Arzt die Approbation erhalten, um als Arzt praktizieren zu dürfen.
Facharztausbildung (5-6 Jahre): Der nächste Schritt ist die Facharztausbildung, die in der Regel fünf bis sechs Jahre dauert. Während dieser Zeit arbeitet der angehende Orthopäde in verschiedenen Abteilungen, um breite Erfahrungen zu sammeln. Ein Teil dieser Ausbildung erfolgt in der Orthopädie.
Facharztprüfung: Am Ende der Facharztausbildung muss der Arzt eine Facharztprüfung ablegen. Diese Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil und ist notwendig, um den Titel „Facharzt für Orthopädie“ zu erhalten.
Optional: Weiterbildung und Spezialisierung: Einige Orthopäden entscheiden sich für eine weitere Spezialisierung durch zusätzliche Weiterbildungen in Bereichen wie Sportmedizin, Kinderorthopädie oder orthopädischer Chirurgie.
Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Anforderungen je nach Land variieren können, und dies ist eine allgemeine Darstellung der Ausbildung zum Orthopäden in Deutschland. Nach Abschluss der Ausbildung kann der Orthopäde in einer Klinik, Praxis oder als selbstständiger Arzt praktizieren.
Eigenschaften und Fähigkeiten als Orthopäde
Alle Voraussetzungen, die für einen Arzt notwendig sind, gelten auch für Orthopäden. Zusätzlich ist hier allerdings auch die Präzision gefragt, welche bei einem operierenden Arzt notwendig ist.
Sicherlich sollte auch allen Ärzten die Voraussetzung zu analytischem Denken gegeben sein, jedoch ist gerade in der Orthopädie die Notwendigkeit zur genauen Analyse der Vorerkrankung und Bewegungsmuster der Patienten unerlässlich. Nicht selten unterscheidet sich bereits hier der gute Orthopäde vom schlechten.
Wohl kaum ein anderer Berufszweig ist permanent Neuerungen und Weiterentwicklungen unterworfen wie der Beruf Arzt, davon ist der Orthopäde nicht ausgeschlossen. Sei, es in der Diagnostik oder bei der Behandlung, die spezifisch beste orthopädische Behandlungsform sollte immer beherrscht werden.
Bewerbung als Orthopäde/Orthopädin
Wie bereits erwähnt sind sehr viele Orthopäden in einer eigenen Praxis oder Gemeinschaftspraxis selbstständig, für sie ist eine Bewerbung für einen Job daher nicht notwendig. Es gibt jedoch auch einige angestellten Orthopäden, welche dem Bewerbungsprozess unterliegen.
Die Bewerbung als Orthopäde umfasst eine Bewerbungsmappe mit Anschreiben, Lebenslauf und Zeugniskopien. Diese kann entweder schriftlich auf dem Postweg eingereicht werden, oder als Online-Bewerbung wenn gewünscht. Beinhaltet das Stellenangebot eine E-Mailadresse, ist davon auszugehen, dass die Bewerbung online zugestellt werden kann, es sei denn, im fortlaufenden Text der Stellenanzeige wird dies deutlich ausgeschlossen.
Im Idealfall geht mit der Bewerbung ein persönlicher Kontakt einher, beispielsweise durch ein Telefonat oder besser durch die persönliche Übergabe der Bewerbung.
Trends und Entwicklung für die Orthopädie
Neue Materialen, wie das metallische Glas, verändern die Arbeit von Orthopäden und Chirurgen zukünftig wesentlich. Gerade im Bereich des Bewegungsapparates werden die meisten Fortschritte durch den Einsatz neuer Techniken erzielt.
In diesem Beruf ist die genaue Diagnose sehr wichtig und präoperative dreidimensionale Ansichten werden in der Zukunft die Vorbereitung auf einen medizinischen Eingriff, aber auch die Diagnose deutlich erleichtern.
Beruflich müssen sich Ärzte allgemein keine Sorgen machen, zwar steht dem deutschen Gesundheitssystem nichts Rosiges bevor, doch den Ärzten werden gute Zeiten vorhergesagt, für welchen Beruf trifft das ansonsten schon zu. Die folgenden Beschäftigungszahlen stellen die Zahlen der sozialversicherungspflichtig angestellten Humanmediziner dar.
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