Der Beruf als Ofen- und Heizungsbauer ist sehr jung und existiert in dieser Form erst seit 2006. Er ist hervorgegangen aus den Vorgängerberufen Backofenbauer/in und Kachelofen- und Luftheizungsbauer/in, was bedingt war durch ein Änderung der Anforderungen in diesem Beruf, weg vom Handwerk – hin zur Dienstleistung. Zugenommen haben die Anforderungen und den Bereichen Qualitätsmanagement und Elektrotechnik.
Effiziente Heizungssysteme stehen heute im Vordergrund und werden in Verbindung mit Klimaschutzzielen gesetzt. Der Ofenbauer und Luftheizungsbauer orientiert sich heute mehr an den individuellen Wünschen des Kunden.
Ofen- und Luftheizungsbauer/innen arbeiten mehrheitlich in handwerklichen Betrieben für Kachelofenbau, Ofenbau, Kaminbau oder bei Installations- und Heizungsbaubetrieben. Sie planen, erstellen, montieren und installieren die gewünschten Produkte und sind auch als Berater für den Kunden ansprechbar. Ist das Produkt betriebsbereit erfolgt die Einweisung in die Bedienung für den Kunden, auch bei Störungen und Problemen müssen die Ofenbauer zur Stelle sein.
Bei der gesamten Tätigkeit sind immer verschiedene Vorschriften, zum Beispiel des Feuerschutzes, zu berücksichtigen um die Sicherheit beim Betrieb zu gewährleisten.
Gehalt als Ofenbauer und Luftheizungsbauer/in
Das Gehalt für Ofen- und Luftheizungsbauer richtet sich wie bei den meisten Berufen nach bestimmten Faktoren, wie zum Beispiel Qualifikation oder der jeweiligen Branche und Region in welcher der Arbeitsplatz liegt. Zudem spielen Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld eine zusätzliche Rolle.
Nach Abschluss der Ausbildung und dem Erreichen des Gesellen- oder Facharbeiterstatus können die Gehälter variieren. In Deutschland könnte ein Geselle im Handwerk, zu dem Ofen- und Luftheizungsbauer gehören, je nach Region und Tarifvertrag ein Bruttogehalt von durchschnittlich 2.500 bis 3.500 Euro pro Monat erwarten. Dies sind jedoch grobe Schätzungen, und die tatsächlichen Gehälter können höher oder niedriger sein.
Mit zunehmender Berufserfahrung und möglichen Spezialisierungen können sich die Gehälter weiter erhöhen. Fachkräfte mit Erfahrung in der Installation und Wartung fortschrittlicherer Heizungs- und Ofensysteme könnten in der Regel höhere Gehälter verhandeln.
Ausbildung als Ofen- und Luftheizungsbauer/in
Die Ausbildung in diesem Beruf dauert drei Jahre und ist anerkannt nach der deutschen Handwerksverordnung. Die ersten fertig ausgebildeten Ofen- und Luftheizungsbauer stehen dem Arbeitsmarkt allerdings erst seit 2009 zur Verfügung stehen, weil der Ausbildungsberuf 2006 neu definiert wurde.
Bei der Ausbildung zum Ofenbauer und Luftheizungsbauer handelt es sich wie bei allen handwerklichen Berufen um eine duale Berufsausbildung, die sowohl in der Berufsschule als auch im Lehrbetrieb absolviert werden muss. Wenn ein Ausbildungsbetrieb zu klein ist oder bestimmte Ausbildungsinhalte nicht anbieten kann, dann ist eine überbetriebliche Ausbildung in bestimmten Bereichen möglich.
Der Unterricht in den Berufsschulen findet in der Regel im Blockunterricht und zum Teil auch in überregionalen Fachklassen statt. Es gibt auch länderübergreifende Fachklassen, beispielsweise in Stuttgart (Baden-Württemberg) auch für die Länder Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz.
Die Ausbildungsvergütung während der Ausbildung als Ofen- und Luftheizungsbauer/in kann wie folgt aussehen (bundesweiter Durchschnitt):
Wer eine Berufsausbildung in diesem Job beginnen möchte unterliegt keiner gesetzlichen Zulassungsbeschränkung in Bezug auf die schulische Vorbildung. Es obliegt den auszubildenden Unternehmen selbst, den richtigen Azubi zu finden. In der Mehrzahl stellen Unternehmen Bewerber mit Hauptschulabschluss ein.
Die Abschlussprüfung zum Gesellen im Bereich Ofenbau und Heizungsbau findet vor der jeweils zuständigen örtlichen Handwerkskammer statt. Sie beinhaltet eine praktischen und einen schriftlichen(theoretischen) Prüfungsteil, den es zu bestehen gilt, die Abschlussprüfung kann jedoch zweimal wiederholt werden.
Eigenschaften und Voraussetzungen für Kaminbauer
Von der Planung bis zur Installation müssen Öfen und Kamine immer unter den Sicherheitsvorschriften hergestellt werden. Egal, ob es sich um einen Kachelofen, Kaminofen oder ein anderes Heizungssystem handelt, der Ofenbauer und Luftheizungsbauer muss bei seinem Job immer die notwendige Sorgfalt an den Tag legen, denn Defekte können fatale Folgen für den Kunden haben.
Die Kommunikation mit dem Kunden ist im Ofenbau und Heizungsbau zudem immer wichtiger geworden und hat auch zu der Neuordnung des Jobs geführt. Ofenbauer und Heizungsbauer müssen nicht nur kundenorientiert arbeiten, sondern auch eine gute Kommunikationsfähigkeit beweisen und bei der Beratung des Kunden sowie der Einweisung in die Bedienung den Kunden optimal beraten.
Im Heizungsbau und Ofenbau ist aber auch körperlicher Einsatz gefragt. Steine für einen Kachelofen oder der Transport von einem Kaminofen sind kein leichtes Unterfangen und erfordern eine gewisse Körperkraft.
Bewerbung als Ofenbauer und Heizungsbauer/in
Eine Bewerbung als Ofen- und Luftheizungsbauer erfolgt mittels einer schriftlichen Bewerbungsmappe auf dem postalischen Weg. Die moderne Online-Bewerbung ist im Handwerk eher selten anzutreffen. Die Bewerbung im Ofenbau und Heizungsbau beinhaltet ein Bewerbungsschreiben, einen Lebenslauf und Zeugniskopien.
Das Bewerbungsanschreiben sollte nicht nur die Motivation und Qualifikation verdeutlichen, sondern so gut getextet sein, dass es beim potenziellen neuen Arbeitgeber großes Interesse weckt. Die meisten Bewerbungen werden bereits nach dem Durchlesen des Anschreibens aussortiert.
Der Lebenslauf der Bewerbung als Ofenbauer und Heizungsbauer beinhaltet in tabellarischer Form, neben den persönlichen Daten, auch die Stationen und den Werdegang des Bewerbers. Lücken im Lebenslauf, wie zum Beispiel eine längere Arbeitslosigkeit, sind nicht gerade förderlich. Ein Lebenslauf sollte jedoch immer die Wahrheit widerspiegeln und nicht manipuliert sein, dies könnte sich auch zu einem späteren Zeitpunkt im Job rächen.
Trends und Entwicklungen im Ofenbau und Heizungsbau
Die berufliche Zukunft für Ofenbauer und Heizungsbauer/in kann vielfältig und vielversprechend sein. Hier sind einige Aspekte zu berücksichtigen:
Stetige Nachfrage:
Mit dem Bedarf an effizienten und umweltfreundlichen Heizungssystemen sowie komfortablen Öfen bleibt die Nachfrage nach qualifizierten Ofenbauern und Heizungsbauern hoch.
Energieeffizienz und Umweltschutz:
Die steigende Sensibilisierung für Umweltschutz und Energieeffizienz hat Auswirkungen auf die Heizungsbranche. Fachkräfte, die mit modernen und umweltfreundlichen Heizsystemen vertraut sind, sind gefragt.
Technologische Entwicklungen:
Fortschritte in der Heizungs- und Ofentechnologie erfordern ständige Weiterbildung. Fachkräfte, die sich auf dem neuesten Stand der Technik halten können, haben bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Selbstständigkeit:
Einige Ofenbauer und Heizungsbauer entscheiden sich dafür, selbstständig zu werden und ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Dies erfordert unternehmerisches Geschick, bietet jedoch auch die Möglichkeit, eigene Ideen umzusetzen und unabhängig zu arbeiten.
Weiterbildungsmöglichkeiten:
Durch Fortbildungen und Spezialisierungen können Ofenbauer und Heizungsbauer ihre Kenntnisse vertiefen und ihre Karriere vorantreiben. Dies könnte die Arbeit an komplexeren Systemen, die Beratung von Kunden oder die Übernahme von Führungsaufgaben beinhalten.
Es ist wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben, was technologische Trends, Energieeffizienzstandards und Umweltauflagen betrifft. Dadurch können Fachkräfte in der Branche wettbewerbsfähig bleiben und ihre berufliche Zukunft erfolgreich gestalten.