Der Beschützerinstinkt liegt dir im Blut? Du hast kein Problem damit, verantwortungsvoll auf andere aufzupassen? Du wünschst dir eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit? Dann kommt möglicherweise eine Ausbildung zum/zur Personenschützer/in für dich infrage.
Der Personenschutz stellt einen speziellen Fachbereich im Bereich Schutz und Sicherheit dar. Daher gibt es für dich zwei Möglichkeiten. Die erste Option: Du kannst dich direkt zum/zur Personenschützer/in ausbilden lassen. Die zweite Möglichkeit: Du absolvierst eine Ausbildung im Bereich Schutz und Sicherheit und spezialisierst dich auf Personenschutz.
Der Beruf verlangt dir absolute Wachsamkeit, schnelles Reaktionsvermögen und besonnenes Verhalten in Konfliktsituationen ab. Daher ist er sehr anspruchsvoll zumal dir deine Schutzbefohlenen ihr Leben anvertrauen und du für ihre körperliche Unversehrtheit Sorge trägst.
Die Bezeichnung Bodyguard bezieht sich übrigens ausschließlich auf Personen, die Leute aus dem Showbusiness begleiten. Das hat mit der fundierten Ausbildung zum/zur Personenschützer/in nichts zu tun.
Ein professioneller Umgang ist in diesem Beruf absolute Pflicht. Denn du musst imstande sein, in den unterschiedlichen Situationen deines Berufes eine ruhige und objektive Haltung einzunehmen. Neben dem aktiven Personenschutz ist der Beruf auch mit viel Verwaltungsarbeit verbunden. Denn du begleitest Personen von unterschiedlichen Start- und zu verschiedenen Zielorten. Das erfordert exakte Planung und Kenntnisse zu den jeweiligen Umgebungen.
Video zu Ausbildung und Beruf Personenschützer/in (Bundeswehr)
Gehalt als Personenschützer/in
Ob du eine Vergütung erhältst und wie hoch diese ausfällt, hängt ganz davon ab, wo du diese antrittst. Denn es besteht ein Unterschied, ob du deinen Beruf später einmal im staatlichen oder im privaten Dienst ausübst. Dementsprechend fallen für die Ausbildung unterschiedliche Kosten an. Es besteht die Möglichkeit, diese durch einen Leistungsträger übernehmen zu lassen.
Eventuell besteht die Möglichkeit für einen Quereinstieg bzw. eine Weiterbildung mit der Kostenübernahme durch die Agentur für Arbeit. Hierfür sollte direkter Kontakt mit der zuständigen Person aufgenommen werden, um die Kosten für eine Ausbildung zu besprechen.
Das Durchschnittsgehalt für Personenschützer liegt in Deutschland bei knapp über 3.000 Euro. Möglich sind Gehaltsspannen bis zu 6.000 Euro. Der Verdienst hängt eng mit dem jeweiligen Auftrag zusammen. Konkret geht es darum, wie schutzbedürftig Personen tatsächlich sind. Auch Unternehmen und Einsatzorte spielen eine große Rolle.
Ausbildung als Personenschützer/in
Die Qualifikation zum/zur Personenschützer/in führt für den staatlichen Dienst über eine Ausbildung bei Polizei oder Bundeswehr. Für den Personenschutz im privatwirtschaftlichen Bereich sind spezielle Sicherheitsakademien deine Anlaufstelle. Hier nimmst du an einem IHK-zertifizierten Lehrgang teil.
Die Ausbildung zum Personenschützer befasst sich zunächst grundlegend mit der Personenschutzdienstkunde. Du beschäftigst dich mit Sicherheitsanalysen und Schutzkonzepten sowie Observations- und Aufklärungstechniken.
Die Personenschutzausbildung umfasst auch die Schulung zu Gefahren- und Krisensituationen. Du erlernst auch, wie du im Notfall lebensrettende Sofortmaßnahmen anwendest. Auch rechtliche und betriebswirtschaftliche Grundlagen gehören zu den Lehrinhalten.
Zwei, der wesentlichen Ausbildungsgrundpfeiler sind das Fahren im Personenschutz sowie der Schusswaffengebrauch. Um letztere Kenntnisse nachzuweisen, bist du zur Teilnahme an einer Waffensachkundeprüfung gem. § 7 WaffG verpflichtet.
Die Dauer für die Ausbildung im Personenschutz liegt in der Privatwirtschaft üblicherweise bei sechs Monaten. Im staatlichen Personenschutz richtet sie sich danach, ob sie bei Polizei oder Bundeswehr erfolgt.
Besonders Angebote für die privatwirtschaftliche Ausbildung solltest du genau unter die Lupe nehmen. Hier gibt es eine deutlich größere Anzahl an Anbietern als im staatlichen Bereich. Dementsprechend existieren hier auch leider Lehrgänge, die von der fundierten Ausbildung zum/zur Personenschützer/in abweichen. Halte dich am besten an renommierte Sicherheitsakademien und hole genaue Erkundigen zum jeweiligen Bildungsanbieter ein.
Voraussetzungen und Eigenschaften für den Personenschutz
Als Personenschützer musst du bereit sein, unauffällig im Hintergrund zu agieren und die Situation im Blick zu behalten. Außerdem solltest du über ein sehr ausgeglichenes Gemüt verfügen und darfst dich weder von Aggressionen noch Ängsten beherrschen lassen. Ebenso fehl am Platz sind extreme Weltanschauungen politischer, religiöser oder sonstiger Natur.
Die Erwartungen an Personenschützer sind hoch. Zunächst ist Motivation gefordert. Du musst für die dir zugewiesenen Aufgaben bereit sein und arbeitest stets in dem Bewusstsein, möglicherweise dein eigenes Leben zu riskieren. Intelligenz, analytisches Denkvermögen, Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Verschwiegenheit und Stressresistenz sind weitere Grundvoraussetzungen. Zudem ist Teamfähigkeit gefragt.
Du solltest über eine leicht überdurchschnittliche körperliche Fitness verfügen. Des Weiteren verfügst du über sehr gute Kenntnisse der deutschen Sprache in Wort und Schrift und beherrschst mindestens die englische Sprache fließend. Außerdem benötigst du einen PKW-Führerschein.
Achte darauf, dass Ausbilder mehrheitlich ein Mindestalter von 21 Jahren erwarten.
Bewerbung als Personenschützer/in
Das Bewerbungsverfahren hängt wiederum von der Ausrichtung der Ausbildung im staatlichen oder privatwirtschaftlichen Bereich ab. Im privatwirtschaftlichen Bereich ist es üblich, zunächst das zur Verfügung stehende Informationsmaterial anzufordern. Hier erfährst du Details zu Ausbildung und Bewerbung. Um eine Zulassung zum Lehrgang zu erhalten, unterziehst du dich einem Intelligenz- und Persönlichkeitstest.
Die Anforderungen für die Teilnehmer/innen an qualifizierten Ausbildungen sind hoch. Du musst demnach unter Beweis stellen, dass du dich grundsätzlich als Personenschützer/in eignest. Bist du der Bundeswehr angehörig, ist es übrigens durchaus üblich, dass der Vorschlag zur weiterführenden Ausbildung als Personenschützer/in an dich herangetragen wird.
Ergo: Das Bewerbungsverfahren hängt immer von der jeweiligen Institution ab. Daher erhältst du dort alle notwendigen Informationen zur Vorgehensweise.
Zukunft und Trends für den Personenschutz
Das Thema Sicherheit spielt in heutigen Zeiten eine immer größere Rolle. Hierfür sind besonders terroristische Anschläge aus der jüngeren Vergangenheit verantwortlich. Vor allem Privatpersonen, die keinen staatlichen Personenschutz erhalten, sind auf gewerbliche Personenschützer/innen angewiesen.
Dadurch steigt der Bedarf an qualifizierten Fachkräften, die Sicherheitsagenturen für dauerhafte Arbeitsverhältnisse zur Verfügung stehen. Diese besitzen ein großes Interesse daran, gute Personenschützer/innen auszubilden und zu halten. Denn die Ausbildung ist mit einem entsprechenden Aufwand verbunden, der sich für die Ausbildungsanbieter letztlich auszahlen muss.
Daher besitzt du, sofern du die notwendigen Voraussetzungen erfüllst, gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz und Arbeitsplatz. Nimmst du ein qualitativ hochwertiges Angebot mit ordnungsgemäßen Zertifizierungen in Anspruch, sollte einer erfolgreichen Karriere nichts im Weg stehen.
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