Mathematik war schon immer dein absolutes Lieblingsfach und du arbeitest auch in deiner Freizeit gerne mit Zahlen? Dann ist die Ausbildung zum/zur Finanzwirt/in möglicherweise der richtige berufliche Werdegang für dich.
Ein Staat erhebt Steuern, damit er seinen Aufgaben nachkommen kann und die Finanzierung von Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern, Sozialleistungen und vielen weiteren Bereichen sichergestellt ist.
Finanzwirte und Finanzwirtinnen verfügen über ein umfangreiches Wissen rund um das Steuerwesen und beschäftigen sich im Arbeitsalltag mit der Verwaltung unterschiedlicher Steuern wie Einkommenssteuer, Körperschaftssteuer und Erbschaftssteuer.
Die Tätigkeit wird überwiegend im Innendienst ausgeübt und bei der Bearbeitung von Anträgen und anderen Steuerangelegenheiten ist der PC ein unverzichtbares Arbeitsgerät. Auch Beratungsgespräche mit Bürgern und Bürgerinnen gehört zu den täglichen Aufgaben als Finanzwirt.
Während der Ausbildung lernst du alle Bereiche der Finanzverwaltung kennen und kannst somit schon herausfinden, welches Tätigkeitsfeld du bevorzugst.
In der Regel arbeiten Finanzwirte und Finanzwirtinnen in der Finanzverwaltung und sind für die Festsetzung und Erhebung von Steuern zuständig. Neben dem Innendienst kannst du alternativ auch eine Tätigkeit im Außendienst anstreben und als Steuerfahnder/in oder Zollinspektor/in arbeiten.
Video zu Ausbildung, Studium und Beruf als Finanzwirt/in
Gehalt als Finanzwirt/in
Wenn du in einer Finanzverwaltung arbeitest, untersteht dein Gehalt den Regelungen des Bundesbesoldungsgesetzes / der Landesbesoldungsgesetze. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung kannst du mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.000 bis 2.500 Euro rechnen. Mit steigender Berufserfahrung und der Wahrnehmung von Fortbildungsangeboten kannst du im Laufe der Zeit mit steigendem Gehalt rechnen.
Du kannst als Finanzwirt/in auch in der freien Wirtschaft tätig werden und für große Unternehmen oder Wirtschaftsprüfungsgesellschaften arbeiten. In diesem Bereich liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt bei etwa 2.300 Euro brutto pro Monat. Wenn du ein Studium zum/zur Diplom Finanzwirt/in absolvierst, kannst du dein Gehalt deutlich steigern und monatlich bis zu 4.500 Euro verdienen.
Weiterbildung und Ausbildung als Finanzwirt/in
Die Ausbildung zum/zur Finanzwirt/in erfolgt dual in Berufsschule und Betrieb. Insgesamt dauert die Ausbildung zwei Jahre. Mit 16 Monaten nimmt der betriebliche Teil der Ausbildung den größten Part ein.
Hier lernst du nach und nach alle Abteilungen kennen und machst dich mit deinem Arbeitsumfeld vertraut. Du erlangst Kenntnisse zu steuerlichen Sachverhalten, zum Umgang mit Steuererklärungen und erhältst Einblicke in den Zolldienst, die Steuerfahndung und andere Finanzbereiche.
In der Berufsschule/Landesfinanzschule werden dir die theoretischen Grundkenntnisse für deine spätere Tätigkeit vermittelt. Dazu zählen beispielsweise die Bereiche Buchführung, Bilanzwesen, Rechtskunde, Vermögensbesteuerung und Bewertungsrecht.
Zentraler Punkt deiner schulischen Ausbildung ist die eingehende Vermittlung von steuerrechtlichen Kenntnissen. Da du als Finanzwirt/in einen großen Teil deiner Arbeit am PC verrichtest, gehört auch der Umgang mit EDV-Anwendungen und elektronischen Steuererklärungsprogrammen zum Unterricht. Der schulische Teil der Ausbildung dauert insgesamt 8 Monate.
Das Bruttogehalt während der Ausbildung kann sich je nach Bundesland unterscheiden und liegt bei etwa 1.000 bis 1.200 Euro pro Monat. Du befindest dich ab Ausbildungsbeginn im Vorbereitungsdienst und bist in dieser Zeit Beamter auf Widerruf.
Eigenschaften und Voraussetzungen für die Finanzbuchhaltung
Mit fachgebundener oder allgemeiner Hochschulreife hast du gute Chancen auf einen der begehrten Ausbildungsplätze. Wenn du eine Ausbildung zum/zur Finanzwirt/in absolvieren möchtest, solltest du jedoch mindestens über einen Realschulabschluss verfügen.
Besonders wichtig sind gute Noten in den Fächern Mathematik und Deutsch. Die deutsche Staatsangehörigkeit ist ebenfalls Voraussetzung für eine Stelle beim Finanzamt, alternativ ist auch die Staatsangehörigkeit eines Mitgliedstaates der Europäischen Union zulässig.
Du solltest ein aufgeschlossen, kommunikativ und teamfähig sein, Freude am Umgang mit dem PC haben und ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein besitzen. Organisationsfähigkeit und ein wirtschaftliches Interesse spielen ebenfalls eine große Rolle, daher wird häufig ein einschlägiges Praktikum (beispielsweise bei einem Steuerberater) sehr positiv bewertet.
Bewerbung als Finanzwirt/in
Bei der Zusammenstellung deiner Bewerbungsunterlagen solltest du unbedingt sehr sorgfältig vorgehen. Die Bewerbung sollte den formalen Anforderungen entsprechen und sprachlich korrekt sein. Rechtschreib- und Grammatikfehler sind absolut tabu!
In deinem Bewerbungsanschreiben präsentierst du dich in einem positiven Licht und erklärst, warum du aufgrund deiner Einstellung sowie deiner Interessen und Fähigkeiten der/die ideale Kandidat/in für den Ausbildungsplatz bist.
Der tabellarische Lebenslauf beinhaltet die stichpunktartige Auflistung deines schulischen Werdeganges sowie absolvierte Praktika, Nebentätigkeiten und interessante Hobbys. Ebenfalls relevant sind gute Fremdsprachenkenntnisse und besondere Interessen.
Wenn du beispielsweise über gute Mathematikkenntnisse verfügst und dich auch in deiner Freizeit mit mathematischen Themen beschäftigst, solltest du dies im Lebenslauf ebenfalls erwähnen. Neben Anschreiben und Lebenslauf gehören zu einer vollständigen Bewerbung auch Kopien der letzten Zeugnisse.
Trends und Entwicklungen im Bereich der Finanzbuchhaltung
Wenn du erfolgreich eine Ausbildung zum Finanzwirt/in absolviert hast, musst du dir als Beamter/Beamtin beim Finanzamt in der Regel keine Sorgen um deine berufliche Zukunft machen. Du kannst dich durch unterschiedliche Fortbildungsmaßnahmen auf bestimmte Bereiche spezialisieren und dein Wissen erweitern.
Ein Wechsel in die freie Wirtschaft eröffnet dir neue Karrierechancen, da du in vielen Bereichen wie beispielsweise bei Steuerberatungsunternehmen, Rechtsanwälten, Steuerberaterkammern oder Kreditinstituten tätig werden kannst.
Mit einem Studium zum/zur Diplom Finanzwirt/in kannst deiner Karriere neuen Schwung verleihen. Möglich sind auch weitere Studiengänge wie beispielsweise betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung oder Steuern und Wirtschaftsprüfung.
Falls du von einem eigenen Unternehmen träumst, kannst du eine berufliche Weiterbildung zum Steuerberater absolvieren und deine eigene Kanzlei eröffnen.
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